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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zurückgelassen hatte, eilte ich voraus und befreite Mog mit dem Thraxter des toten Wächters. Sie rutschte mir förmlich in die Arme.
    »Nulsh! Migshaanu die Allherrliche wird dir das Gehirn rösten und dir die Zunge ausreißen, und ... und ...«
    »Wenn du deine Zunge nicht im Zaum hältst«, sagte ich drohend, »reiße ich sie dir aus – dazu brauche ich Migshaanu nicht!« Dabei starrte ich sie wütend an. Ihre hellschimmernden Augen musterten mein Gesicht, und sie verstummte. Nicht zum erstenmal setzte ich auf die seltsame Wirkung, die mein Gesicht auf andere Menschen hat. Ich bin nicht stolz auf mein wildes Antlitz, aber manchmal ist es mir sehr nützlich!
    Erregt drängte sich Nath durch die Gruppe. »Was soll das? Was macht sie hier! Mog ... Dray Prescot ... was ...?«
    Einer der drei Khamorros, ein riesiger häßlicher Bursche, brüllte wütend: »Die Alte kann nicht laufen! Sie darf nicht mit – du mußt sie hierlassen, Cramph!«
    »Notfalls trage ich sie«, sagte ich.
    Als sie mir in die Arme fiel, war mir der überraschend kräftige Griff der alten Frau aufgefallen.
    »Wir warten nicht ...«
    Turko drängte sich nach vorn. Sein bronzefarbenes Gesicht war furchtlos. Er war ein gutaussehender junger Mann.
    »Laß gut sein, Chimche«, sagte er. »Dray Prescot trägt die Alte, wie er sagt – oder er bleibt eben auch zurück.«
    Chimche begann sich aufzuregen, und Nath sagte hastig: »Wir sollten weitergehen. Schuhe und Nahrung und Wein warten auf uns – und Messer.«
    Ich mußte an mich halten. Den Wein kannte ich!
    Wir eilten also über den Pfad, und Chimche drehte sich immer wieder aufgebracht nach mir um. Aber ich gab ihm keinen Anlaß zum Eingreifen mehr und behielt Mog im Auge. Nach ihrem ersten vergeblichen Fluchtversuch hatte sie sich laut wimmernd in ihr Schicksal ergeben, und jetzt brauchte ich ihr nur noch ab und zu einen Stoß zu versetzen. Ich beobachtete sie genau, denn ich hatte den Eindruck, daß sie mehr schauspielerte, als sie zu erkennen gab. Ihr hoppelnder Gang änderte sich auf dem Waldpfad unmerklich zu festeren, raumgreifenden Schritten. Sie war bestimmt nicht die erste Frau, die sich in der Gefangenschaft möglichst alt, ungepflegt und häßlich herausstaffiert hatte.
    Aber sie war ein Halbling, und bei Zair, ungewöhnlich häßlich!
    Als wir das Versteck mit Nahrung und Kleidung erreichten, freute sich Mog besonders über die Ruhepause. Wir legten die grauen Tuniken an, nahmen die Messer an uns und schnürten die Schuhe um – und alle diese Tätigkeiten sollten uns zu der Überzeugung bringen, wir hätten die Menschenjäger hereingelegt. Wir sollten Hoffnung schöpfen! Wir sollten fliehen!
    Mog weigerte sich, die Schuhe zu tragen, die Nath ihr anbot.
    Schließlich mußte ich die Alte tatsächlich tragen; ich warf sie mir über die Schulter, und ab und zu versetzte sie mir mit einem schmutzigen Bein einen Tritt, damit ich sie ja nicht vergaß!
    Als wir in einem Baum unser Lager aufschlugen und eine Palisade aus Dornen errichteten und Nath es sich unter uns bequem machte, wußte ich, daß die Zeit gekommen war. Nath hob die gefüllten Weinflaschen auf den Baum. Ich sah Mog an. Sie war festgebunden. Ich wußte, daß sie den Willen und den Mut hatte, durch den Dschungel zurückzumarschieren. Als Nath ihr Wein anbot, fuhr sie furchtsam zurück.
    »Nein, nein, Nath, ich will den Wein nicht!«
    »Dann gib ihn mir!« brüllte Chimche mit wütend gerötetem Gesicht.
    »Warum willst du nicht trinken?« beharrte Nath. Er hielt die Öffnung der Weinhaut über Mogs Mund und wollte ihr die Flüssigkeit einflößen.
    »Nein!« Sie war außer sich vor Entsetzen. »Nein, der Wein enthält ein Schlafmittel! Wir schlafen alle ein, und die Herren des Waldes fressen uns!«
    Turko begann zu lachen, aber Nath versetzte Mog einen Schlag ins Gesicht. »Schlafmittel!« brüllte er wütend. »Du lügst!« Und wieder schlug er zu.
    Ich packte Naths Arm und bog ihn zurück. »Sie lügt nicht, Nath. In dem Wein ist wirklich ein Schlafmittel, damit du dich in der Nacht davonschleichen und uns zur hilflosen Beute der Menschenjäger machen kannst!«
    Er starrte mich an, und ein schwaches, gepeinigtes Lächeln kroch über das ehrliche Gesicht. Wir alle sahen es. Wir alle sahen das Schuldbewußtsein, das diesen Mann erfüllte.
    »Beim Muskel!« brüllte Chimche und drängte sich vor. »Es stimmt!«
    Der andere Khamorro, Janich, langte nach Nath dem Führer.
    »Der Wein enthält ein Schlafmittel, und die Führer sind

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