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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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eine einzige Lüge!« kreischte Mog. Ihre hellen Augen blitzten.
    Janichs Vorstoß und Naths verzweifeltes Zurückweichen führten dazu, daß mir der Führer entwischte. Im nächsten Moment hastete er den Ast hinauf. Von dort starrte er auf uns herab. Er sah die Wut in unseren Augen und kreischte uns an.
    »Es stimmt! Es stimmt! In dem Wein ist ein Mittel, und ihr widerlichen Yetches werdet morgen sterben! Die Menschenjäger von Faol zerreißen euch und verspritzen euer Blut im Dschungel!«
    Geschrei wurde laut, als die Sklaven Nath zu fangen versuchten. Er hob sein Messer. In diesem Augenblick erkannte er wohl, daß sein Schicksal besiegelt war, denn die Khamorro sind hervorragende Kämpfer, und trotz all seiner Waldkenntnisse vermochte er ihnen nicht zu entkommen. Aber er wollte nicht ohne Gegenwehr sterben. Man konnte fast Mitleid mit ihm haben – aber er hatte uns schließlich verraten wollen.
    »Ihr seid alle schon so gut wie tot!« kreischte Nath der Führer. »Und die Hexe stirbt als erste!«
    Mog die Migla war der Grund, warum ich mich in dieser fürchterlichen Situation befand, und es war meine Aufgabe, sie zu retten! Mit der Geschwindigkeit eines zustoßenden Leem schleuderte Nath sein Waldmesser.
    Die Klinge zuckte wie ein Silberstreifen durch die Dämmerung des Waldes auf Mogs ungeschützten Hals zu.

14
     
     
    Mog fuhr zurück, während alles andere zu erstarren schien.
    Das Schwert, das ich dem Wächter abgenommen hatte, scharrte aus der Scheide. Der alte Krozairtrick, heranfliegende Pfeile mit dem hervorragenden Krozair-Langschwert zur Seite zu schlagen, mußte mir jetzt gelingen – und ehe ich den Gedanken zu Ende bringen konnte, geschah alles so schnell, daß ich nur einen verwischten Eindruck davon hatte. Mein Thraxter zuckte vor und das Messer wirbelte davon.
    Nath der Führer kletterte wimmernd weiter den Baum hinauf.
    Von weiter unten warf ein Rapa sein Messer. Es fand sein Ziel. Mit ausgebreiteten Armen stand Nath der Führer da, starr, mit angstvoll verzerrtem Gesicht – dann stürzte er durch die Äste und klatschte in den schlammigen Dschungelboden.
    Der Messerwerfer, der sich Rapechak nannte, kletterte nach unten, um sein Messer zurückzuholen.
    »Was machen wir nun?« fragte Chimche unterdessen.
    Mog blieb stumm. Die Halblinge stimmten ein lautes Geschrei an, das Janich mit gewalttätigen Drohungen zum Schweigen brachte.
    »Nur Dray Prescot wußte, daß der Führer ein Betrüger war«, sagte Turko. »Die Hexe ebenfalls. Was machen wir mit den beiden?«
    »Hast du es gewußt, Hexe?« brüllte Chimche.
    »Nur Gerüchte!« erwiderte Mog mit schriller Stimme. »Migshaanu die Ewigstrahlende soll mein Zeuge sein! Wir haben nur Gerüchte gehört, aber wir durften nichts sagen, sonst hätten uns die Führer umgebracht. Der Wein sollte gefährlich sein, die Schuhe mit Duftstoffen angereichert – die Haussklaven hatten Angst!«
    Janich wollte sie schlagen, aber Turko hielt ihn zurück und sagte: »Laß die alte Nul in Ruhe. Sie hat auch Angst um ihr Leben.«
    »Aye.« Janich blickte auf Turkos Hand, die seinen Arm umspannte. »Das steht ihr gut an. Aber dir auch. Nul-Syple.«
    Turko nahm seine Hand fort. Dabei bewegte er sich durchaus nicht hastig. Ich ahnte, was hier vorging. Die Syples waren die unterschiedlichen Schulen der Khamorro-Ausbildung – und ein Nul war jedenfalls alles andere als ein Khamorro. Es war also sicher eine große Beleidigung, als Khamorro Nul-Syple genannt zu werden. Aber Turko verzichtete auf eine heftige Erwiderung.
    »Wenn ihr euch hier die ganze Nacht streiten wollt, bitte sehr!« sagte ich. »Was mich angeht, ich werde diesen Makki-Grodno-Führern ein Flugboot abjagen!«
    Noch immer hielt ich den Thraxter in der Faust. Ich löste Mogs Fesseln und warf mir die Alte über die Schulter. Sie kreischte und versuchte mich zu beißen, woraufhin ich ihr mit der flachen Schwertklinge einen kräftigen Hieb versetzte.
    Dann glitt ich den Baum hinab. Unten richtete sich Rapechak auf, der eben an Naths Lendenschurz sein Messer gereinigt hatte. »Du hast von einem Flugboot gesprochen.«
    »Ja. Hier entlang. Und seid leise.«
    In Begleitung des Halblings setzte ich mich in Bewegung, während Mog über meiner Schulter hing. In kurzer Entfernung folgte mir die Gruppe der Halbmenschen.
    Ich hatte keine Mühe, die Lichtung wiederzufinden, und setzte Mog ab.
    Ich wußte nicht, ob ein besonderes Signal erforderlich war, um das Flugboot herbeizurufen. Inachos hatte sich auf die Lichtung

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