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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Sie das nie vergessen, werden wir uns blendend verstehen, mein Lieber.«
    PJ rückte einen Jackenaufschlag zurecht und zupfte an seinem Kragen herum, als wäre ihm auf einmal sehr warm.
    »Lady Sula«, schaltete sich Terza mit leiser Stimme ein. »Richard sagte mir, dass Sie sich für Porzellan interessieren.
Möchten Sie sich vielleicht einige Stücke unserer Sammlung ansehen?«
    »Aber gern.« Sula war Terza dankbar, weil diese taktvoll das Thema gewechselt hatte. »Ob ich vielleicht auch einige Ihrer Bücher ansehen dürfte?«
    »Oh, die Bücher«, entgegnete Terza ein wenig überrascht. »Aber gewiss, warum nicht?«
    »Besitzen Sie eigentlich Bücher, die im alten Terra gedruckt wurden?«
    »Ja, doch sie sind in Sprachen geschrieben, die heute niemand mehr lesen kann.«
    Sula lächelte zufrieden. »Es wird mir schon reichen, wenn ich nur die Bilder betrachten kann«, sagte sie.

    Die Frage der fehlenden Kantinenvorräte klärte sich, als Martinez am Abend auf eine Tasse Kaffee in die Messe ging und Kapitänleutnant Tarafah vorfand, der gerade in dem mit Stahl ausgekleideten Lager herumkramte. Tarafah war nach dem täglichen Training mit der Mannschaft zurückgekehrt und legte jetzt zwei Stücke Räucherkäse in den Korb, den sein Adjutant trug. Martinez bemerkte, dass sich bereits drei Flaschen Wein und zwei Flaschen hervorragender Brandy im Korb befanden.
    »Mein Lord?«, sagte Martinez. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Tarafah sah sich kurz über die Schulter um und nickte. »Das können Sie in der Tat, Lord Leutnant Martinez.« Er griff in ein Regal und zog zwei alte Gläser mit
eingelegtem Gemüse heraus. »Mögen Sie es lieber sauer eingelegt oder mit Wermut gewürzt?«
    »Lieber das eingelegte, mein Lord.« Martinez verabscheute das Zeug und war froh, dass es endlich verschwand.
    Das Sauergemüse kam ebenfalls in den Korb, dann folgten noch eine Dose Butterkekse, purpurschwarzer Kaviar aus Cendis und ein Keil Blauschimmelkäse. »Das müsste reichen«, bemerkte Tarafah zufrieden. Er schloss die schwere Tür und verriegelte sie mit seinem Kapitänsschlüssel.
    Interessant, dass der Kapitänsschlüssel auch den Zugang zu Essen und Schnaps öffnet, dachte Martinez.
    Der rauchige Käseduft stieg aus dem Korb empor, der inzwischen auf einem schmalen Kirschholztisch stand. Dort fanden sonst die drei Leutnants der Corona und ein oder zwei Gäste gerade genug Platz. Martinez rief das Inventarverzeichnis auf und markierte die Neuerwerbungen des Kapitäns.
    »Mein Lord, wenn Sie fürs Lager unterzeichnen würden?«
    »Ich kann nicht unterschreiben, weil ich der Offiziersmesse nicht angehöre.«
    Damit hatte er völlig Recht. Martinez wurde klar, dass der Kapitän die Fakten auf seiner Seite hatte.
    Es war wohl der richtige Augenblick für eine dezente Nachfrage.
    »Ist denn das Lager des Kapitäns erschöpft, mein Lord?«

    »Nein.« Abwesend steckte er den Schlüssel in seine Jackentasche. »Ich steuere auch meinen Teil dazu bei.«
    »Sie steuern etwas bei, Lord ElCap?«
    Tarafah bedachte ihn mit einem ungeduldigen Blick. »Zu den Festen zu Ehren der Offiziere auf der Steadfast . Da sie den offiziellen Rahmen und die Schiedsrichter für das Sportfest stellen, ist es wichtig, sie bei Laune zu halten.«
    »Ah, ich verstehe.«
    »Der Oberschiedsrichter ist, was Abseitsregeln angeht, sehr penibel. Wir müssen ihm ein wenig um den Bart gehen.« Tarafah drängte sich an Martinez vorbei in den Flur, der zu seiner Kabine führte. »Koslowski, Garcia und ich kommen erst spät zurück. Sie sind doch heute Abend mit der Wache dran, oder?«
    »Äh, nein, mein Lord.« Doch Tarafah war mit seiner Ordonnanz schon außer Hörweite, bevor Martinez erklären konnte, dass er gerade eine Doppelschicht hinter sich hatte. Am Abend würde der Waffenmeister der Corona die Wache übernehmen. Er würde sich bewusstlos trinken, während Kadett Vonderheydte in seiner Hilfsstation, die er vorn in der Nähe der Zentralröhre eingerichtet hatte, alle notwendigen Aufgaben erledigen würde.
    Für solche Feinheiten interessierte Tarafah sich allerdings nicht.
    Martinez blickte dem breitschultrigen Kapitän nach, kehrte in die Messe zurück und schrieb die fehlenden Lebensmittel als »Beitrag für wohltätige Zwecke im
Auftrag des Kapitäns« ab. Anschließend unterzeichnete er für eine Dose Kaviar - die letzte -, eine Dose Makronen, eine Dose Kekse, ein Glas geräucherte Chilischoten, eine im eigenen Saft konservierte Ente, ein paar Stücke Käse, zwei

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