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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Flaschen Wein und eine Flasche Brandy. Aus diesen Zutaten bereitete er sich eine ausgezeichnete kalte Mahlzeit, deren Reste er in seiner eigenen Kabine verstaute.
    Wenn er für die Festlichkeiten anderer Leute bezahlen sollte, dann konnte er sich auch selbst bedienen.

    Die Vorsitzende der Prüfungskommission war eine Daimong, die den Raum mit dem leichten Fäulnisgeruch ihres ewig verwesenden und sich ewig erneuernden Körpers erfüllte. Streifen hauchdünner grauer Haut, schwerelos wie die leeren Hüllen von Insekten, hingen von den Handgelenken und dem langen, langen Kinn der Daimong herab. Mit runden, tief liegenden schwarzen Augen betrachtete sie die versammelten Kadetten. Wie bei allen Daimong zeigte auch ihre Miene eine Mischung aus Melancholie und Schrecken.
    »Alle elektronischen Geräte müssen jetzt abgeschaltet werden.« Ihre Stimme war dem melodischen Klang kleiner Glöckchen nicht unähnlich. »Sämtliche noch aktiven elektronischen Geräte werden geortet und als Betrugsversuch bewertet.«
    Es wäre ohnehin schwierig gewesen, elektronische Hilfsmittel in den Prüfungsraum zu schmuggeln. Die Kadetten, in diesem Raum saßen nur Terraner, trugen
anlässlich der Prüfung schwarze Roben aus Seide mit den grünen Streifen der Peers. Teilnehmer aus dem gewöhnlichen Volk mussten natürlich auf die Streifen verzichten. Vor wenigen Augenblicken hatten sie die Roben angezogen, ihre eigene Kleidung würde bis zum Ende des Tages sicher verwahrt werden. Davon abgesehen, bestand die Aufmachung nur noch aus Fellpantoffeln und einem weichen runden Hut. Die Version der Peers hatte zusätzlich eine grüne Bommel.
    Möglicherweise hätte Sula in der Unterwäsche verschiedene Hilfsmittel einschmuggeln können, doch durch die dicht gewobene schwarze Seide hätte sie ohnehin nichts lesen können.
    Die Daimong überprüfte die Anzeigen ihrer Elektronikscanner. Anscheinend war sie mit dem Ergebnis zufrieden, denn als Nächstes befahl sie: »Schalten Sie Ihre Pulte ein.«
    Sula gehorchte. Die Prüfungsaufgaben existierten nur in elektronischer Form, und die Vorsitzende hatte sie erst vor wenigen Augenblicken persönlich in die Pulte geladen. Die Computer der Pulte konnten zwar eingesetzt werden, um Probleme zu lösen, doch in ihren Speichern gab es keinerlei Informationen, die den Studenten über bloße Berechnungen hinaus irgendwie hätten helfen können.
    Das erste Prüfungsfach war Mathematik - ein Kinderspiel, dachte Sula. Danach kam Astrophysik an die Reihe, wobei der Schwerpunkt auf der Wurmlochdynamik lag. Schließlich folgte noch theoretische und praktische
Navigation, was im Grunde eine Kombination aus Mathematik und Astrophysik war. In diesen Fächern war sie gut.
    Am nächsten Tag musste sie die Prüfungen in Geschichte, Militärrecht und Ingenieurswissenschaften überstehen. Auch dabei fühlte Sula sich recht sicher. Am dritten und letzten Tag standen taktische Problemstellungen im Vordergrund, außerdem das einzige Fach, bei dem Sula ein wenig nervös wurde: »Die Praxis - Theorie, Geschichte und Anwendung.« Ein alter Witz besagte, dass man sich in diesem Fach mit zu vielen falschen Antworten sogar die Todesstrafe einhandeln konnte. Angeblich war die Praxis ja ewig und unantastbar. Andererseits war sie offen für vielfältige Interpretationen und musste sich im Laufe der Zeit widerwillig anpassen. Sula hatte sich das Studium der Praxis bis zuletzt aufgehoben, weil sie hoffte, ihre Antworten würden dann der gerade bevorzugten politischen Linie entsprechen.
    »Rufen Sie jetzt die erste Frage auf«, sagte die Daimong. »Sie haben zwei Stunden und sechsundzwanzig Minuten, um die Aufgaben zu lösen.«
    Sula befolgte die Anweisung.

    Unter welchen Bedingungen ergibt die Formel

das Ergebnis
    Die Antwort lag auf der Hand: Wenn x = x 1 , x 2 , x 3 und so weiter ist, dann verschwindet R 4 (x) .
    Sie las die Frage noch einmal, um sich zu vergewissern, dass es keine verborgenen Fußangeln gab.
    Ob alle Aufgaben so leicht sind? , fragte sie sich.

    Während seiner Wache am nächsten Nachmittag sorgte Martinez dafür, dass einige seiner Anzeigen immer die Bilder der Überwachungskamera vor der Luftschleuse übertrugen. Falls das Oberkommando tatsächlich während seiner Wache eine überraschende Inspektion durchführte, wollte er wenigstens eine kleine Vorwarnung bekommen.
    Er hatte sich vorbereitet, so gut es ihm möglich gewesen war. Dem Ersten Leutnant Koslowski hatte er seine Ahnungen mitgeteilt, und Alikhan hatte die

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