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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Rennen um Vandrith. Eine Jacht ist außer Kontrolle.« Martinez ließ sich auf einen Sitz fallen, der für
einen Lai-own konstruiert war, und schaltete die Bildschirme ein.
    »Wer ist es denn?«
    »Blitsharts.«
    Abacha riss die Augen weit auf. »Verdammt.« Er sprang auf und sah Martinez über die Schulter.
    Die Midnight Runner sendete keine Funksignale mehr, deshalb musste Martinez das Schiff mit den passiven Detektoren auf Zanshaas Beschleunigerring suchen. Blitsharts’ Rennjacht hatte inzwischen den Hauptantrieb abgestellt und torkelte wie betrunken. Nach den willkürlichen Bewegungen zu urteilen, arbeiteten die Manövrierdüsen noch. Möglicherweise versuchte Blitsharts, die Kontrolle zurückzugewinnen, doch es gelang ihm nicht. Jeder Schub aus den Steuerdüsen schien das Chaos nur noch zu vergrößern.
    All das, überlegte Martinez, war bereits vor vierundzwanzig Minuten geschehen, und die Zeitverzögerung vergrößerte sich sogar noch, weil die Midnight Runner auf den galaktischen Süden zuhielt.
    Martinez ließ den Computer berechnen, welche Beschleunigungskräfte auf Blitsharts’ Körper eingewirkt hatten. Es waren maximal 7,4 Grav gewesen. Äußerst unbequem, aber man konnte das überleben, wenn man ein Rennpilot und in Höchstform war. Möglicherweise lebte Blitsharts noch.
    Auf Abachas Pult summte ein Kommunikator. Er ging hinüber und schaltete die Sendung auf seinen Uniformärmel. »Operationszentrale, Leutnant Abacha.«

    Der Ärmel gab auch die Stimme des Anrufers wieder. »Mein Lord, hier ist Panjit Sesse vom Zanshaa All-Sports Network. Ist Ihnen bereits bekannt, dass Kapitän Blitsharts’ Rennjacht Midnight Runner außer Kontrolle geraten ist?«
    »Ja. Wir arbeiten daran.«
    Martinez hörte nur mit halbem Ohr zu. Er ließ die Computer gerade berechnen, wo sich die Midnight Runner in etwa einer halben Stunde befinden würde, und grenzte diesen Bereich mit schwachen Laserstrahlen vom Ring aus ein. Dadurch fiel es den Rettungsmannschaften vielleicht etwas leichter, das Boot zu orten.
    »Wer arbeitet daran, mein Lord?«, fuhr der Reporter fort.
    Abacha blickte über Martinez’ Schulter hinweg auf die Anzeigen. »Im Augenblick wäre hier noch Leutnant Martinez.«
    »Nur ein Leutnant, Lord?«
    »Er ist der Adjutant von Flottenkommandeur Enderby«, erwiderte Abacha ungeduldig. Zwei Peers befassten sich mit der Situation. Das sollte doch eigentlich reichen.
    Martinez rief eine Liste aller Schiffe im Umkreis von drei Lichtstunden ab. An erster Stelle waren dies natürlich die Rennjachten, die jedoch ihr Rennen fortsetzten und ohnehin nicht als Rettungsfahrzeuge geeignet waren. Die Piloten hatten Blitsharts’ Unglück sicherlich bemerkt, waren aber viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt,
um zu analysieren, was seine Flugbahn zu bedeuten hatte, und registrierten höchstens, dass es im Feld einen Konkurrenten weniger gab. Der große Frachter, der die Rennjachten nach Vandrith befördert hatte, musste zunächst die übrigen Boote wieder aufnehmen, ehe er eingreifen konnte, und er war ohnehin eher auf Bequemlichkeit denn auf Manövrierfähigkeit und starke Beschleunigung ausgelegt. Außerdem würde Martinez’ Bitte erst in vierundzwanzig Minuten dort eintreffen, und in der Zwischenzeit flog Blitsharts weiter nach Süden.
    Endlich fand der Offizier, was er gesucht hatte: Kapitän Kandinski mit der Bombardierung von Los Angeles , einem der größten und schwersten Bombenkreuzer der Flotte. Das Schiff war gerade in den Werften auf dem Ring überholt worden und beschleunigte jetzt mit stetigen 1,3 Grav in Richtung des Wurmlochs Zanshaa Fünf, um zum Stützpunkt der Dritten Flotte bei Felarus zurückzukehren. In den nächsten 4,2 Stunden konnte eine von der Los Angeles ausgesetzte Pinasse die Geschwindigkeit des Kreuzers teilweise nutzen, um in Richtung der Midnight Runner zu beschleunigen. Keine ideale Ausgangsposition für eine Rettungsmission, aber es musste reichen.
    Kandinski war auch selbst eine Art Jachtbesitzer. Die Los Angeles war drinnen und draußen makellos poliert, und den weißen und blauen Anstrich hatte der Kapitän sogar aus eigener Tasche bezahlt. Selbst die Beiboote und Raketen waren blau lackiert. Vielleicht empfand er
Sympathie für Blitsharts und dessen glänzende Rennjacht.
    Martinez aktivierte den Kommunikator und schaltete ihn auf seinen Ärmel. »Sendung für die Los Angeles «, befahl er. »Codestatus: Klartext. Priorität: höchste Dringlichkeit, für den Kapitän

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