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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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die Meuterer sie anständig behandeln.«
    Wenn das nicht aufmunternd ist, dachte er in dem tiefen Schweigen, das auf seine Durchsage folgte. Vielleicht sollte er der Crew noch etwas Hoffnung geben, ehe sie alle Selbstmord begingen oder sich den Meuterern anschlossen.
    »Wir sind hier auf dem Schiff nur noch wenige Leute«, fuhr Martinez fort, »und wir müssen mit großen
Gefahren rechnen. Während der langen Tage, bis wir Zanshaa erreichen, müssen wir viel zu lange Wachen und schwere Arbeit auf uns nehmen. Ihr müsst aber begreifen, dass der Kapitän und die anderen Gefangenen uns im Geiste anfeuern und uns Erfolg wünschen. Denn jetzt sind wir das Team der Corona . Wir sind die Coronas. Es liegt bei uns, alles zu geben und das Siegtor zu schießen. Ende der Durchsage.«
    Danach hätte er sich am liebsten in seinem Sitz verkrochen. Es war ihm außerordentlich peinlich, diese schreckliche sportliche Metapher benutzt zu haben. Das waren keine gut gewählten Worte gewesen, sondern eine schreckliche Ansprache mit abgedroschenen Phrasen, die bei den Krummbuckeln nichts als Verachtung hervorrufen würde. Er hätte nach den Informationen über die Rebellion einfach den Mund halten sollen.
    Doch als er sich auf der Brücke umsah, schien es so, als hätte er es ganz richtig gemacht. Mabumba konzentrierte sich anscheinend eifrig auf seine Displays, statt heimlich Martinez’ Waffe anzustarren. Eruken saß aufrecht und hielt entschlossen die Kontrollhebel der Steuerdüsen fest. Sogar Tracy und Clarke, die nicht viel zu tun hatten und nur ihre Radaranzeigen beobachteten, schienen stärker motiviert. Auch Kelly, als Waffenoffizier eindeutig unterbeschäftigt, blickte recht zuversichtlich drein.
    Nur Diem schien unglücklich, doch das lag vermutlich vor allem daran, dass er entsetzt den von Martinez
geplanten Kurs studierte und sowieso nichts gehört hatte.
    Vielleicht waren die Ansprüche der Crew, was mitreißende Reden anging, erheblich niedriger als die der Rhetorikmeister auf Martinez’ alter Akademie.
    Sein Ärmeldisplay zirpte, und er meldete sich sofort.
    »Alikhan, mein Lord. Ich habe Ihren kleinen Auftrag erledigt.«
    Alikhans Gesicht tauchte nicht auf, dafür war Koslowskis gähnend leerer Safe zu sehen.
    Die Tür fehlte.
    »Ja, Alikhan?«
    »Nichts, mein Lord. Negativ.«
    Jetzt geriet Martinez ein wenig in Panik. Die Flotte hatte klugerweise dafür gesorgt, dass ein junger Leutnant wie er nicht allein die furchtbaren Waffen der Corona abfeuern konnte. Der Kapitän und jeder der Leutnants besaßen Schlüssel mit eigenen Codes, die das Waffensystem der Fregatte freischalteten. Mindestens drei der vier Schlüssel mussten im gleichen Augenblick herumgedreht werden, damit die Waffen feuern konnten.
    Selbst die zielgenauen Laser, die vor allem der Nahverteidigung dienten, konnten nur mithilfe von drei Schlüsseln freigeschaltet werden. Es sprach einiges dafür, dass die Naxiden bald auf sie feuern würden.
    »Haben Sie in der ganzen Kabine nachgesehen?«, fragte Martinez. »Auch in den Schubladen und unter der Matratze?«

    »Ja, mein Lord. Negativ. Ich könnte ins Büro des Kapitäns gehen und die Prozedur wiederholen.«
    »Nein, wir müssen beschleunigen.«
    »Wenn Sie mir zwei Minuten geben, kann ich die Ausrüstung hinschaffen. Sobald die Beschleunigung beginnt, kann ich in die Koje des Kapitäns springen. Dort liege ich nicht so gut wie auf einer richtigen Beschleunigungsliege, aber es wird gehen.«
    Wenigstens für die zwei Stunden, die wir noch leben, dachte Martinez.
    »Einverstanden, Sie haben zwei Minuten.« Damit unterbrach er die Verbindung.
    »Der Ring liegt hinter uns«, berichtete Eruken.
    »Pilot, Bewegung stoppen.«
    »Stoppen, mein Lord.«
    »Zwei Minuten bis zur Beschleunigung. Countdown.«
    »Countdown zwei Minuten bis Beschleunigung«, wiederholte Mabumba. Diem hob eine Hand wie ein Schuljunge, der um Erlaubnis bitten will, das Klassenzimmer zu verlassen.
    »Mein Lord? Ich habe mir Ihre Kursberechnung angesehen und, äh …« Er schnitt mit seinem schmalen, bleichen Gesicht eine Grimasse, als befürchtete er, für seine Frechheit geohrfeigt zu werden. »Der Kurs ist illegal«, sagte er. »Sie … wir fliegen viel zu dicht am Ring entlang. Das ist nicht sicher.«
    Martinez sah ihn an und versuchte wieder, seine allmächtige Miene aufzusetzen. »Werden wir denn mit irgendetwas zusammenprallen?«

    »Äh …« Diem starrte verwirrt die Darstellungen an. »Nicht … nicht direkt, nein. Keine Kollisionen.

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