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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Nur alle möglichen … nahen Begegnungen.«
    »Dann halten wir uns an den Plan, Diem.« Er drehte sich zur Ingenieursstation um. »Mabumba, warnen Sie die Crew. Eine Minute.«
    »Jawohl, mein Lord.« Wieder heulte der Alarm, und Mabumbas Stimme dröhnte durch das ganze Schiff. »Beschleunigung in einer Minute. Noch eine Minute.«
    In einer Minute bin ich entweder ein Held oder der größte Verbrecher der Flotte seit Taggart auf der Verity.
    »Nehmen Sie alle die Medikamente.«
    Er griff nach dem Injektor, der unter der Armlehne in einer Halterung steckte, und schoss sich ein Mittel in die Halsschlagader, das die Blutgefäße elastisch machte und Infarkten bei hohen Beschleunigungen vorbeugte. Die anderen auf der Brücke folgten seinem Beispiel.
    »Eruken, ziehen Sie die Radarreflektoren ein.«
    »Reflektoren eingezogen.« Der aus Kunstharz gegossene Rumpf der Corona reflektierte die Radarstrahlen nicht. Um die Navigation und die Verkehrsüberwachung zu erleichtern, war die Fregatte mit mehreren Radarreflektoren ausgestattet. Martinez hielt es nicht für sinnvoll, den Gegnern auch noch das Zielen zu erleichtern.
    »Zwanzig Sekunden bis Zündung«, sagte Mabumba.
    »Maschinen, zünden Sie für vorgegebenen Kurs«, befahl Martinez.
    »Zünden für vorgegebenen Kurs.«

    »Pilot, geben Sie Alarm. Zehn Sekunden.«
    Wieder kreischten die Sirenen im ganzen Schiff. Martinez’ Herzschlag beschleunigte sich.
    »Übrigens, Navigator«, übertönte er den Alarm, »Sie können den Annäherungsalarm auch jetzt abschalten.«
    Dann bekam er einen mächtigen Tritt in den Hintern, als die Maschinen ansprachen und die Corona auf die Reise schickten.

11
    Unter welchen Voraussetzungen darf ein Offizier den sofortigen Tod eines Untergebenen befehlen?
    1. Nur auf Empfehlung einer ordentlichen Ermittlungskommission.
    2. Wenn der Untergebene die Waffen gegen die rechtmäßige Regierung erhebt.
    3. Wenn der Offizier Beweise dafür hat, dass der Untergebene eines Kapitalverbrechens schuldig ist.
    4. Jederzeit.
    Sula markierte die richtige vierte Antwort und berührte das Symbol, das die nächste Frage aufrief. Das Militärrecht war drakonisch und gewährte nur wenig Spielraum für Nachsicht und Interpretationen.
    Andererseits war ihr bekannt, dass die militärischen Vorschriften in der Realität erheblich zurückhaltender angewendet wurden, als es die Theorie erlaubte. Es gab nicht viele Kapitäne, die herumliefen und ihren Untergebenen nach Lust und Laune die Köpfe abschlugen, denn theoretisch war jeder Bürger der Klient eines Peers, dessen Pflicht es war, auf das Wohlergehen seiner Kundschaft
zu achten. Aus Erfahrung wusste Sula, dass viele Peers sich kaum um diese Pflichten kümmerten, doch es war immerhin möglich, dass ein Peer den Eindruck gewann, einer seiner Klienten sei ungerecht behandelt worden, worauf er Nachforschungen anstellen und Ärger machen konnte. Das Ergebnis wäre ein Zivilprozess, der sich über Jahrzehnte hinziehen konnte. Kapitäne, die Untergebene streng bestrafen wollten, hielten sich den Rücken frei, indem sie einen Ermittlungsausschuss einsetzten. Sie waren zwar nicht verpflichtet, dessen Empfehlungen zu folgen, taten es aber gewöhnlich doch, um etwaigen späteren Problemen aus dem Weg zu gehen.
    Die nächsten Fragen beantwortete Sula in der Gewissheit, im Examen bisher sehr gut abgeschnitten zu haben. Abgesehen von der Interpretation der Praxis war das Militärrecht ihr schwächstes Fach, doch bisher waren die Fragen nicht sehr schwierig gewesen.
    Die Möglichkeit, als Jahrgangsbeste abzuschneiden, lag nun in greifbarer Nähe.
    Sie tippte mit dem stumpfen Ende ihres Stabes auf den Bildschirm, während sie über das nächste Problem nachdachte. Es hatte mit der Rechtsprechung zwischen den verschiedenen militärischen und paramilitärischen Organisationen auf einer Ringstation außerhalb der eigentlichen Militärbasis zu tun. In diesem Moment wurde die Tür des Prüfungsraums aufgerissen.
    »Aaachtung!«
    Dank des jahrelangen Trainings konnte Sula weiter
über die Aufgaben nachdenken, während sie aufsprang und das Kinn hob, um den Hals zu entblößen.
    »Mein Lord?« Die Prüferin reagierte ausgesprochen empört auf die Störung. »Was fällt Ihnen …«
    Der Eindringling war ein Terraner und trug die Uniform eines Kapitäns. »Wir haben einen Notfall«, sagte er. »Die Prüfungen werden unterbrochen. Das gesamte Flottenpersonal soll sich zum Dienst melden. Wer im Moment keinen Posten hat, wendet sich an

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