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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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unser Schiff solle geentert werden, und man würde uns alle töten.«
    Deghbal fuhr auf, als sie dies hörte. Martinez freute sich, dass seine dreiste Lüge die Naxidin so überrumpelt hatte.
    Es kann nicht schaden, sie zu verwirren und Ondakaal in Schwierigkeiten zu bringen, dachte er. Noch wichtiger war jede Verzögerung, die er herausschinden konnte. Die Gegner hinhalten, das war jetzt seine wichtigste Strategie.

    »Wir haben alles unter Kontrolle«, entgegnete Deghbal schließlich. »Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Sie können mit der Corona zum Liegeplatz zurückkehren.«
    Martinez holte tief Luft und stemmte sich gegen die Schwerkraft, die auf seine Brust drückte. »Lady ElCap«, sagte er, »ich habe strikte Anweisung von meinem Kapitän, ohne seine ausdrückliche Erlaubnis niemanden an Bord zu lassen. Können Sie mir seinen Befehl übermitteln?«
    »Die Erlaubnis Ihres Kapitäns ist nicht erforderlich!«, erwiderte Deghbal erzürnt. »Mein Befehl reicht völlig aus!«
    Martinez tat so, als müsste er ernsthaft über diese Behauptung nachdenken. Bedrückt blickte er in die Kamera. »Ich würde wirklich lieber einen direkten Befehl meines Kapitäns sehen, Lady ElCap.«
    »Richtig: El Capitano. Ich bin Ihr vorgesetzter Offizier! Sie müssen meinen Befehlen gehorchen! Wenn Sie sich nicht fügen, wird es unglückliche Konsequenzen für Sie und Ihr Schiff haben!«
    Martinez fragte sich, ob es überhaupt schon einmal jemand gewagt hatte, sich Deghbals Befehlen zu widersetzen. Hoffentlich wirkte es sich zu seinem Vorteil aus, dass die Naxidin mit widerspenstigen Untergebenen keine Erfahrung hatte. Wieder tat er so, als müsste er über die Worte der Vorgesetzten nachdenken. Dann spielte er den einfältigen bockigen Soldaten.
    »Ich will einen Befehl von Kapitän Tarafah sehen«,
sagte er. »Mein Kapitän weiß sicherlich, was hier im Gange ist.« Mit gerunzelter Stirn blickte er in die Kamera. »Ende der Übertragung.«
    Das macht mir viel zu viel Spaß, dachte Martinez. Er stellte sich vor, wie Deghbal das orangefarbene Symbol verfluchte, das jetzt auf seinem Display erschienen war. Dann fragte er sich, ob er den Bogen nicht überspannt hatte. Wenn Deghbal wütend wurde, konnte sie einfach einen Schwarm Raketen losjagen und die Corona in Stücke schießen.
    Er drehte sich zu Tracy und Clarke um, die die Sensoren überwachten. »Falls ihr Spuren von Raketen seht, sagt mir sofort Bescheid.«
    Sie waren wie er auf ihre Liegen geschnallt und konnten nur die Köpfe herumdrehen und ihn mit großen Augen anstarren. Die beiden dunkelhaarigen breitschultrigen Frauen waren seines Wissens nicht miteinander verwandt, sahen einander aber so ähnlich wie Zwillinge. Dann blickten sie rasch wieder auf ihre Displays.
    Martinez rief Alikhan, dieses Mal jedoch nicht über das Ärmelgerät, sondern über das Schiffssystem. Das hatte den Vorteil, dass er sein Headset benutzen konnte und nicht in den Manschettenknopf sprechen musste. Alikhans Gerät zeigte nur die Decke in Tarafahs Kabine, da der Besitzer bei sechs Grav bewegungsunfähig auf dem Bett des Kapitäns lag.
    »Hatten Sie Glück?«
    Alikhans Stimme war anzumerken, wie sehr er unter den Beschleunigungskräften litt. »Ich habe die Geräte in
die Kabine des Kapitäns gebracht, mein Lord. Bisher konnte ich aber nur den Schreibtisch durchsuchen. Vergeblich.«
    »Ich senke die Beschleunigung auf zwei Grav. Können Sie dabei mit Ihrer Ausrüstung arbeiten?«
    »Ja, mein Lord.«
    »Gut. Ende der Sendung.« Er hob die Stimme, um mit Eruken zu sprechen. »Maschinen, Schub auf zwei Grav reduzieren.«
    »Jawohl, mein Lord.« Eruken klang sehr erleichtert. Der Druck ließ deutlich nach, und die ganze Corona schien befreit zu stöhnen.
    »Mein Lord?«, meldete sich Vonderheydte in Martinez’ Headset. »Habe ich die Erlaubnis, zur Toilette zu gehen? Ich habe beim Zensieren der Post Kaffee getrunken, und jetzt …«
    Martinez grinste. »Erlaubnis erteilt. Legen Sie die Kommunikation auf mein Pult, während Sie weg sind. Passen Sie gut auf.«
    Wenn man bei zwei Grav herumlief, hatte man das Gefühl, einen zweiten Menschen auf dem Rücken mitzuschleppen. Dabei kam es oft zu Zerrungen und Knochenbrüchen. Martinez musste um jeden Preis vermeiden, dass sich einer seiner Leute verletzte. Der »Doktor« der Corona , eigentlich nur ein Zweiter Apotheker, war zugleich der Mannschaftsarzt. Er saß jetzt mit den anderen auf Magaria fest.
    Andererseits sollte sich die Crew nicht in die Hosen

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