Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums
von Flottenkommandantin Fanaghee …«
»Können Sie mir erklären, was das soll?«, fuhr Martinez fort. »Die gesamte Kommunikation ist gestört. Ich bekomme nicht einmal über Draht eine Verbindung zu einem anderen Schiff!«
»Mein Lord, es entzieht sich leider meiner Kenntnis …«
»Die einzige Nachricht, die ich bekommen habe«, unterbrach Martinez ihn erneut, »lautete: ›Vorbereiten auf Buena Vista‹. Können Sie mir sagen, was dieses ›Vorbereiten auf Buena Vista!‹ zu bedeuten hat?«
Ondakaal war zu überrascht, um den erschrockenen Blick zu bemerken, den Hong und Dietrich wechselten. Unmerklich veränderte sich ihre Haltung, weil sie die Worte verstanden hatten und sich darauf vorbereiteten, rückwärts in die Schleuse zu springen.
»Mein Lord, ich fürchte, ich weiß nicht, was diese Worte bedeuten«, erklärte Ondakaal. »Aber wenn Sie unsere Inspektoren an Bord lassen, dann …«
»Buena Vista!«, rief Martinez. »Buena Vista!« Über die zweite Verbindung hörte er, dass auch Alikhan die Worte rief.
Dietrich und Hong sprangen zurück und gaben den Zugang frei. Zu spät begriff Ondakaal, was sich vor ihm abspielte. Er setzte sich in Bewegung, und mit kurzer Verzögerung folgten auch seine Unteroffiziere, doch Alikhan hatte die Luftschleuse offenbar schon geschlossen, denn gleich darauf erschien Ondakaal wieder im Bereich der Kamera, jedoch ohne die beiden terranischen Wachtmeister.
Martinez beschloss, in die Offensive zu gehen. Wenn er Ondakaal weiter beschäftigte, konnte er die Naxiden vielleicht davon abhalten, etwas Einschneidendes zu unternehmen.
»Was, zum Teufel, war das jetzt wieder? Erklären Sie sich, Leutnant!«, blaffte er.
Dabei stellte er sogar fest, dass es ihm Spaß machte. Zur Abwechslung war er einmal nicht der Provinztrottel in der Welt der Privilegierten und Selbstherrlichen oder der junge Leutnant, der vor den Vorgesetzten katzbuckeln musste. Natürlich spielte er auch jetzt eine Rolle, doch sie war ihm nicht von höheren Offizieren auferlegt worden, sondern er hatte sie selbst gestaltet. Im Umkreis von hundert Lichtjahren war er der Einzige, der wusste, was vor sich ging, und jetzt hielt er Ondakaal zum Narren.
Während Ondakaal sich noch empört gab, nachdem die Wachen sich so abrupt zurückzogen hatten, regelte Martinez die Lautstärke der Sprechverbindung herunter und stellte den privaten Kanal zu Alikhan lauter.
»Alikhan, wo stecken Sie? Sind alle in Sicherheit?«
»Wir sind in Sicherheit, mein Lord. Alle drei. Wir haben beide Schleusentüren geschlossen und fahren gerade im Aufzug durch die Andockröhre.«
»Sehr gut. Sobald Sie an Bord sind, versiegeln Sie die Schleuse der Corona . Dietrich und Hong sollen Ihnen ihre Waffen übergeben und den Zentralaufzug abstellen. Danach melden sich die beiden auf ihren Stationen. Sie übernehmen die Waffen und erledigen die spezielle Aufgabe, über die wir schon gesprochen haben.«
Im Quartier des Ersten Leutnants einen Safe knacken. Das war eine Aufgabe, die im Augenblick noch nicht laut formuliert werden sollte.
»Jawohl, mein Lord«, sagte Alikhan.
Martinez wandte sich an Mabumba, der staunend und nicht ohne Ehrfurcht zugesehen hatte. Diese Kombination war durchaus geeignet, in Martinez eine gewisse Eitelkeit zu wecken.
»Maschinen«, sagte er, »Countdown fortsetzen.«
Mabumba fuhr auf, als er den Befehl hörte, und drehte sich zu seinem Pult um. »Countdown läuft weiter«, antwortete er.
Dann war der Zweite Pilot Eruken an der Reihe. »Bereiten Sie sich vor, den Druck abzulassen und die Andockröhre einzufahren, sobald die Schleuse der Corona geschlossen ist.«
Eruken beschäftigte sich mit seinen Kontrollen. »Treffe Vorbereitungen, um die Andockröhre zu leeren und einzufahren.«
Als Martinez die Übertragung von draußen wieder aufdrehte, hörte er gerade, wie Ondakaal sich abermals auf die Autorität der Flottenkommandantin berief und verlangte, an Bord gelassen zu werden.
»Lord Leutnant!«, sagte Martinez. »Erklären Sie sich! Warum versuchen Sie, in die Luftschleuse der Corona einzudringen?«
»Sie haben die Wachen zurückgezogen!«, rief Ondakaal. »Was soll dieser Verrat?«
»Luft und Wasser sind getrennt«, meldete Mabumba leise, damit Ondakaal es nicht hörte. »Äußere Anschlüsse sind versiegelt.«
»Ich habe meine Wachen aufgrund Ihrer Drohungen
und Beschimpfungen zurückgezogen«, ließ Martinez den Leutnant wissen. »Ich werde das Ihren Vorgesetzten melden.«
»Flottenkommandantin
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