Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung
doch es war nicht Sula, sondern eine Verkäuferin, die müde zur Seilbahn ging, um nach Hause in die Unterstadt zu fahren.
Terzas Dienerin Fran erwartete sie in der Suite. Während Fran ihrer Herrin im Ankleidezimmer aufwartete, schlug Alikhan das Bett auf, legte den Hausmantel und einen Schlafanzug für Martinez bereit und half ihm aus der Jacke und den Stiefeln.
»Danke, Alikhan. Sie waren mir heute wirklich eine Stütze.«
Alikhan strahlte unter seinem breiten Schnurrbart. »Ich wünsche Ihnen alles Gute, mein Lord.«
Anschließend zog er sich zurück. Die Diener waren in einem anderen Flügel des Hotels untergebracht. Martinez zog nun auch den Rest seiner Uniform aus und starrte verständnislos den Schlafanzug an. Er stopfte ihn in eine Schublade, zog den Hausmantel an und ging ins Bad, um sich die Zähne zu putzen und die Haare zu kämmen. Danach kehrte er ins Schlafzimmer zurück und fragte sich, ob er schon zu Bett gehen oder doch lieber auf Terza warten sollte.
Er dämpfte das Licht und strich die Bettdecke glatt. Hoffnung und Widerwillen stritten in seinen Gedanken um die Vorherrschaft. Im Geiste rechnete er sich aus, wie viele Stunden er mit Terza verbracht hatte. Weniger als acht. Andererseits konnte er sich an Frauen erinnern, mit denen er nach einer deutlich kürzeren Bekanntschaft ins Bett gegangen war. Warum sollte dies hier etwas anderes sein?
Selbstverständlich war es etwas anderes. Die anderen Frauen musste er, wenn er nicht wollte, niemals wiedersehen. Mit Terza würde er jedoch den Rest seines Lebens verbringen, oder jedenfalls eine gewisse Zeit, bis ihr Vater ihr befahl, sich scheiden zu lassen. Diese Nacht würde große Konsequenzen haben, und das unterschied sie von allen anderen.
Terza öffnete die Tür und trat ein. Sie trug ein dunkelblaues seidenes Nachthemd, eine Bettjacke in einem helleren Blauton mit goldenen Borten und einem Kragen aus goldgelbem Pelz und Pantoffeln mit Pompons.
Die Haare hatte sie sich hinter das linke Ohr zurückgekämmt, und über dem Ohr trug sie eine große weiße Orchidee. Über ihrem Busen lag eine Kette aus hellen Blüten.
Verblüfft betrachtete Martinez die schöne Erscheinung. Terza blieb in der Tür stehen und lächelte schüchtern. Er ging ihr entgegen, nahm ihre Hand und küsste sie.
»Du bist wunderschön«, sagte er. »Ich habe noch nie eine schönere Frau gesehen.«
Sulas helle Haut fiel ihm ein, die unter seinen Fingern errötet war. Er schob den Gedanken beiseite, legte Terza einen Arm um die Hüften und küsste sie auf die weichen Lippen.
»Bist du nicht müde?«, fragte er.
»Natürlich bin ich müde.« Sie streichelte seine Wange. »Doch es gibt Dinge, die es wert sind, etwas Schlaf zu versäumen.«
Wieder küsste er sie. Ihre warmen Lippen öffneten sich, und sein Begehren erwachte. Sie nahm ihn in die Arme, er küsste ihren bloßen Hals, und der Duft ihres Parfüms stieg ihm in die Nase. Erschrocken wich er zurück.
»Was für ein Parfüm hast du aufgelegt?« Unschuldig sah sie ihn an. »Es heißt ›Dämmerung von Sandama‹.«
»Es … es tut mir leid, aber könntest du es abwaschen?« Er hüstelte leicht. »Ich bin … ich glaube, ich bin allergisch dagegen. Entschuldige.«
Überrascht riss sie die Augen weit auf. »Natürlich.« Sie küsste ihn rasch und löste sich aus der Umarmung. »Bin gleich wieder da.«
Martinez setzte sich aufs Bett und lehnte sich gegen das schwere Fußende. Sein Herz schlug unregelmäßig, und auf seiner Stirn bildeten sich Schweißtropfen.
Dann stand er auf, öffnete das Fenster und atmete tief durch, um den Geruch von Sulas Parfüm zu vertreiben. Endlich klärten sich seine Gedanken, und die Panik ließ nach. Als Terza zurückkehrte, äußerlich ruhig wie immer und in Lavendelduft gehüllt, lächelte Martinez und nahm sie wieder in die Arme.
Er zog sie aufs Bett und setzte sich zu ihr auf die Bettkante, löste das Seidenband, das ihre Bettjacke verschloss, und zog sie ihr aus. Gelassen betrachtete sie ihn, im schwachen Licht waren ihre Augen groß und tief wie das Meer.
»Ich habe mir heute Morgen das Implantat herausnehmen lassen«, erklärte sie. »Die Ärztin sagte, ein Hormonmittel sei nicht nötig, denn nach der Entnahme sei die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ohnehin erheblich höher als gewöhnlich.« Sie legte die Finger an seine Schläfe. »Wenn wir es wirklich wollen, dann können wir damit rechnen, dass ich bald schwanger werde.«
Martinez errötete vor Freude. »Wie
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