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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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einigermaßen bequemer Beschleunigung drei Monate entfernt und lag in einem recht obskuren Winkel des Reiches. Es gab viele Stellen, an denen die Naxiden zunächst nach der Konvokation suchen würden, bevor sie den Blick auf Laredo richteten, und falls die Feinde sich überhaupt in diese Richtung bewegen wollten, mussten sie erhebliche Kräfte freistellen, so dass die Verteidiger rechtzeitig gewarnt würden. Die Flotte hätte somit genügend Zeit, den Angriff der Feinde abzuwehren.
    Außerdem würde das kleine Geschwader von Fregatten, das Lord Martinez gerade auf Laredo baute, bis dahin fertiggestellt sein und konnte die Verteidigung der Konvokation unterstützen. Die Konvokation würde sich also dorthin zurückziehen, wo sie mit Verstärkung rechnen konnte.
    Der Ausschuss nahm Lord Chens Antrag an. Die Lords Saïd und Tork bestanden auf Geheimhaltung und wollten nicht einmal alle Mitglieder der Konvokation einweihen. Lady Seekin schlug zudem vor, man solle falsche Gerüchte über das Ziel der Konvokation ausstreuen.
    So stimmte die Konvokation am nächsten Tag über die Evakuierung zu einem Zielort ab, der nicht einmal ihr selbst bekannt war. Das wurde mit einem gewissen Murren quittiert, doch die Gerüchte besagten, die Konvokation werde bald auf Esley zusammentreten, dessen spektakuläre Landschaften und luxuriöse Feriengebiete die ehrwürdigen Konvokaten mit der Notwendigkeit versöhnten, ins Exil zu gehen.
    Auf Lord Saïds Drängen beschloss die Konvokation, die Evakuierung in drei Tagen in Angriff zu nehmen und zu erklären, dass alle Konvokaten, die zurückblieben, automatisch zu Verrätern erklärt wurden. Jeder Konvokat durfte zwei Diener oder Angehörige mitnehmen. Die übrigen Mitglieder seines Hauses mussten sich selbst um ihre Transportgelegenheiten kümmern.
    Nach Esley. Oder nach Harzapid, dem Hauptquartier der Vierten Flotte. Auf einmal gab es sogar zwei Gerüchte.
    Lord Chen musste sich glücklicherweise keine Sorgen machen, im Trubel Terza zu verlieren. Sie würde zusammen mit Lord Roland Martinez auf dessen Familienjacht nach Laredo fliegen und wusste nicht, dass ihr Vater wahrscheinlich sogar vor ihr dort eintreffen würde.
    Am Tag vor dem Abflug konnte Lord Chen sich während einer Debatte über die Finanzen über einen persönlichen Triumph freuen. Die Evakuierung Zanshaas bedeutete auch, dass der Krieg vorläufig noch nicht enden würde. Es würde keine Entscheidungsschlacht geben, in der die Naxiden zerschmettert wurden, worauf die Ordnung im Reich wiederhergestellt wäre. Vielmehr würde der Krieg weitergehen, und dazu waren gewisse Ressourcen notwendig. Bisher hatte das Reich auf Notmaßnahmen zurückgegriffen, die mit Hilfe von Währungsreserven und speziellen Anleihen finanziert worden waren. Inzwischen waren die Reserven verbraucht, und der Preis der Anleihen war stark gefallen, nachdem die Niederlage in Magaria ans Licht gekommen war. Nun erschuf die Regierung einfach jeden Tag neues Geld, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Aus dem Drittel des Reiches, das jetzt von den Naxiden kontrolliert wurde, gingen natürlich keine Steuern mehr ein. Die Inflationsrate war beinahe zweistellig, und wer sollte noch die Währung akzeptieren, nachdem die Regierung aus Zanshaa geflohen war? Die Anleihen waren praktisch nur noch als Tapeten zu gebrauchen.
    In normalen Zeiten verfügte die Regierung über ein relativ kleines Budget. Die Peers kümmerten sich auf eigene Kosten um die meisten geringfügigen Angelegenheiten. Der Rest kam durch Vermietung von Regierungsgebäuden, Verteilung von Energie von der Ringstation und aus anderen Quellen wie dem Verkauf von Antimaterie an private Schiffseigner und einer Besteuerung des interstellaren Handels herein.
    All das reichte offensichtlich nicht aus, so viel war schon am ersten Tag des Krieges klar gewesen. Die einzige Möglichkeit bestand darin, die zu besteuern, die tatsächlich über großen Wohlstand verfügten, und das waren überwiegend die Peers und die Unternehmen der Peers. Die Peers hatten sich stets gehütet, sich selbst Abgaben aufzuerlegen, und die meisten sahen nicht ein, dass ein simpler Bürgerkrieg daran etwas ändern sollte. Sie erklärten, sie hätten bereits viel Geld im Interesse der Öffentlichkeit ausgegeben, indem sie Straßen unterhielten, die Wasserversorgung und die Behandlung von Abwässern bezahlten, sich für wohltätige Zwecke einsetzten und Theateraufführungen oder ähnliche Dinge finanzierten. Die ehrenwerten Konvokaten

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