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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Aspa-Darla zugrunde legte.
    Die Übung am nächsten Tag war ein voller Erfolg. Auch wenn Fletcher in merkwürdigen Bahnen dachte, er verstand etwas von seinem Handwerk. Die Illustrious wirkte ebenso reibungslos und präzise mit wie alle anderen Schiffe des Geschwaders. Martinez beneidete Chen um ihre trainierten, disziplinierten Besatzungen und wünschte sich, er hätte solche Leute unter seinem Befehl an Bord der Corona gehabt.
    Andererseits arbeiteten hier Mannschaften, die am Tag des Aufstandes aus kürzester Entfernung mit Antiprotonenwaffen und Schiffen, die größtenteils noch angedockt gewesen waren, den Feind bekämpft und einen Sieg errungen hatten. Das hatte den Kampfgeist der Crews geweckt und sie im Glauben bestärkt, ihnen könne kaum etwas Schlimmeres geschehen als das, was sie bereits überstanden hatten.
    Die ChenForce erprobte auch die neue lockere Formation, die Martinez entwickelt hatte, und auch diese Versuche verliefen erfolgreich. Michi Chen vertraute ihm an, dass Do-faq ihr eine vollständige Aufzeichnung seiner eigenen Experimente geschickt hatte, woraufhin sie mit ähnlichen Versuchen begonnen hatte.
    Durch diese Erfolge bestärkt, entwarf Martinez für den folgenden Tag ein komplizierteres Experiment. Abermals schlug sich die ChenForce hervorragend. Am dritten Tag gab es keine Übungen, weil Kapitän Fletcher eine gründliche Inspektion angesetzt hatte, die beinahe den ganzen Tag in Anspruch nahm. Martinez unterstand nicht Fletchers Befehl, und so blieb ihm der scharfe Blick des Kapitäns erspart. Am Abend unterrichtete Alikhan ihn jedoch über den Besuch des Kapitäns in seiner Abteilung.
    »Der Lord Kapitän legt großen Wert auf Appelle und Inspektionen, mein Lord. Die Illustrious wird alle sechs oder sieben Tage vollständig inspiziert, und jeden Tag ist zusätzlich die eine oder andere Abteilung an der Reihe.«
    »Hatte der Lord Kapitän viel zu beanstanden?«, fragte Martinez.
    »Überraschend viel, mein Lord. Staub in einer Ecke, unordentliche persönliche Ausrüstung, ein Stück seiner Wandgemälde, das abgestoßen ist … er ist sehr gründlich.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass er sich besonders über die beschädigten Wandmalereien ärgert.«
    Alikhan ließ sich nichts anmerken. »Er beschäftigt einen Künstler, der die Reparaturen durchführt.«
    » Die Würde wahren« , murmelte Martinez.
    Alikhan zog eine Augenbraue hoch. »Mein Lord?«
    »Schon gut«, sagte Martinez.
    Am vierten Tag, nach einer weiteren erfolgreichen Übung, luden die Offiziere Martinez zum Essen in ihre Messe ein. Die Leutnants wollten unbedingt hören, wie der Corona die Flucht vor den Naxiden geglückt war, und sie fragten natürlich auch nach der Schlacht von Hone-bar. Martinez hatte die Geschichten schon oft erzählt und kam den Wünschen gern nach. Fulvia Kazakov, ein neues Paar elfenbeinfarbener Stäbe im Haar, erwies sich als untadelige Gastgeberin und befriedigte die Neugierde ihrer Leutnants, ohne Martinez das Gefühl zu geben, er würde von einer Horde übereifriger junger Burschen überfallen. Chandra Prasad hielt sich zu Martinez’ Überraschung zurück. Früher war sie bei zwanglosen Zusammenkünften immer eine der Vorwitzigsten gewesen. Als er kurz in ihre Richtung blickte, bemerkte er, dass sie ihn mit ihren großen dunklen Augen beobachtete.
    Gegen Ende des Abendessens erhielt Chandra einen Ruf von ihrem Lord Kapitän Fletcher und entschuldigte sich leise. Darauf gab es ein betretenes Schweigen, und die Leutnants vermieden es geflissentlich, anzügliche Blicke zu wechseln. Nur zögerlich ging das Tischgespräch weiter.
    Später dachte Martinez darüber nach, dass er und Chandra zu Beginn das gleiche Problem gehabt hatten: Keiner von ihnen hatte in der Flotte über einen Gönner verfügt. Martinez hatte inzwischen die Chens als Wohltäter gewonnen, doch Chandra hatte vermutlich niemanden gefunden, der diese Rolle einnehmen konnte – oder höchstens den im Dienst ergrauten Kapitän Lord Gomberg Fletcher.
    Es gab keine Vorschriften, die ein Verhältnis zwischen dem Kapitän und einem seiner Offiziere ausdrücklich untersagten, doch galt dies in der Flotte als höchst unangemessen. Abgesehen davon, dass sexuelle Nötigung im Spiel sein konnte, mussten alle anderen fürchten, dass ein Kapitän bei passender Gelegenheit seine Bettgefährten bevorzugte. Wenn ein Offizier für die Dauer eines Einsatzes nicht allein sein wollte, dann stand es ihm frei, einen hübschen Diener mitzunehmen.
    Tja,

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