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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Flotte geäußert.«
    Do-faqs Miene blieb undurchdringlich. »Ja, Lord Kapitän, ich erinnere mich an diese Diskussion.«
    »Nun, die Ideen sind inzwischen nicht mehr ganz so unausgegoren.«
    Daraufhin erklärte er knapp den Versuch, die neuen Formationen mit Hilfe eleganter mathematischer Formeln zu beschreiben. »Das war vor allem Leutnant Shankaracharyas Idee«, fügte er hinzu.
    Do-faq reagierte sofort. »Haben Sie die Daten aus Magaria an Ihre Leutnants weitergegeben?«
    »Äh … ja, Lord Geschwaderkommandant.«
    »Ich habe größte Zweifel, ob das weise war. Unsere Vorgesetzten haben beschlossen, dass diese Informationen vertraulich bleiben müssen.«
    Welche Vorgesetzten?, überlegte Martinez. Sulas Theorie fiel ihm ein.
    »Meine Leutnants sind zuverlässige Leute, mein Lord«, sagte er. Über Alikhan reden wir jetzt lieber nicht. »Ich habe vollstes Vertrauen in ihre Diskretion.«
    »Vielleicht sind sie jetzt entmutigt und säen Defätismus.«
    Aber inzwischen weiß doch jeder, dass wir in Magaria eine Niederlage einstecken mussten, hätte Martinez beinahe gerufen. Er beherrschte sich. »Die Neuigkeit schien sie eher zu größeren Anstrengungen anzuspornen, mein Lord. Sie wissen, wie wichtig unsere Arbeit für den Ausgang des Krieges sein könnte.«
    Do-faqs goldene Augen sahen ihn einen langen Moment forschend an. »Nun, es ist jetzt sowieso zu spät. Ich vertraue darauf, dass Sie Ihre Offiziere anhalten, nur ja keine Gerüchte zu verbreiten.«
    »Selbstverständlich, mein Lord.« Er zögerte. »Möchten Sie die Formeln und eine Analyse sehen, mein Lord? Es gibt einige unerwartete Schlussfolgerungen.«
    Nicht zuletzt die, dass die wirkungsvolle Reichweite der Raketen erheblich geringer war als bisher angenommen. Sogar Shankaracharya hatte zuversichtlich vorausgesagt, dass die Raketen eine erheblich größere Reichweite hätten als die Defensivbewaffnung der Schiffe. Die Analyse der Kämpfe in Magaria zeigten allerdings, dass die Schiffe natürlich ihre Raketen über große Entfernungen schicken konnten, doch die längere Flugzeit gab den Verteidigungseinrichtungen der Schiffe auch viel mehr Zeit, die Geschosse zu erfassen und auszuschalten. Am erfolgreichsten waren die Angriffe, wenn die Raketen aus relativ kurzer Distanz in großen Schwärmen abgefeuert wurden und sich zudem hinter einem Schirm aus explodierenden Antimateriegeschossen, der die feindlichen Sensoren störte, verbergen konnten.
    »Senden Sie mir unbedingt die Analyse«, sagte Do-faq. »Ich werde sie mit meinem taktischen Offizier durchgehen.«
    »Jawohl, mein Lord.«
    Martinez warf noch einen kurzen Blick auf die Analyse, die er für Do-faq vorbereitet hatte, dachte über einige Formulierungen nach und schickte sie kurz darauf an den Geschwaderkommandanten persönlich. Im gleichen Augenblick ertönte die Warnung, dass die Grav-Belastung gesenkt wurde. Sein Beschleunigungskäfig krachte, als der Druck nachließ, und der Anzug gab seine Arme und Beine frei. Erleichtert und entspannt atmete er tief durch, klappte das Visier hoch und roch die kühle, sterile Luft der Brücke.
    Nun begann eine Pause von sechsundzwanzig Minuten bei einem Grav, die er nutzen konnte, um zur Toilette zu gehen, sich ein wenig zu entspannen und etwas zu essen. Danach würde der Flug mit hohem Schub weitergehen. Mit höherer Beschleunigung, als die anderen im Moment noch glaubten.
    »Vonderheydte«, sagte Martinez.
    »Ja, mein Lord?«
    »Allgemeine Durchsage an das Geschwader. Informieren Sie die anderen Schiffe, dass wir Befehl haben, zu beschleunigen, das schwere Geschwader zu verlassen und nach Zanshaa zurückzukehren. Geben Sie durch, dass wir um neunzehn sechsundzwanzig, sobald die Pause vorbei ist, mit drei Komma zwei Grav beschleunigen werden.«
    Das kurze Zögern verriet, wie sehr Vonderheydte diese Neuigkeit missfiel. »Jawohl, mein Lord.«
    Ein stärkerer Schub dürfte Vonderheydtes Fantasien den Schwung nehmen, überlegte Martinez, während er die Displays des Käfigs löste und nach oben schob, bis sie nicht mehr störten. Dann kippte er den Käfig nach vorn, setzte die Stiefel auf den Boden, löste die Gurte und stand auf.
    Das Blut schoss ihm unangenehm schnell in den Kopf, und er musste sich einen Moment an den Streben des Käfigs festhalten, bis der Schwindel abebbte.
    Er würde etwas Wasser oder Saft trinken und noch ein paar Medikamente nehmen, damit er die kommende Beschleunigungsphase gut überstand.
    Von jetzt an, so dachte er, wird mir das Kommando

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