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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Schiff dienen – ich weiß nicht, als Freiwilliger oder so.«
    Beinahe wäre Martinez zusammengezuckt. »Ich fürchte, das ist nicht möglich. Sie müssten zuerst die Ausbildung in einer Akademie absolvieren.«
    »Ah.« PJ schüttelte den Kopf. »Vielen Dank jedenfalls«, seufzte er. »Es war freundlich, dass Sie mit mir geredet haben.«
    »Leider konnte ich Ihnen nicht helfen«, erwiderte Martinez.
    Als er nach Hause ging, blieb er vor einem Antiquitätenladen stehen, zögerte kurz und trat ein. Nachdem er mit dem Fingernagel geprüft hatte, ob sie einen schönen Klang hatte, erstand er eine Porzellanvase mit breiter Öffnung. Das Stück war weiß und durchscheinend und trug ein zierliches Muster aus Chrysanthemen. Er ließ die Vase zu Sula schicken und schrieb auf eine Karte: Hier ist eine Vase für deine Blumen.
    Dann ging er zu einem Blumenladen und schickte ihr einen großen Strauß Gladiolen. Hier sind ein paar Blumen für deine Vase.
    Die nächste Stunde verbrachte er bei einem geschickten Torminel-Masseur, der drückte, quetschte, knetete und schlug, bis die Schmerzen und Verspannungen etwas nachließen, die er sich in zwei Monaten unter starker Beschleunigung zugezogen hatte. Erschöpft, aber mit glühender Haut kehrte er in den Shelley-Palast zurück und ging ins Bett.
    Das Zirpen des Kommunikators weckte ihn. Er öffnete die Augen.
    »Kommunikator: nur Audio. Kommunikator: Ruf annehmen.«
    »Wo ist das Bild?«, fragte Sula. »Ich wollte dir die Blumen zeigen.«
    Martinez rieb sich die schlaftrunkenen Augen. »Ich wollte vermeiden, dass du schreiend zur nächsten Tür rennst.« Er drehte sich zum Nachttisch um und zog den Kommunikator zu sich herüber. »Aber wenn du unbedingt willst … Kommunikator, Video und Audio aktivieren.«
    Auf dem Bildschirm erschienen die Blumen – orange, rot und gelb -, und daneben sah er Sulas lächelndes Gesicht. Sie riss die Augen weit auf, als sie Martinez mit wirrem Haar und im Unterhemd im Bett sitzen sah.
    Dann fragte sie mit hörbarer Skepsis: »Meinst du wirklich, so etwas würde mich aufschreien lassen?«
    Wieder rieb er sich die Augen. »Bisher hat es immer geklappt.«
    »Wenigstens weiß ich jetzt, wie dein Bett aussieht.«
    »Ja, koste es nur aus.« Er betrachtete die Frau mit der hellen Haut und den blonden Haaren. »Das mache ich auch.«
    Selbst auf dem kleinen Bildschirm sah er, wie sie errötete. »Du bist anscheinend immer noch auf Schiffszeit eingestellt«, sagte sie ein wenig zu hastig.
    »Irgendwie schon.« Der neunundzwanzigstündige Tag auf den Schiffen passte nicht recht zu Zanshaas Tag, der nur 25,43 Standardstunden umfasste. Falls die neunundzwanzig Stunden auf irgendeinen Planeten im Reich zurückgingen, dann war er bisher noch nicht entdeckt worden.
    Sula betrachtete die Vase. »Woher weißt du, dass ich Guraware mag?«
    »Das war einfach nur mein angeborener guter Geschmack. Ich habe das Stück in einem Geschäft gesehen und mir gedacht, es müsste dir gehören.«
    »Falls du jemals wieder einen ähnlichen Impuls hast, tu dir keinen Zwang an. Das ist so ziemlich das beste Porzellan, das je auf Zanshaa hergestellt wurde.« Sie fuhr mit den Fingerspitzen über die gewölbte Vase, und Martinez erschauerte, als hätte sie ihn berührt.
    »Morgen werde ich dekoriert und befördert«, sagte Martinez. »Um neun nulleins Zanshaa-Zeit in der Kommandantur. Kommst du auch?«
    Sie richtete den Blick wieder aufs Video. »Aber natürlich, falls sie mich hineinlassen.«
    »Ich setze deinen Namen auf die Gästeliste. Es wird im Festsaal stattfinden.«
    »Ein schöner Raum, er wird dir gefallen«, sagte sie lächelnd.
    »Morgen Abend richten wir hier im Palast eine Feier aus. Hast du Lust zu kommen?«
    »Deine Schwestern waren schon so freundlich, mich einzuladen, auch wenn ich bisher nicht wusste, welchen Anlass die Party hatte.« Sie dachte kurz nach. »Hoffentlich hältst du mich nicht für gierig, aber …«
    »Du willst eine zweite passende Vase haben.«
    »Ja, unbedingt.« Sie lachte. »Nein, eigentlich wollte ich fragen, ob du heute Abend Zeit hast.«
    »Leider nicht, schade. Außerdem …« Er blickte ihr tief in die grünen Augen. »Außerdem bin ich nicht in Höchstform.«
    Sie hielt den Blick einen Moment, dann schlug sie die Augen nieder. »Wie wäre es mit morgen Abend?«
    »Da will ich mich gern deinem Urteil unterwerfen.«
    In diesem Augenblick sprang die schwere Teakholztür seines Zimmers mit einem lauten Knall auf, und Sempronia stürmte

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