Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
Sempronia einen Mann von unzureichendem Rang liebte und verbannt worden war.
    »Sie haben Pläne mit dir«, erklärte Martinez. »Sie wollen dir ein paar Millionen Zenith, einen vornehmen Palast in der Hohen Stadt und ein Landgut zukommen lassen, wo wir unsere Gäste bewirten können. Wenn du das alles nicht haben willst, musst du sehr energisch widersprechen.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Was genau soll ich als Gegenleistung dafür tun?«
    »Du sollst uns in der Hohen Stadt einige Türen öffnen, die Provinztrotteln normalerweise verschlossen bleiben.«
    Verwundert zuckte sie mit den Achseln. »Ich bin kein raffinierter Einbrecher, sondern eher ein Brecheisen«, sagte sie. »Möglicherweise bekomme ich die Türen auf, doch ich kann nicht für das garantieren, was die Leute auf der anderen Seite anschließend dazu sagen.«
    »Damit kann sich dann Roland beschäftigen.«
    Sie lachte laut auf und hängte sich an seinen Arm wie ein Kind, um über das Pflaster zu hüpfen. »Wie geht es jetzt weiter?«
    »Wir könnten es morgen Nachmittag beim Empfang nach Vipsanias Hochzeit bekanntgeben.« Er grinste sie an. »Das hat sie nun davon, dass sie die Aufmerksamkeit der Gäste auf meiner Geburtstagsparty abgelenkt hat.« Lachend ließ er sie am Ende seines Arms hin und her schwingen. »Vorher, gleich am Morgen, könnten wir die Genbank der Peers aufsuchen und den notwendigen Papierkram erledigen.«
    Erschrocken und ungläubig sah sie ihn an und ließ seine Hand los. »Was?«
    »Keine Sorge, die nehmen dir nur einen Tropfen Blut ab.«
    »Was für eine Bank?«, fragte sie aufgebracht.
    »Die Genbank der Peers«, sagte Martinez. »Da werden alle Abstammungslinien registriert.«
    Sie drehte sich um und ging weiter, und er folgte ihr. Ihr Gesicht spiegelte sich in Fenstern wie ein schwankender Geist mit dunklen Augen. »Ist das unbedingt nötig?«, fragte sie skeptisch. »Ich habe noch nie davon gehört.«
    »Ich glaube auch nicht, dass die Genbank Werbung treibt.« Martinez zuckte mit den Achseln. »Das ist aber auch nicht nötig. Das Gesetz schreibt es vor, jedenfalls hier auf Zanshaa. Wenn du ein Peer bist und heiraten willst, musst du dich dort melden. Wir haben auch auf Laredo eine Genbank, doch die ist nicht allein den Peers vorbehalten.«
    »Auf Spannan gab es so etwas nicht.« Das war der Planet, auf dem sie nach der Hinrichtung ihrer Eltern aufgewachsen war.
    »Manchen Peers ist die Frage der Abstammung wohl wichtiger als anderen«, erklärte Martinez. »Es ist eine dumme alte Einrichtung, aber was will man da machen?«
    Sie erreichten einen der Kanäle der Unterstadt und bogen nach links zur Brücke ab, die sie in der Ferne schon erkennen konnten. Vom Kanal stieg ein Geruch von Jod und Verwesung auf.
    Sulas Miene verhärtete sich. »Was passiert anschließend mit dem Blutstropfen?«
    »Nichts. Er kommt wie alle anderen ins Archiv.«
    »Und wer benutzt das Archiv?«
    Ein Kahn tuckerte vorbei, die Positionslichter spiegelten sich im dunklen Wasser. Die schmierigen Wellen plätscherten gegen die steinerne Mole. Martinez sprach etwas lauter, um das Motorengeräusch zu übertönen. »Ich glaube, niemand benutzt es. Es sei denn, es gibt Fragen hinsichtlich der Vaterschaft eines Kindes.« Er trat hinter sie, nahm sie in die Arme und flüsterte: »Du willst doch hoffentlich nicht von irgendeinem anderen Mann außer mir Kinder bekommen, oder?«
    Sie spannte die Schultern an, dann entspannte sie sich. »Da käme niemand außer dir infrage«, sagte sie abwesend, drehte sich rasch um und küsste ihn. »Es kommt so plötzlich«, gestand sie. »Vor ein paar Minuten war ich noch eine Frau ohne Job mit einer Medaille, und jetzt …«
    »Jetzt bist du lebenslänglich meine Partnerin.« Er konnte sich das Grinsen immer noch nicht verkneifen.
    Mit undurchdringlicher Miene erwiderte sie seinen Blick. »Du lässt dich doch hoffentlich nicht von einer Art Stampede mitreißen, oder? Wie viele Ehen werden jetzt gerade in deiner Familie geschlossen?«
    »Mit uns sind es drei. Oder sogar vier, aber ich bin nicht sicher, ob man Sempronia mitzählen kann, und ich weiß auch nicht, ob sie wirklich heiratet oder nur damit droht.«
    Sie nahm ihn fest in die Arme und schmiegte das Gesicht an seine Brust. Das Zwielicht von Sandama stieg ihm in die Nase. »Drei Eheschließungen auf einmal«, sagte sie. »Bringt das nicht Unglück?«
    »Mir kommt es vor wie ein Glücksfall«, widersprach Martinez.
    »Ich hörte deinen Herzschlag«, murmelte Sula auf

Weitere Kostenlose Bücher