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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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einmal. Er streichelte ihr über das hellblonde Haar. Eine kalte Bö ließ ihn schaudern. An der Mole schwappte das Wasser.
    »Was ist los?«, fragte er.
    Es gab ein kurzes Schweigen, das Martinez ausgesprochen nervös machte. Sie löste sich von ihm und schaute zu ihm auf.
    »Hör mal«, sagte sie, »das kommt wirklich sehr plötzlich. Ich muss mich erst an diese Vorstellung gewöhnen.«
    Er hatte das Gefühl, auf einmal am Rand eines Abgrundes abgesetzt worden zu sein. Ein einziger Fehler, und er würde hilflos in die Tiefe stürzen.
    »Was willst du mir damit sagen?«, fragte er vorsichtig.
    Sie küsste ihn sanft und lächelte zaghaft. »Können wir nicht einfach so weitermachen wie bisher?«
    Er sah sie an. »Wir haben nicht viel Zeit. Ich will es tun, bevor …«
    Vor ihnen ging eine Tür auf, die Musik dröhnte laut. Einige Torminel in den braunen Uniformen der Zivilverwaltung tauchten auf und riefen einander etwas zu, während die Musik brüllte und Saiteninstrumente in einer Molltonart spielten. Sula nahm den Kopf herunter und legte die Hände auf die Ohren, als missklingende Becken angeschlagen wurden.
    »Ich muss nachdenken«, überschrie sie den Lärm.
    Martinez wurde wütend. Auch er hob die Stimme, um nicht in der plärrenden Musik unterzugehen.
    »Die Mühe kann ich dir ersparen«, sagte er. »Du musst doch erkennen, dass dies deine beste Möglichkeit ist, Sicherheit zu finden und die Ehre deiner Familie wiederherzustellen, ganz zu schweigen davon, dass du bei der Flotte keinen Patron finden konntest. Meine kurze Analyse scheint zu zeigen, dass dein Problem nicht das Geld oder der Palast und auch nicht das Landhaus ist, sondern dass du ein Problem mit mir hast …«
    Sula sah ihn mit großen grünen kalten Augen an. »Spar dir deine Kommentare«, sagte sie mit einer Stimme, die hart war wie Diamant. »Du weißt überhaupt nichts über meine Probleme.«
    Unter Sulas Blick zuckte er zusammen, während seine Gedanken rasten und sein Zorn zunahm. »Da bin ich aber anderer Ansicht, meine Dame«, sagte er. »Dein Problem ist doch, dass du dein Geld, deine Position und alle Menschen verloren hast, die du geliebt hast. Jetzt hast du Angst, dass jemand dich lieben könnte, weil …«
    » Ich will kein Wort mehr hören! « Es traf ihn wie ein Peitschenschlag. Das goldene Licht, das aus der Tür fiel, glühte in ihren Augen wie ein zorniges Feuer. »Ich kann diese bombastische Veranstaltung jetzt nicht brauchen! Du hast überhaupt keine Ahnung!«
    Inzwischen starrten die Torminel mit ihren riesigen, an die Nacht angepassten Augen zu ihnen herüber. Die auf seltsame Molloktaven gestimmten Schlaginstrumente donnerten und dröhnten in Martinez’ Ohren.
    »Ich …«
    »Es hat nichts mit dir zu tun!«, rief Sula. »Willst du bitte endlich akzeptieren, dass es nichts mit dir zu tun hat?«
    Damit drehte sie sich auf dem Absatz um und marschierte davon. Unter dem Saum ihres schwarzen Kleides bewegten sich eilig ihre hellen Beine, als sie sich durch die Torminel drängte. Martinez blieb auf dem Pflaster stehen und blickte ihr nach. Er konnte es nicht fassen.
    Es war schon wieder passiert.
    Schon einmal hatte Sula ihn einfach stehenlassen und war aufgebracht davonmarschiert, während das Licht der Unterstadt auf ihrem Haar glänzte. Schon einmal hatte er dumm dagestanden und ihr nachgesehen, wie sie aus seinem Leben enteilte, während ein kalter nächtlicher Wind über den Kanal wehte und sein Herz mit einer Mischung aus Staunen, Wut und innerer Qual erfüllt war.
    Ein drittes Mal wird es nicht geben, schwor Martinez sich und ballte die Fäuste. Auf keinen Fall.
    »Es hat nichts mit dir zu tun«, hatte sie behauptet. Immerhin, das fand er beruhigend.
    Es war Sulas Privathölle. Sollte sie doch selbst sehen, wie sie wieder herauskam.
     
    Martinez betrat den Shelley-Palast, warf seinen Übermantel auf den hässlichen Lai-own aus Bronze, der als Treppenpfosten diente, und ging leise nach oben. Es war ein dummer Zufall, dass er Roland begegnete, der gerade das Tablett mit den Überresten seines späten Abendessens im Flur abstellte, damit ein Diener es am Morgen abholen konnte. Roland richtete sich auf, rückte seinen Hausmantel zurecht und betrachtete Martinez mit kühlem Interesse.
    »Ich nehme an, die Heiratspläne sind damit erledigt?«
    »Ach, halt doch mal den Mund, ja?« Martinez schob sich an Roland vorbei und wollte sich in sein Zimmer zurückziehen.
    Rolands Stimme verfolgte ihn. »Soll ich mich für dich

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