Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
Stunde waren nur wenige Gäste da, zumeist stille Trinker oder Arbeiter, die sich auf dem Heimweg noch ein Glas genehmigten.
Sula sprang die Metalltreppe zu Casimirs Büro hoch. »Wie ist die Sache mit dem Richter gelaufen?«, fragte er.
Sie musste kurz überlegen, ehe sie begriff, was er meinte. »Verschoben«, sagte sie.
Er schloss das Büro auf. »Geht es darum? Sergius hat zwar gesagt, ich solle dir nicht helfen, aber ich könnte durchaus ein paar Dinge tun, von denen Sergius nichts wissen muss. Außerdem … oh verdammt.«
Sie hatten sein makellos sauberes schwarz-weißes Büro betreten, und Sula hatte die Einkaufstasche auf das Sofa geworfen und den Mantel geöffnet. Außer Strümpfen und den Schuhen trug sie nichts darunter.
»Verdammt«, sagte Casimir noch einmal und ließ den Blick über sie wandern. »Verdammt, du bist schön.«
»Nun steh da nicht so rum«, sagte Sula.
Es war das erste Mal, dass sie sich bewusst vorgenommen hatte, einem Mann so ausgiebig und ausgedehnt eine Freude zu machen. Sie bugsierte Casimir von einem Möbelstück zum nächsten, setzte Lippen, Zunge und Fingerspitzen, Haut und Geruch, Flüstern und Lachen ein. Bei Martinez hätte sie das nie gewagt. Es hat etwas Hurenhaftes, dachte sie, doch ihre eigene, zum Glück nur kurze Bekanntschaft mit diesem Gewerbe war schäbig und viel unangenehmer gewesen als dies hier.
Sie beschäftigte Casimir anderthalb Stunden lang, bis sein Kommgerät aufdringlich zirpte. Er stand von dem Sofa auf, wo Sula sich gerade auf ihn gehockt hatte, und ging zum Schreibtisch.
»Nur Audio«, befahl er. »Ruf annehmen. Wer ist da?«
»Sie haben Julien verhaftet«, sagte eine unbekannte Stimme.
Sula machte ein besorgtes Gesicht.
»Wann?«, bellte Casimir. »Und wo?«
»Vor ein paar Minuten im Zwei Stäbe . Er war mit Veronika dort.«
Casimir dachte nach. »War es die Polizei oder die Flotte?«
Die Stimme des Anrufers klang jetzt beinahe schrill. »Es war die Legion. Sie haben alle mitgenommen.«
Casimir starrte die hintere Wand an, als müsste er dort dringend ein Rätsel lösen. Sula stand auf und nahm ihre Kleidung aus der großen Schultertasche.
»Weiß Sergius es schon?«, fragte Casimir.
»Er ist nicht im Büro, und eine andere Nummer habe ich nicht.«
»Danke. Ich rufe ihn selbst an.«
Casimir war klar, dass er bei einer Konferenz mit Sergius Bakshi auch das Bild einschalten musste, also zog er ein Hemd an und kämmte sich die Haare. Er sprach leise, Sula konnte nicht viel verstehen. Sie zog sich unterdessen an, nahm eine Pistole aus der Tasche und schob sie hinten in den Hosenbund.
Casimir beendete das Gespräch und betrachtete sie finster.
»Du solltest dich rar machen«, riet Sula ihm. »Sie sind vielleicht auch hinter dir her.«
»Das hat Sergius auch gesagt«, stimmte er zu.
»Vielleicht haben sie es sogar vor allem auf dich abgesehen«, fuhr Sula fort. »Vielleicht haben sie sich das Zwei Stäbe vorgenommen, weil sie dachten, du seist dort.«
»Oder sie haben es auf dich abgesehen«, konterte Casimir, »und Julien und ich sind nur zufällig hineingeraten.«
»Daran hatte ich noch gar nicht gedacht«, gab sie zu.
Casimir zog die übrigen Sachen an. »Das sieht nicht gut aus. Aber vielleicht bekommst du jetzt, was du wolltest.«
Sie sah ihn fragend an.
»Einen Krieg«, erklärte er. »Krieg zwischen uns und den Naxiden.«
»Richtig, daran habe ich auch schon gedacht«, sagte sie.
Genau genommen war es ihr bereits am vergangenen Abend eingefallen, als sie die gespiegelten Regentropfen auf der Ju-yao-Vase beobachtet hatte. Genau deshalb war sie am Morgen zu einer öffentlichen Kommunikationseinheit gegangen. Sie hatte sich mit einem Overall und der blonden Perücke verkleidet und einen Hut mit breiter Krempe tief ins Gesicht gezogen. Den Hut hatte sie über die Kamera gelegt, während sie mit der Legion der Gerechten gesprochen hatte.
»Ich habe Informationen«, hatte sie gesagt. »Heute trifft sich in einem Restaurant namens Zwei Stäbe eine anarchistische Zelle. Sie planen einen Sabotageakt. Das Treffen ist für vierundzwanzig null eins in einem Hinterzimmer angesetzt. Schalten Sie nicht die örtliche Polizei ein, denn die ist korrupt und würde die Saboteure warnen.«
Sie hatte den irdischen Akzent benutzt, über den Caro Sula sich so amüsiert hatte. Dann hatte sie sich entfernt, ohne den Hut von der Kamera zu nehmen.
Anscheinend war der Anruf überzeugend genug gewesen, denn jetzt saß Julien in
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