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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Lord.«
    »Fahren Sie fort, Wachtmeister Garcia.«
    Um die Verurteilten endgültig abzustoßen, musste Garcia nur noch eine Eingabe auf einem Ziffernblock machen. Martinez hoffte, dass sie schnell starben.
    »Luftschleuse geräumt, mein Lord.«
    »Schließen Sie die äußere Tür und lassen Sie wieder Luft in die Schleuse. Leutnant Mokgatle?«
    Der kürzlich beförderte Mokgatle, der ein beeindruckendes Organ besaß, trat vor und verlas die Abschiedsworte.
    »Das Leben ist kurz, aber die Praxis ist ewig. Wir wollen Trost und Sicherheit in der Weisheit finden, dass alles Wichtige bereits bekannt ist.«
    Damit trat er ins Glied zurück.
    Inzwischen waren die Verurteilten nur noch Ionen, die irgendwo durch die Leere flogen. Die Anwesenden schwiegen.
    Schließlich räusperte Lady Michi sich demonstrativ.
    Martinez trat vor und blickte in die Kamera, die das Geschehen in alle Abteilungen des Schiffs übertrug.
    »Die drei Verurteilten und ihr Partner Ingenieur Thuc haben seit Monaten einen Glücksspielring betrieben und die Mannschaft der Illustrious ausgebeutet«, sagte Martinez. »Anscheinend ist es lange Zeit nicht aufgefallen, und niemand hat sich beschwert. Sie haben sich des Diebstahls, des Verrats und des Mordes an zwei Offizieren, wozu der frühere Kapitän dieses Schiffs zählt, schuldig gemacht.«
    Als er in die Kamera blickte, stellte er sich vor, wie die Besatzung in der Messe an den Tischen stramm stand und die Zeremonie auf den Vid-Wänden verfolgte.
    »Alle Todesfälle hätten verhindert werden können«, fuhr Martinez fort, »wenn jemand einen Bericht über diese Aktivitäten eingereicht und etwas unternommen hätte. Aus irgendeinem Grund haben alle, sogar die Opfer, geschwiegen. Vielleicht wurde die Besatzung nicht nachdrücklich genug ermuntert, Vergehen bei ihren Offizieren zu melden. Das würde ich gern ändern.«
    Nachdem er einmal tief Luft geholt hatte, sagte er: »Ich möchte dem ganzen Schiff versichern, dass meine Tür für alles, was die Besatzung mir mitzuteilen hat, offen steht. Jedes Besatzungsmitglied kann den Kapitän sprechen und alles vortragen, was wichtig erscheint.« Er betrachtete die Offiziere, die hinter ihm Aufstellung genommen hatten. »Ich vertraue darauf, dass meine Offiziere ähnlich aufgeschlossen sind.« Sie regten sich unbehaglich.
    Er blickte wieder in die Kamera. »Als Kapitän Fletcher Ingenieur Thuc hingerichtet hat, sagte er, es sei ihm um die Ehre des Schiffs gegangen. Das ist richtig. Eine Bande von Verbrechern hat Tag für Tag die Ehre unseres Schiffs besudelt. Noch ist die Ehre der Illustrious nicht wiederhergestellt, aber ich will verdammt sein, wenn sie noch weiter beschädigt wird.«
    Martinez hielt inne und überlegte, ob er genug oder schon zu viel gesagt hatte.
    »Wegtreten«, sagte er schließlich.
    Die Besatzungsmitglieder schlurften davon, und die Kapelle stimmte eine langsame Version des normalerweise flotten Marschlieds »Die Praxis leitet unsere Gedanken« an. Michi kam zu ihm und zupfte die Handschuhe von den Fingern.
    »Da haben Sie sich aber etwas aufgehalst«, sagte sie.
    »Hoffentlich nicht«, entgegnete Martinez.
    »Jetzt wird jeder Rekrut mit seinen Sorgen zu Ihnen kommen, und jeder Penner wird Sie um Geld oder freie Tage bitten.« Sie schüttelte den Kopf. »Das wird Sie überwältigen.«
    »Mag sein, aber ich trage die Last nicht allein«, sagte Martinez mit einem Blick zu seinen Offizieren. Michi grinste und entfernte sich. Chandra, die hinter ihr gestanden hatte, wollte der Kommandantin folgen, dann zögerte sie und wandte sich an Martinez.
    »Nun haben Sie das Schiff wirklich in Besitz genommen. Behandeln Sie es gut«, sagte sie.
    Martinez hörte es und war stolz.
    »Danke.« Er sah sich kurz um und beugte sich vertraulich zu Chandra hinüber. »Ihre Übung in kreativem Schreiben fand ich übrigens recht interessant.«
    Sie schien nicht im Mindesten verlegen. »Ich denke, ich habe seinen Stil ganz gut imitiert.«
    »Zu viele Adverbien«, widersprach Martinez. »Ich habe einiges gestrichen.«
    Am Vorabend hatte er die Personalakten der Verurteilten auf den neuesten Stand gebracht. Dann hatte er beschlossen, auch Chandras Daten zu überarbeiten und die gehässige Bemerkung zu streichen, die Kapitän Fletcher hinterlassen hatte.
    Dabei hatte Martinez zu seiner Überraschung festgestellt, dass irgendjemand die Bewertung bereits umgeschrieben hatte. Jetzt wurden Chandras Fähigkeiten in allen Bereichen ihrer Tätigkeit hervorgehoben, und der

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