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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Kapitän brachte seine Bewunderung für ihre Begabung und ihre Persönlichkeit zum Ausdruck. In Fletchers Bewertung hatte vorher gestanden: »Eine Beförderung scheint nicht ratsam«. Jetzt las Martinez: »Eine Beförderung wird nachdrücklich empfohlen«.
    Martinez hatte das Wort »nachdrücklich« gelöscht und zugleich Chandras erhöhte Zugriffsrechte widerrufen, bevor sie noch andere Dinge umschrieb.
     
    Am nächsten Tag ließen die Naxiden ihr Abschiedsgeschenk auf die ChenForce los. Vierhundert Raketen rasten hinter den Schiffen her.
    Da Michi die Wurmlochstationen zerstört hatte, konnten die Raketen nicht mehr ferngesteuert werden, sondern mussten sich die Ziele selbst suchen. Die Zielerfassung erforderte etwas Zeit, und deshalb konnten sie nicht so schnell fliegen wie in Arkhan-Dohg. Das Geschwader hatte knapp sechsundzwanzig Minuten Zeit, sich vorzubereiten, Abwehrraketen abzufeuern und alle Defensivwaffen zu aktivieren.
    Die ChenForce schlug sich tadellos. Die meisten Raketen wurden schon in großer Entfernung von eigenen Raketen zerstört, die Übrigen konnten mit Laserstrahlen und Protonenstrahlen ausgeschaltet werden. Auf der Brücke herrschte eine sachliche Atmosphäre vor, selbst der Beifall nach der Zerstörung der letzten Rakete war zurückhaltend.
    Dies war das Letzte, was die ChenForce von den Naxiden sah oder hörte. Das Geschwader flog durch ein weiteres vom Feind kontrolliertes System, ohne irgendetwas zu finden, auf das es schießen konnte, und sprang durch das Wurmloch eins in das fast leere Enan-dal-System.
    Den letzten Meldungen nach waren die beiden Wurmlochstationen des Systems nach wie vor in der Hand der Loyalisten.
    Martinez wartete im Vakuumanzug auf der Brücke, während die Kommunikationslaser die Stationen anfunkten.
    Station eins antwortete nicht, was dafür sprach, dass die Naxiden sie besetzt hatten. Michi schickte eine Botschaft, dass sie die Station zerstören würde, falls keine Antwort käme. Prompt legte ein Rettungsboot ab und raste mit hoher Beschleunigung zum Wurmloch. Michi ordnete die Zerstörung des Rettungsbootes und der Station an, da beide das Geschwader überwachen und Raketen ins Ziel leiten konnten.
    Die Botschaft würde Station zwei erst in zehn Stunden erreichen, und es würde noch einmal so lange dauern, bis die Antwort einging. Als nach einigen Stunden klar war, dass hinter der riesigen roten Sonne keine naxidische Flotte lauerte, setzte Michi die Alarmstufe herab, und Martinez konnte seine Liege auf der Brücke verlassen.
    Das Geschwader hatte seit fast vier Monaten keinerlei Verbindung mehr zur Heimat gehabt, und es war denkbar, dass der Krieg längst verloren war. Möglicherweise gab es gar keine Heimat mehr, in die sie zurückkehren konnten.
    Martinez übernahm das Kommando wieder, sobald damit zu rechnen war, dass die Antwort von der Wurmlochstation zwei einging. Er war früher als gewohnt aufgestanden und nahm einen Becher Kaffee mit auf die Brücke. Während er sich die Routinemeldungen anhörte, trank er ab und zu einen Schluck.
    »Nachricht von Station zwei, mein Lord!«, rief Leutnant Qing. »Es ist der richtige Code für diesen Tag. Ich entschlüssele jetzt …«
    Ein bleiches Daimong-Gesicht, im üblichen Ausdruck von Entsetzen und Überraschung erstarrt, erschien auf Martinez’ Display.
    »Willkommen in Enan-dal, Lady Michi«, sagte der Daimong. »Ich bin Stabsfeldwebel Kassup vom Erkundungsdienst. Wir haben Anweisung, Sie zu erwarten. Die Flotte ist bereits über Ihre Ankunft unterrichtet. Ich schicke Ihnen hiermit eine Zusammenfassung der aktuellen Meldungen und werde Ihre Mail und etwaige Anweisungen der Flotte übermitteln, sobald sie hier eintreffen.«
    Eine Anspannung, die er vorher gar nicht gespürt hatte, fiel von Martinez ab.
    Michi verfasste einen Bericht über die Ereignisse in Protipanu, Arkhan-Dohg und Alekas und übermittelte Statusmeldungen der Schiffe und eine Liste der Todesfälle. Sie erwähnte auch die Anzahl der zerstörten feindlichen Einheiten, die Zerstörung des Rings von Bai-do und den Tod des Kapitäns Fletcher, zweier Leutnants und der vier Mannschaftsdienstgrade. Der Bericht wurde mehrmals verschlüsselt und über Station zwei an den Flottenausschuss geschickt.
    Kurz danach sandte sie die persönlichen Mails der Besatzung ab, darunter auch Martinez’ mehrteiligen Brief an Terza und kürzere Mitteilungen an seinen Vater, seine Mutter, seinen Schwiegervater Lord Chen und die beiden Schwestern, die noch mit ihm

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