Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
hatten letztlich nur dazu geführt, dass jeder Schuss mehr als einen Feind erledigte. Wie Sula vorhergesehen hatte, wollte keine Clique die Kontrolle des Lebensmittelmarkts aus der Hand geben. Naxidische Clans versuchten unterdessen, den regulären Markt zu kontrollieren.
Sidney erwies sich als erstaunlich kreativ. Er entwarf kleine, leicht zu versteckende Pistolen, Scharfschützengewehre, die erheblich besser waren als die Serie eins, Bomben und primitive, aber erstaunlich wirkungsvolle Raketen. Alle Pläne wurden im Widerstand veröffentlicht und nach und nach umgesetzt.
Sula war ständig in der Stadt unterwegs, um die verschiedenen Gruppen zu organisieren oder zu bewegen, sich der Sache anzuschließen, oder um Streitigkeiten zu schlichten. Der Besuch im Waldpark hatte gezeigt, dass es nicht sinnvoll war, einen großen Begleitschutz mitzunehmen. Häufig fuhr Sula mit Macnamara auf dem Zweirad, mit dem sie mühelos Straßensperren ausweichen konnten. Manchmal war sie auch allein unterwegs oder benutzte Casimirs apricotfarbene Limousine. Da sie als Lady Sula auftrat, musste sie oft die blonde Perücke tragen, die mit der Zeit jedoch zu warm und unbequem wurde. Deshalb ließ sie die eigenen Haare nachwachsen und entsprechend schneiden, sobald sie wieder die natürliche Farbe angenommen hatten. Die Feinde suchten sowieso nicht nach Lady Sula.
Auch Julien stand offenbar nicht auf der Fahndungsliste. Es gab zwar einen Haftbefehl, doch niemand machte Anstalten, ihn zu vollstrecken. Vielleicht dachte die Legion der Gerechten, er sei noch irgendwo im Gefängnis, und Sergius Bakshis Einfluss war groß genug, um die normale Polizei unter Kontrolle zu halten.
Sulas Lieferfirma expandierte in aller Stille. Inzwischen beförderte eine ganze Flotte von unauffälligen Fahrzeugen die Konterbande zwischen den Stadtvierteln hin und her. Onestep bekam einen Job als Fahrer. Sula vermisste ihn, wenn sie ihre Wohnung aufsuchte.
Nicht dass sie noch oft dazukam. Sie verbrachte die langen Sommerabende mit Casimir in dunklen, engen Räumen voller gefährlicher junger Männer. Wenn sie spät in der Nacht in irgendeinem luxuriösen Hotelbett lagen, schmiedeten sie Pläne gegen die Naxiden, wählten Ziele aus, setzten Kämpfer ein und diskutierten über Strategien.
Casimir und Julien hatten insgeheim eine Spezialeinheit aufgebaut, die sich nach einem fast unzerstörbaren Spielzeug »die Bogoboys« nannte.
Sie wurden gegen besonders schwierige Ziele eingesetzt. So töteten sie etwa zwei Richter, darunter einen Ushgay, der aus seinem Landhaus in die Stadt zurückkehrte. Ein Lagerhaus des Jagirin-Clans brannte nieder, drei höhere Beamte – ein Jagirin und zwei Kulukrafs – wurden zusammen mit ihren Leibwächtern liquidiert.
An diesen Aktionen beteiligte sich Sula nicht. »Du bist jetzt General«, sagte Casimir. »Es ist nicht deine Aufgabe, auf der Straße mit den Truppen zu kämpfen.« Sie verlegte sich auf die Planung und sorgte dafür, dass Fluchtrouten festgelegt wurden und niemand zurückgelassen wurde.
Als die Rebellenregierung aus Naxas eintraf, verwarf Sula Juliens Vorschlag, sie schon während der Parade auf dem Axtattle Parkway anzugreifen. Ihre Vorsicht zahlte sich aus, denn die Feinde zogen Tausende naxidischer Polizisten aus dem ganzen Land zusammen, die überall auf den Dächern oder am Straßenrand wachten.
Stattdessen ließ sie die gesamte Untergrundarme in sämtlichen anderen Stadtteilen Anschläge verüben. Die Ziele spielten keine Rolle, solange es nur reichlich Explosionen und Feuer gab. Autos und Lastwagen flogen in die Luft, verlassene Gebäude brannten nieder, in Parks und auf Straßen loderten große Feuer. Da sich alles auf die große Parade konzentrierte, blieben in anderen Vierteln nicht mehr viele Sicherheitskräfte übrig. Das Komitee zur Rettung der Praxis zog unter Rauchsäulen und Explosionen in die Hohe Stadt ein.
Im Plenarsaal legten das Komitee und die arg geschrumpfte Konvokation die Amtseide ab und schworen der neuen Regierung die Treue. Vom Saal aus konnten sie durch große gläserne Wände die Rauchsäulen in der Unterstadt beobachten.
Die Naxiden richteten jetzt häufiger Straßensperren ein und führten Razzien durch. Das Personal wurde aus anderen Orten abberufen und in Hotels einquartiert. Sula fand jedoch, dass mehr Naxiden auf den Straßen einfach nur mehr Ziele darstellten. Allerdings mussten sie die Angriffs- und Fluchtwege sorgfältiger planen.
Da die militärischen Ziele schwerer zu
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