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Dreck: Roman (German Edition)

Dreck: Roman (German Edition)

Titel: Dreck: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Vann
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Er musste sich konzentrieren und kommen und fertig werden und zu seiner Meditation zurückkehren.
    Doch er war abgelenkt jetzt und erschöpft, unglaublich erschöpft. Es war ein langer Tag gewesen, viel zu lang, angefangen beim Frühstück in der Hütte und seiner Mutter, die alle rausgescheucht hatte. Alles, was seitdem passiert war, war Irrsinn, totaler Irrsinn.
    Er musste wieder in die Zeitschrift sehen, die über den Tisch gebeugte Frau und den Mann, der sie von hinten nahm und noch einen Whiskey trank. Der Mann sah sie nicht mal an. Er sah an die Decke. Er war der Mann,der noch keine angesehen hatte, die er durchnahm. Es war irritierend. Galen machte die Augen wieder zu und versuchte sich daran zu erinnern, wie es sich in Jennifer angefühlt hatte, seidig, wusste er noch, heiß und eng und feucht, und er machte schneller und ging aufs Ganze, bemühte sich zu kommen, aber seine Hand tat weh, und er konnte sich nicht konzentrieren und gab schließlich auf.
    Scheiße, sagte er. Ich kann nicht kommen und kann nicht aufhören, an Sex zu denken. Das ist die Hölle. Seine Hand pochte vor Schmerz.
    Er rollte sich auf dem Bett seiner Mutter zusammen und ruhte sich aus. Augen geschlossen, Atem schwer, bloß ein paar Minuten ausruhen, dann würde er weiterschaufeln. Sein Brustkorb senkte sich tief beim Ausatmen, so viel erschöpfter, als er gedacht hatte, und er versank. Er versuchte, wieder emporzukommen, aber irgendwie sank er nur umso tiefer.

 
 

 

 
    E ine riesige Graslandschaft, und Galen unterwegs. Das gelbe Gras sehr spitz, es wuchs in Büscheln wie Dornen, wuchs aus dem Felsen selbst.
    Hitzewellen, die in dem Gelb und Schwarz und Rot Luftspiegelungen bildeten. Einsame Bäume und Kakteen immer in der Ferne, kein Schatten. Seine Füße und Beine nicht aus Fleisch und Blut, eher wie Radiergummis, die sich stetig abnutzten. Er wurde beim Gehen kleiner, also musste er sich beeilen. Er musste rüber, bevor er zu viel Gummi verlor.
    Schatten von Vögeln im Flug, Raubvögel mit enormer Spannweite, aber die Vögel selbst konnte er nicht sehen. Er blinzelte in die Sonne, dann stolperte er, und ein Bein ruderte durch die Luft, und er wachte strampelnd auf.
    Ah, sagte er. Ah. Nur mit Mühe konnte er den Traum abschütteln, hatte das Gefühl, noch immer die Wüste zu durchqueren. Er war im Zimmer seiner Mutter, auf ihrem Bett, kalt vor Schweiß und voller Dreck. Ah, sagte er.
    Kein Licht an den Rändern der Vorhänge. Dunkelheit. Also war nicht mehr Tag. Er hatte geschlafen, aber wie lange? Inzwischen könnte sie sich ausgegraben haben.
    Er stand schnell auf, zog Schuhe und Shorts an und stolperte die Treppe hinunter durch die Küche auf den Rasen. Mondlicht, der Schuppen leuchtend abgesetzt, ein dunkler Klotz mit weißen Konturen, die Knochenstämme in der Plantage dahinter aufgereiht. Der Himmel riesig. Galen lauschte, hörte jedoch nur seinen eigenen Puls und Atem und merkte dann, dass er noch immer Ohrstöpsel trug. Er zog sie raus und lief zum Schuppen, hörte Holz auf Holz schlagen.
    Panik ergriff ihn, er konnte nicht ausmachen, wo die Schläge herkamen, sah aber ein Brett herausragen, eine lange Planke, die am Boden einen guten Meter hervorstak, noch mit der Wand verbunden.
    Das Brett daneben stak einige Zentimeter heraus, und sie hämmerte von innen. Die Bretter so breit, dass sie hinausschlüpfen konnte, wenn sie zwei davon löste. Ganz knapp vor der Flucht.
    Nein, sagte er. Aber sie hämmerte jetzt schneller, wahrscheinlich mit einem der Walnuss-Gestelle.
    Er rannte zum Geräteschuppen, stolperte über Mulden, die er geschaufelt hatte in der weichen, nachgiebigen Erde, und als er die Tür aufmachte, sah er nichts. Er brauchte einen Hammer, aber die Werkzeuge lagen kreuz und quer. Er ertastete Holzgriffe, doch alle zu groß. Verdammt, sagte er.
    Er lief wieder um den Schuppen herum, die Erde bestrebt, ihn aufzuhalten, der gesamte Planet gegen ihn verschworen, und versuchte, gegen die Bretter zu drücken, die sie löste, versuchte, sie mit den Händen zurückzudrücken, aber er war zu matt. Ein Ruck bei jedem Hämmern von innen. Er trat unten gegen das Holz, stemmte die Schulter dagegen, schlug mit den Fäusten, vergeblich.
    Er versuchte es mit dem nächsten Brett, das nur nochoben festhing, er schob es wieder rein, packte die Ränder mit den Händen, aber die Nägel passten nicht in die Löcher, und er sah nichts. Und dann zerquetschte sie ihm die linke Hand.
    Galen schrie. Zermalmte Finger. Und seine Mutter

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