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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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wirft sie mir hin. Wieder ne Schlagzeile über ansässige Nigger, die die Polizei kritisieren. Einer von ihnen ist diese Fotze vom Forum, Marshall, der sich hier natürlich in anderer Funktion äußert. Die drängen sich in viel zu viele Funktionen, Arschgeigen wie die.
    – Scheiße. Diese Kaffern machen vielleicht 0,1 Prozent der Bevölkerung aus. Dafür haben sie ziemlich viel zu melden. Die sollten die Zeitung in »Nigger-, Homo-, Dumme-Kleine-Gänse-, Proleten- und Kommunisten-News« umbenennen. Ich les die nur wegen dem Fußball und Andrew Wilson. Ist der einzige, der in dem Scheißblatt was Vernünftiges schreibt, auch wenn er n Drecksack aus Leith ist und auf die Hibs steht.
    – Das geht mir auf die Nüsse, sagt Ray kopfschüttelnd. Sein Blick ist stier, die Fotze sieht ein bißchen irre aus.
    – Hör mal, Ray, ich wollte was mit dir besprechen. Ich weiß, daß du offiziell nicht mit diesem Fall befaßt bist, aber ich meine, wir sollten unserem Freund Ocky morgen mal nen kleinen Besuch abstatten. Da ist Freitag, und es wär doch nett, der Fotze das Wochenende zu vermiesen, indem wir ihn zwingen, für uns die Ohren aufzuhalten. Vielleicht kriegst du n paar Informationen über deine Dealer, wenn wir den Wichser in die Zange nehmen. Wo Weihnachten vor der Tür steht, wolln sich doch alle mit Stoff eindecken.
    – Der Kotzbrocken war in letzter Zeit etwas nachlässig. Hat vergessen, wer seine wahren Freunde sind. Seine Freunde auf dieser Seite des Zauns, grinst Ray.
    Man kann über Ray Lennox sagen, was man will, aber er ist durch und durch Polizist. – Zeit, ihn mal dran zu erinnern, grinse ich. – Und was hat sich so bei dir getan, mein junger Freund Ray-mondo?
    – Der übliche Scheiß. Ich observiere immer noch diese Fotzen von der Sunrise Community. Sollen Cannabis-Dealer sein. Glatte Zeitverschwendung, aber was willste machen?
    Alles, was nicht Koks heißt, ist für die Fotze Zeitverschwendung. Aber ich versteh seinen Standpunkt. Was will man bei der Drogenfahndung, wenn man nicht an vernünftigen Stoff rankommt?
    – Hör mal, Robbo, flüstert er, – ich bin auf Benzedrin. Die tun's auch für zwischendurch. Bringen einen wieder hoch, wenn man n bißchen auf dem Zahnfleisch geht. Willste n paar?
    – Klar, sage ich zu ihm.
    Er steckt mir ein Plastiktütchen mit Pillen zu. – Hab ich von ner Durchsuchung. Und an der Koksfront müßte sich heute abend auch was tun.
    – Prima, grinse ich und stecke die Pillen ein.
    – Was ist das mit dieser beschissenen Nachbereitung? fragt Ray.
    – Dürfte nich länger als ne Stunde dauern, sage ich und erbebe, als die große blonde Nutte aus der Verwaltung vorbeikommt. Ich werfe ihr einen eindeutigen Blick zu, aber sie beißt nicht an. Wahrscheinlich lesbische Neigungen. – Scharfes Aas, wa Ray?
    – Und wie.
    – Schon Glück gehabt? Hab dich heut morgen in der Kantine um sie rumwieseln sehn.
    – Nee, die fickt nur auf Empfehlung. Hab gehört, die steht auf Größe. Erkundigt sich bei anderen Weibern wie Karen Fulton und ihrer Clique, wer die Jungs mit dem echt großen Glockenspiel sind, und fickt nur mit denen.
    – Dann biste ja wohl aus m Rennen, eh? lache ich und denke an die Nummer, die wir mit meiner Schwägerin Shirley geschoben haben.
    – Blöder Hund, sagt Ray und errötet leicht. – Hör mal, wir machen besser, daß wir zu dieser Nachbereitung kommen.
    – Ja, stimmt.
    Wie sich dann zeigt, dauert die Nachbereitung nicht länger als ne halbe Stunde. Ich kann sogar Niddrie für mich einnehmen, weil ich in puncto Politik auf seiner Wellenlänge liege. Zum großen Arger von Amanda Drummond.
    – Dieses Gleichheitsgequatsche ist doch blanker Unsinn, sage ich, um Drummond zu triezen, die erwartet, ich würde mich in die Nesseln setzen, indem ich jetzt sowas Blödes sage, wie ein Schwarzer wär nem Weißen nicht ebenbürtig. Haste gedacht, klein Doofi.
    – Wie kannst du sowas sagen?
    – Hab ich kein Problem mit. Das ist eine philosophische Frage. Ich glaube an sowas wie gerechtfertigte Ungleichheit. Zum Beispiel: die ganzen Leute, die wir einlochen. Kriminelle. Kinderschänder. Die sind mir nicht gleichgestellt. Niemals, sage ich so kalt und leidenschaftslos wie möglich. Damit habe ich bei Niddrie den Nerv getroffen. Er ist ein verschlossener Bastard, aber ich weiß, daß er genauso denkt wie ich.
    Jedenfalls ist die Show früh genug vorbei, daß Ray und ich in der Kantine noch ein Nachmittagspäuschen machen und unsere Nummer einstudieren können, bevor

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