Drecksau
gekommen, weil er Tür an Tür mit einem professionellen Gesetzeshüter wohnt.
Ich hatte mir den Morgen freigenommen, um mir das Frauenturnen im Fernsehen anzusehen. Da war eine pubertierende exkommunistische Schnepfe, auf die ich jederzeit abspritzen könnte. Ich war aber nicht richtig bei der Sache; als ich aufwachte, wollte ich irgendwas von der Michael Schenker Group hören, konnte mich aber nicht zwischen Assault Attack und Rock WillNe-ver Die entscheiden. Nachdem ich mir eine Riesenportion Reste in die Pfanne gehauen und den Kamin angemacht habe, entscheide ich mich für keine von beiden, sondern statt dessen für Built To Destroy. Ich spiele ein bißchen Luftgitarre und erstelle im Geist eine Liste aller Frauen, die ich gerne versklaven und unterjochen möchte, und Drummond landet auf Platz eins. Ich gehe die Post durch, und es ist ein Dreck aus Chelmsford dabei. Du läßt mich warten, Tony. Ich warte nicht gerne. Danach machen sich Einsamkeit und Melancholie breit, und der atemlose Tonfall des Kin-derflckers, der das Frauenturnen kommentiert, nervt, und ich beschließe, mir nebenan Gesellschaft zu suchen. Die Tageszeitungen vom Wochenende liegen noch herum. Ich sehe wieder dieses Gesicht in der Zeitung. Ich reiße die Seite raus und knülle sie zusammen, bevor ich sie ins Feuer werfe. Ich lese schnell noch mal über das Sunday'-Times-I 'azit des samstäglichen Null-Drei-Debakels in Rugby Park.
Eine schwache Leistung der Gastmannschaft, die besonders Tom Stronach sicher am liebsten vergessen würde. Sein nachlässiger Rückpaß war die Vorlage für Killies vorentscheidendes zweites Tor, mit dem das Spiel als Wettbewerb praktisch beendet war.
Ich gehe nach nebenan, und Tom ist zu Hause, sieht immer noch die Videoaufzeichnungen der Spiele vom Wochenende an. Nicht umsonst wird er ständig als »Mann mit Fußballverstand« tituliert. Boulevardpressejargon für ein faules Schwein, das den ganzen Tag auf dem Arsch hockt und Fußballvideos glotzt.
Tom hat seinen Trainingsanzug an. Er sieht besorgt aus. Das tut er immer, wenn er nicht gerade dämlich aussieht, heißt das. – Na so was, Bruce, sagt er. Ich rausche hinein, an dem Spastiker vorbei.
– Nicht schlecht, Tony, sage ich und scanne das Haus nach Hehlerware. Auf ihrer Seite der Familie gibt's ein paar ziemlich unkoschere Fotzen. Ficken würd ich sie natürlich jederzeit, hat n paar unanständige kleine Höschen auf der Leine hängen gehabt letzten Sommer. Das ist das Markenzeichen eines echten Flittchens, so was auf der Leine hängen zu lassen wie ne Einladung. Anständige Mädchen tun so was in den Wäschetrockner. Ich entdecke eine hübsche Lampe auf den Teakvitrinen, die Tom sich kürzlich hat bauen lassen. Blau-weißes Chinaporzellan. – Hübsche Lampe.
– Aye ... hat Julie gekauft. John Lewis.
Mmm. Klingt einigermaßen plausibel. – Was für n Spiel? Ich deute auf den Bildschirm. Der allerneueste Philips, Vier-Boxen-Quadrosound, 31er Bildschirm. Nicht schlecht. Hab ihn mir neulich bei Tandy angesehen. Dem neben Crawford im Zentrum.
– Belgische Fußballiga auf Eurosport. Hab ich aufgenommen. Mechelen gegen Molenbeck. Der Junge von Mechelen hat n irres Tor gemacht. Sieh dir das an!
Tom spult das Band zurück, und dieser belgische Spasti versenkt einen Wahnsinnsball aus dreiundzwanzig Metern. Die Fotzen mögen ja alte Langweiler sein, aber Fußball spielen können sie.
– Was in dem Stil hättet ihr am Samstag unten im Ayrshire auch gut brauchen können, eh Tom, sage ich hämisch, und versuche, eine gewisse Anteilnahme und Betroffenheit in meine Stimme zu zwingen, als er defensiv das Gesicht verzieht – was ist denn schiefgelaufen?
Tom zuckt die Achseln: – Frag mich nicht, Bruce, murmelt er kopfschüttelnd.
Ich halte es für weise, das Thema zu wechseln. – Und, schon alles klar für das Abschiedsspiel?
– Aye! Toms Gesicht strahlt enthusiastisch auf. – War nicht ganz einfach so kurz vor den Feiertagen, aber die Jungs im Komitee haben nen Spitzenjob gemacht, und es sieht aus, als käme Kenny Dalglish, um wenigstens für eine Halbzeit aufzulaufen.
– Nicht schlecht, sage ich, – das müßte für n paar tausend zusätzliche Besucher gut sein. Ich suche den CD-Ständer nach Neu-Zugängen durch, und klar, wie könnte es anders sein, hat Stronach die neue Phil Collins. Ich nehme sie in die Hand. – Wie ist die so?
– Grandios, sagt er. – Bis jetzt die beste.
– Was? frage ich ungläubig. – Besser als Face Value oder No
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