Drecksau
die Minibar her. Nach ein paar Whiskys gehe ich rüber, um Bladesey rauszuklopfen, aber er ist nicht da. Kreuzbrave kleine Fotze. Mir kommt die Idee, Bunty anzurufen, und das mache ich vom Kartentelefon draußen auf der Straße aus.
– Na, was liegt an, Cunty!
– Legen Sie auf!
– Vermißte mich? Ich hab dem kleinen Frank von dir erzählt. Der würd dir gern ma die Muschi lecken! Ich senke meine Stimme und sage atemlos: – Ich hab nie ... Dann wieder nasal: – Und wie du hast!
– LASSEN SIE MICH IN RUHE! kreischt die Nutte, dann knallt sie den Hörer auf.
Ich gehe zurück ins Hotel und nach oben in mein Zimmer, wo ich den Zeichentrickkanal einstelle und mir allein eins kichere. Ich bin eine winzige Idee enttäuscht, daß Bunty sich außerstande sah, meinen Rat zu befolgen und sich mit mir auf ein Geplänkel einzulassen. Fühlt sich wahrscheinlich schutzlos, weil Supermann Bladesey nicht im Lande ist. Ha! Na, was soll's, es wird schon wieder Zeit für die nächste Dröhnung Alk, denn ich höre den großen Mann in sein Zimmer nebenan zurückkehren.
– Na, was liegt an, Clifford, mein Sohn? grinse ich, – gut gehurt? Er lächelt verschämt: – Eh, nicht so richtig eigentlich ... Ich war im Rijksmuseum und hab mir Rembrandts Nachtwache angesehen ... erstaunliches Bild.
– Geile Fickszenen?
– Eh nein ... das ist kein Film, das ist...
– Ich weiß scheißnochmal was das ist! Ich weiß, wer Scheißrem-brandt ist! deute ich mit dem Finger auf mich. Die freche kleine Fotze hält sich für werweißwie schlau. Der weiß einen Scheiß. Die Obernull.
Wir gehen uns einen brennen, und ich mache den Fehler, Bladesey bei Bunty anrufen zu lassen. Ich war neugierig, wie sie meinen kleinen Terroranruf von der anderen Straßenseite aufgenommen hatte. Ganz falscher Fehler. Selbst vom Barhocker aus sagt mir ein Blick auf seinen Hinterkopf und seinen rot anlaufenden Nacken, daß die Lage ernst ist.
Er ist am Boden zerstört, als er vom Telefon kommt. Die Fotze zittert. – Bruce, sagt er atemlos. – Ich glaube, ich werde tatsächlich zurückfahren müssen ... Bunty ist völlig mit den Nerven fertig, der Anrufer war wieder dran. Ich hätte sie nie allein lassen dürfen ...
– Von wegen! Du hast scheißnochmal Ferien!
– Sie will die Nummer vom Hotel haben. Sie denkt, ich bin in Scarborough. Ich mußte ihr versprechen, heimzukommen ...
– Scheiße, von wegen!
– Ich weiß nicht, was ich tun soll er schlägt die Hände vors Gesicht.
Ich lasse steif meinen Arm um seine Schulter fallen. – Sie macht dir das Leben zur Hölle, eh, Alter.
– Anscheinend kann ich ihr nichts recht machen, winselt er, – entweder bin ich im Weg, wenn ich da bin, oder ich vernachlässige sie, wenn ich weg bin ... Craig mault nur rum und hört diese Scheißtechnomusik ... was erwartet sie von mir, Bruce? Wie wünscht sie sich mich?
– Bladesey, hör mal zu. Ich bin dein Kumpel, und Kumpels halten zusammen. Ich sag dir genau, was passieren wird ...
– Ich muß zurück fängt er an.
Ich sehe ihm in die großen, entsetzten Augen. – Du und ich, sage ich lächelnd, – gehen jetzt huren. Du wirst mal wieder ordentlich n Rohr verlegen, ich deute auf seinen Schritt. – Erst mal sorgen wir dafür, daß Bruder Clifford Blades hier sich wieder wohl in seiner Haut fühlt. Und wenn du dann wieder in dein Häuschen in Corstorphine gewankt kommst, ist das erste, was du tust, sie dir zu schnappen und ihr, ich grinse und lasse meinen Mittelfinger rausstehen, – ordentlich einen zu verlöten ... Und ich sag's dir, Alter, die wird so n nasses Höschen haben, daß sich ihre Möse für dich auftut wie das Rote Meer für Moses. Du wirst bald n Prügel brauchen, um sie dir vom Hals zu halten, sage ich und zeige wieder auf seinen Schritt, – den Prügel da.
– Glaubst du wirklich, daß mir das was nützt?
– Bei sowas darf's kein Wenn und Aber geben, ich nicke wissend, – kein Wenn und Aber. Ich wende mich an den Barkeeper: – Noch mal dasselbe, mein Freund.
Ich werd von dieser traurigen Gestalt kein Gequatsche über heimfahren mehr tolerieren.
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Immer noch Carole
Wenn ich mir die Augen schminke, durchrieselt jedesmal Erregung meinen Körper. Ich glaube, das kommt, weil es stimmt, was man sagt: die Augen sind der Spiegel der Seele. Und meine Seele ist sehr sexuell. Seine Natur kann man nicht verleugnen. Das hat Bruce mich gelehrt. In Momenten wie diesen möchte ich mich am liebsten anfassen ... Ich liebe das Gefühl der
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