Drecksau

Toal
    Ach du Scheiße, für wen hält der sich? Glaubt er, daß er je aus dem Laden rauskommt, daß Hollywood kommt und sagt: Aye, du bist n verblödeter schottischer Cop, der nicht mal nen Virus einfangen könnte und kaum seinen eigenen Namen schreiben kann, hier haste ne Million Dollar für n Scheißdrehbuch? Wir kriegen Tom Cruise und Nicholas Cage für die Hauptrollen und Martin Scorsese führt Regie ... aye, klar. Am liebsten würd ich den Scheiß von dieser Fotze zerreißen, im Feuer verbrennen, mich diese Weihnachten damit warm halten, das ist die einzige beschissene Verwendung dafür ...
    Daneben liegt ein Schlüssel. Er sieht aus, als sei er identisch mit dem im Schloß. Ich nehme ihn und schließe die Schublade. Ich werd mir Toals Drehbuch holen, und seine Disketten. Ich sollte den ganzen Kram direkt nehmen, und die Fotze könnte noch nicht mal was deswegen sagen. Das wär genial! Aber der Beförderungsausschuß ... nein, ich muß ihn bei Laune halten. Er darf keinen Verdacht haben, daß ich es bin, der ihn in den Arsch fickt. Immer dem Grundsatz treu bleiben, zu vernichten, ohne sich offen Feinde zu machen.
    Nach Art des Hauses.
    Ich sitze wieder in meinem Stuhl, als Toal zurückkommt. Er teilt mir kurz angebunden mit, daß Mssss Drummond nicht länger die Ermittlungen in dem Fall leitet. Das höre ich mit gemischten Gefühlen. Offensichtlich hat sie sich als die dumme Fotze, die sie ist, entlarvt, aber das bedeutet mehr beschissene Arbeit für mich, und ich bin scheißnochmal zu beschäftigt, um hinter irgendwelchen spastischen Kriminellen herzuhetzen. Er sagt mir, daß er einen Bericht über unsere Fortschritte, dem er entnehmen kann, wer an was arbeitet, bis Ende des Tages auf seinem Schreibtisch haben will.
    Den kann er sich in seinen aufgeblähten Arsch schieben. Ich gehe nach unten und informiere Drummond und Gillman. Es tut gut, Drummond zu sagen, daß sie die bürokratische Kleinarbeit zum Aufspüren des Hammers koordinieren soll. – Ich will, daß wir unsere Suche nach diesem Hammer ausweiten, auf jeden B&Q und Texas-Baumarkt in ganz Schottland, sage ich lächelnd.
    Sie will etwas sagen, nimmt sich dann aber zusammen, während ich mich an ihrem Unbehagen weide, ehe sie fragt: – Wäre das dann alles? Ich zwinkere Dougie Gillman zu, während Ms. Drummond in höchst unprofessioneller Art und Weise die Flucht antritt!
    Wir haben mal gelesen, daß irgendne Fotze behauptet, es sei besser, guten Mutes zu reisen, als anzukommen, und allein der Gedanke weckt in uns den Wunsch, dem Drecksack nen Schlagstock übern Schädel zu ziehen, denn wenn das alles sein soll, sind wir wirklich und wahrhaftig in den Arsch gekniffen. Ich setze mich hin und versuche, drei Din-A 4-Seiten mit Toals beschissenem Bericht vollzutippen.
    Nach zwei Seiten und einem Absatz gehe ich heim, um aufzuräumen. Das bedeutet, daß ich einen schwarzen Müllsack unter der Spüle raushole und den ganzen Scheiß, der sich so angesammelt hat, da reinschmeiße. Ich brauche einen zweiten, noch ehe ich mit dem vorderen Zimmer fertig bin. Normalerweise würde ich mir für eine Hure nicht soviel Mühe machen, nur muß die Wohnung richtig aussehen, damit die Kulisse echt wirkt. Ich hole das Pult und den Stuhl aus der Garage rein und trage Staceys Spielzeugtafel und Kreide aus ihrem Kinderzimmer runter. Damit wäre ich soweit. Ich lege eins der Videos von Hector-dem-Bauern ein, um mich in Stimmung zu bringen, ehe die Nutte aufkreuzt.
    Die kleine Ciaire hat wirklich was drauf. Tausend Dank, Maisie. Ich hab schon seit Ewigkeiten nach einem Mädchen gesucht, das für das Ganze hier ideal ist. Es ist ja so, daß ich die meisten Mädchen vom Dienst bei der Sitte kenne. Revier Dock Street. Ich hab mich um sie gekümmert und sie sich um mich. Der scheißnochmal beste Lude, den die Scheißnutten je hatten. Die hier ist echt was Besonderes. Sie hat sich ausstaffiert wie von mir en Detail festgelegt: kurze Lockenperücke, Tweedrock, grüne Jerseybluse mit ner Brosche. Die Brosche ist das beschissene I-Tüpfelchen. Perfekt. Genau wie Miss Hunter.
    – Bruce Robertson, komm bitte nach vorne, kommandiert sie uns.
    Die Hure trifft Ausdruck, Stimme und Tonfall genau. Maisie hat sie exzellent gebrieft. Etwas zwingt uns, zu gehorchen. Wir? Uns? Ich. Mich. – Ja Miss, sage ich demütig.
    – Du bist ein Schandfleck, Robertson, sagt sie zu uns. – Das hinterhältigste, bösartigste und schändlichste menschliche Stück Exkrement, das je auf dieser Erde wandelte