drei !!!, 25, Herzklopfen!
unter dem strohblonde Haare hervorsahen. Franzis Herzschlag setzte einen Moment aus. Matt! Er hatte sich nicht einmal umgezogen, sondern trug dieselben Trainingsklamotten wie vorhin. Die Hand, die noch vor Kurzem auf Franzis Rücken gelegen hatte, hielt jetzt die Hand eines anderen Mädchens. Und die Augen, die Franzi so liebevoll angesehen hatten, waren nun auf eine andere gerichtet. Sie drehte Franzi den Rücken zu.
»Weißt du, was mir zuerst an dir aufgefallen ist?«, fragte Matt. Das Mädchen schüttelte den Kopf. Seine langen, blonden Haare bewegten sich sanft in der Brise, die vom See herüber wehte. »Deine Augen.« Matts Stimme war so leise, dass Franzi sie kaum verstehen konnte. Aber siewusste auch so, was als Nächstes kommen würde. »Ich habe mich in ihrem Blau verloren. Und bis jetzt nicht wieder herausgefunden.« Matt beugte sich zu dem Mädchen hinüber und küsste sie.
In diesem Moment zerriss ein ohrenbetäubender Schrei die Stille des Waldes. Franzi brauchte einen Moment, um zu kapieren, dass sie es war, die schrie. Der Schrei brach abrupt ab und Franzi taumelte auf die Lichtung.
Matt starrte sie überrascht an. »W…was machst du denn hier?«, stammelte er.
»Du … du mieser Kerl!«, stieß Franzi hervor. »Ein Date am Abend reicht dir wohl nicht, was?«
Jetzt drehte sich das Mädchen neben Matt um. Franzi verstummte. Das Bild vor ihren Augen verschwamm. Hatte sie etwa Halluzinationen? Das durfte einfach nicht wahr sein! Sie blinzelte und sah wieder klar. Leider.
»Du?«, flüsterte sie. Vor ihr im Gras saß Marie. Ihre beste Freundin, der sie blind vertraut hatte! Der Schmerz, der sich bei diesem Anblick in Franzis Herz bohrte, war noch schlimmer als der Schmerz über Matts Verrat. Plötzlich fügte sich alles zusammen.
»Matt war also dein geheimnisvolles Date! Darum hattest du heute Abend keine Zeit.«
Marie nickte. »Ganz genau. Und jetzt kannst du mir vielleicht mal erklären, warum du hier auftauchst und so ein Theater veranstaltest.«
Die Wut zuckte wie ein rot glühender Blitz durch Franzis Kopf. »Du willst eine Erklärung von mir?«, rief sie. »Ausgerechnet du?«
»Allerdings.« Maries Stimme klang vollkommen ruhig, was Franzi noch mehr in Rage brachte. »Ich hab nämlich keine Ahnung, warum du dich so aufregst.«
Franzi stemmte die Hände in die Hüften. »Ich reg mich auf, weil du dich hinter meinem Rücken mit Matt triffst! Gib’s zu, du hast Kim und mir seinen Namen absichtlich verschwiegen!«
Marie zuckte mit den Schultern. »Na und? Ich bin dir schließlich keine Rechenschaft schuldig. Ich kann mich treffen, mit wem ich will.«
»Aber nicht mit meinem Freund!«, schrie Franzi.
Marie zog eine Augenbraue hoch. »Ich wusste gar nicht, dass ihr zusammen seid.« Sie sah Matt an. »Stimmt das?«
Matt war aufgestanden. Er rückte sein Basecap gerade und grinste verlegen. »Ich glaube, das klärt ihr besser unter euch. Ich muss jetzt sowieso los.« Er griff nach seiner Sporttasche und machte, dass er wegkam.
Franzi sah ihm mit offenem Mund nach. Matt war nicht nur ein Verräter, er war auch noch feige! War das der Junge, der vorgestern so mutig das Feuer gelöscht hatte? Der Junge mit der großen Klappe und den witzigen Sprüchen? Der Junge, dessen Kuss Franzi vorhin beinahe umgehauen hatte?
Maries Stimme riss Franzi aus ihren Gedanken.
»Matt ist nicht dein Eigentum, bloß weil ihr zusammen trainiert«, stellte sie fest. »Und zwischen euch läuft doch gar nichts. Also spiel dich bitte nicht so auf.« Marie hatte sich jetzt ebenfalls erhoben. Sie und Franzi standen sich direkt gegenüber. Maries Augen blitzten ärgerlich.
»Was weißt du schon«, zischte Franzi. »Du bist leider nicht auf dem neuesten Stand. Matt hat mich vorhin geküsst. Außerdem haben wir in den letzten Tagen ständig miteinander geflirtet.«
»Bist du sicher, dass du dir das nicht nur einbildest?«, fragte Marie. »In den letzten Tagen hat Matt nämlich in jederfreien Minute mit mir geflirtet. Und wenn ich mich richtig erinnere, hast du immer behauptet, dass du nichts von ihm willst. Du fandest ihn von Anfang an doof.«
»Ich hab meine Meinung eben geändert!«, rief Franzi. »Und den Kuss hab ich mir garantiert nicht eingebildet. Warum kannst du nicht einfach zugeben, dass du unrecht hast?«
»Weil es nicht stimmt.« Maries selbstsichere Art war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
»Dann bleib doch, wo der Pfeffer wächst! Auf eine Freundin wie dich kann ich echt
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