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Drei Eichen (German Edition)

Drei Eichen (German Edition)

Titel: Drei Eichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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Huppendorfer, der irgendetwas an seinem Computer machte. »Wo ist Honeypenny?«, fragte er Cesar.
    »Die ist doch beim Wählen.« Huppendorfer klickte weiterhin konzentriert auf seine Maus.
    Haderlein schaute verärgert auf seine Uhr. »Seit eineinhalb Stunden? Ja, spinnt die denn?«, entfuhr es ihm.
    Cesar Huppendorfer setzte ein wissendes Lächeln auf. »Nun, ich denke, Frau Hoffmann nutzt die Gelegenheit ihres Wahlgangs zu intensiven Gesprächen der Beziehungsanbahnung.«
    Franz schaute ihn an, als hätte Huppendorfer ihm soeben die Römischen Verträge der EU vorgetragen. Was sollte der Quatsch? Sie hatten hier eine wichtige Spur, und Frau Hoffmann ging flanieren, oder wie?
    »Gut, mein lieber Cesar, dann machst du mir jetzt die Sekretärin und findest jemanden bei der Telekom, der etwas über diese Handynummer weiß, klar?«
    Huppendorfer bemerkte Haderleins strengen Tonfall und streckte diensteifrig seine Hand nach dem Zettel aus, aber Haderlein lief einfach an ihm vorbei. »Der Zettel hängt ab sofort an der Pinnwand, Cesar. Du kannst dir die Nummer abschreiben.« Huppendorfer stand auf und trottete folgsam hinter Franz Haderlein her.
    Lagerfeld ließ sich derweil an Haderleins Schreibtisch nieder und forschte sicherheitshalber noch einmal in den Innereien des Lippenstiftes, als sich die Tür von Suckfülls Glasverschlag öffnete und Fidibus mit Akten in der Hand heraustrat. Die plötzliche Geschäftigkeit und Lautstärke im Büro hatten ihn doch neugierig gemacht. Vielleicht gab es ja neue Erkenntnisse und Fortschritte, von denen er noch nichts mitbekommen hatte? Sein ältester Mitarbeiter heftete gerade einen kleinen zerknitterten Zettel mit einem Magneten an die Pinnwand, während der junge Huppendorfer danebenstand und sich eine Nummer von dem Zettel abschrieb. Kollege Bernd Schmitt saß derweil friedlich an Haderleins Schreibtisch und spielte mit einem rosa Lippenstift herum. Fidibus wollte den Mitarbeiter Schmitt eigentlich zu einer etwas konsequenteren Arbeitshaltung anhalten, als ihm etwas noch viel Seltsameres am ihm auffiel.
    »Mein lieber Lagerfeld, es freut mich wirklich, Sie so intensiv mit polizeilicher Ermittlungsarbeit beschäftigt zu sehen.«
    Erschrocken schaute der Angesprochene hoch. Er hatte Fidibus gar nicht kommen hören. »Oh, hallo, Chef!«, erwiderte er. »Das ist in der Tat ein interessantes Beweisstück, welches wir in dem sichergestellten Roller –«
    Doch Fidibus hatte nicht die Absicht, sich Lagerfelds übliche Ausflüchte anzuhören. Was zu viel war, war zu viel. »Sie haben also beschlossen, während der Arbeitszeit ans andere Ufer zu wechseln?«, fuhr ihn sein Chef ungewohnt harsch an, sodass sich auch Haderlein und Huppendorfer zu den beiden umdrehten.
    Lagerfeld verstand nicht, was der Aufstand sollte, hatte er doch zur Abwechslung mal überhaupt nichts auf dem Kerbholz. Es war ihm schleierhaft, warum sich Fidibus so echauffierte. »Was ist denn los, Chef, stimmt etwas nicht?«, fragte er verwirrt.
    »Allerdings stimmt etwas nicht«, antwortete Fidibus. »Da wir gerade das Pfingstfest feiern und nicht Fasching, muss ich aufgrund Ihres Verhaltens davon ausgehen, dass Sie sich geschlechtlich umorientiert haben. Oder beabsichtigen Sie, den Beruf zu wechseln, und bereiten sich auf Ihre zweite Karriere als Avon-Beraterin vor? Doch selbst dann wäre es nett, wenn Sie Ihre kosmetischen Selbstversuche auf die Freizeit beschränken würden, Herr Kriminalkommissar Bernd Schmitt. Wir sind hier doch nicht bei den Tottenhotten!«
    Haderlein und Huppendorfer hatten ihrem Kollegen in den letzten Minuten aus dem Hintergrund Zeichen gegeben und auf ihre Lippen gedeutet, um ihn auf seine tatsächlich etwas tuntig wirkende Aufmachung hinzuweisen, doch Lagerfeld kapierte nichts. Kosmetische Selbstversuche, Avon-Beraterin? Wovon redete sein Chef eigentlich, verdammt? Und warum grinsten alle anderen so verklemmt? Erst als er sich mit der Zunge über die Lippen fuhr, traf ihn die ranzige Erkenntnis wie ein Schlag.
    »Oh! Das ist gar nicht so, wie es aussieht, Chef.«
    Doch Robert Suckfüll hob sofort die Hand. »Sagen Sie jetzt nichts, Schmitt, ich will nichts hören. Und trotzdem verstehe ich Sie, ich meine, ich war ja auch mal jung, da experimentiert man schon mal ein wenig herum, hehe.« Wissend lachend wedelte er mit einer erhobenen Hand vor Lagerfelds Gesicht herum. Sein Angestellter wirkte ausgesprochen unglücklich und versuchte krampfhaft den Lippenstift mit einem Papiertaschentuch zu

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