Drei Engel für Armand
Bauch ausstreckten. Ihre Haut war feucht von Schweiß. Ihre Muskeln spannten sich an und ihre Gliedmaßen zitterten, aber sie konnte nicht einmal die Finger von der Bettdecke heben.
Die Dunkelinge pressten ihre Hände auf die blutigen Abdrücke, die Stacia hinterlassen hatte. Hitze loderte bei ihrer Berührung durch Danielles Körper, Schmerzen rissen an ihrer Haut. Es zerwühlte ihr den Bauch, bis sie glaubte, sich übergeben zu müssen. Stacia grunzte und trat einen Schritt zurück.
»Genug«, sagte Stacia. Ihr Gesicht war verzerrt und sie hielt sich eine Hand an die Stirn. »Genug!«
Die Dunkelinge sprangen so schnell weg, dass einer im Teich mit den Fischen landete. Er kletterte hastig heraus und blieb tropfend in der Ecke stehen.
»Roses Zauber ist nicht so schmerzlos, wie sie dachte«, murmelte Stacia. »Doch dein Bauch beginnt offensichtlich, sich ein bisschen mehr zu wölben. Das ist doch immerhin etwas!« Sie wischte sich die Hand am Rock ab und hinterließ dabei blutige Streifen auf dem Stoff.
Danielle zitterte am ganzen Leib. Alles hatte sich so schnell zugetragen. Sie schaute an sich herab und sah die Krümmung ihres Bauchs. Ihre Rippen fühlten sich an, als hätte jemand von innen darauf eingetrommelt, und ihre Haut drohte aufzuplatzen. Und dann spürte sie einen kleinen Schlag gegen ihren Brustkorb. Sie keuchte auf.
»Was ist los?«, fuhr Stacia sie an.
»Das Baby«, flüsterte Danielle. »Es hat sich bewegt.« Das Baby trat noch einmal, und Danielle merkte, dass sie lächelte.
»Gut! Das bedeutet, dass es noch lebt.« Stacia massierte sich die Stirn und schickte sich zum Gehen an. »Mach dich wieder an die Arbeit! Hier stinkt es immer noch.«
Ohne ein weiteres Wort verschwand sie.
Danielle bemühte sich nach Kräften, Stacias Anweisungen auszuführen. Ihr Körper war erschöpft, ob von Furcht und Anspannung oder der Berührung der Dunkelinge, konnte sie nicht sagen. Schweiß brannte ihr in den Augen, als sie ihre Schürze wieder aufhob und sich ungeschickt an den Bändern zu schaffen machte.
Keine Sorge, flüsterte sie dem sich windenden Baby in ihrem Schoß zu. Um wie viel hatten die Dunkelinge es altern lassen? Jedenfalls genug, um sich hin und her zu drehen und auf ihre Blase zu stampfen. Die ganze Zeit hatte sie gehofft, dass Talia oder Beatrice sie finden würden, aber nun konnte sie es sich nicht mehr leisten, länger zu warten. Ich verspreche dir, dass ich nicht zulassen werde, dass sie dich holen.
Sie holte einen Krug mit nach Honig duftendem Öl heraus und goss es auf einen Lappen. Von dem zu süßen Geruch wurde ihr übel, aber sie biss auf die Zähne und begann das Öl dort in den Boden einzureiben, wo sie sich zuvor erbrochen hatte.
Könnt ihr mich hören, Freunde? Sie sah auf die Wand neben dem Fischteich. Auf der einen Seite, im Schatten, wo der Teich die Wand berührte, waren ein bisschen Holz und Gips weggenagt worden, sodass ein schmaler Spalt freigelegt worden war.
Danielle hatte länger als eine Woche gebraucht, um ihr Kunststück vom Höhleneingang, ohne Worte mit den Tieren zu sprechen, zu wiederholen. Das erste, das geantwortet hatte, war eine räudige schwarze Ratte gewesen, der der größte Teil des Schwanzes fehlte.
Seitdem war es ihr gelungen, sich mit vier weiteren Ratten anzufreunden. Es waren ängstliche Kreaturen, die sich vor den Dunkelingen fürchteten, die durch die Gänge streiften, doch Danielle hatte ihr Vertrauen gewonnen. Sie verriet ihnen, wann es ungefährlich war, sich hereinzuschleichen und die Krümel von Charlottes Bett zu fressen, oder warnte sie vor den mit Arsen versetzten Fleisch- und Käsebrocken in den Ecken.
Es war Charlotte, die für diese Aufgabe verantwortlich war und jedes Mal ausführlich jammerte, wenn sie die vergifteten Köder erneuern musste. Trotz des Fluches war Stacia noch zu misstrauisch, um Danielle Gift anzuvertrauen.
Zu misstrauisch, und doch nicht misstrauisch genug.
Zwei Ratten regierten auf Danielles Rufen, zwängten sich durch den Spalt und huschten in die relative Dunkelheit unter dem Bett. Die eine war ihr schwanzloser Freund, die andere war jünger und hatte ein ölig glänzendes Fell. Beide waren dünn und hungrig.
Nur zu!, ermunterte Danielle sie und blickte auf Charlottes verlassenes Mahl. Die Ratten zögerten nicht, flitzten zu der Platte und nahmen ihre Vorderpfoten zu Hilfe, um sich die Backen mit zermatschten Fischbrocken vollzustopfen.
Während sie fraßen, arbeitete Danielle und wartete, bis sie genug
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