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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Picknickausflug wären!«, brummte Talia, joggte aber gleich darauf hinter Schnee her.
    Danielle schlang den Rest ihres Essens herunter und wünschte, Schnee hätte ihr den Weinschlauch überlassen, bevor sie losgerannt war. Ihre Zunge kribbelte immer noch von dem Nadif-Gewürz. Hoffentlich gab es in der Beschwipsten Eiche etwas Mildes zu trinken!
    Sie berührte, Trost und Glück suchend, ihr Schwert und eilte dann den anderen nach.
    Aus der Nähe betrachtet war der Baum gut und gern doppelt so breit wie Danielle groß war. Die Spitze war in geringem Abstand über der Straße abgeschnitten worden. Aus der Rinde sprossen noch junge Zweige, die im Vergleich zum Stamm komisch klein wirkten.
    »Und wie kommen wir nun hinein?«, fragte Danielle.
    Talia deutete auf eine Stelle an der Seite des Baums, von der Pflanzensaft hinabtröpfelte. Sie packte einen abgebrochenen Ast und zog daran, bis sich ein dickes Stück Holz samt Rinde vom Stamm löste und den Blick auf ein gezacktes Loch freigab. Sie stocherte mit ihrem Schwert in der Dunkelheit herum und spähte dann hinein. »Hallo? Irgendwelche Gnome da unten?«
    Die einzige Antwort auf ihre Frage war das langsam verklingende Echo ihrer eigenen Stimme.
    »Bist du sicher, dass dein Freund Timothy die Wahrheit gesagt hat?«, fragte Talia, während sie sich durch den Eingang zog.
    »Das muss er wohl«, erwiderte Schnee. »Hätte er es nicht, hätte das alte Weib Danielles Kind genommen, schon vergessen?«
    Danielle trat an den Baum heran. »Hat jemand eine Kerze?«
    Schnee berührte ihr Halsband, und der vorderste Spiegel begann zu leuchten.
    »Danke.« In dem Baum war es nicht hoch genug, um aufrecht gehen zu können, aber mit etwas Mühe konnte man auf Händen und Knien kriechen. Zu Danielles Überraschung war die Innenseite des Baums ebenso mit Rinde bewachsen wie die Außenseite; sogar Büschel von Eicheln sah sie vom oberen Teil des Gangs hängen. Sie stellte ihre Tasche ab und kletterte hinter Talia hinein.
    Die Luft im Inneren war kühl und hatte einen angenehmen Nussgeruch. Sie krabbelte an Talia vorbei, um Platz für Schnee zu machen. Der Gang führte abwärts, und schon bald war Danielle für die raue Rinde dankbar, die ihr Hände und Knie aufscheuerte, denn auf einem glatten Boden wäre man nur zu leicht ins Rutschen geraten.
    »Was ist das?«, fragte sie und zeigte auf ein rundes Loch im oberen Teil der linken Innenwand.
    Schnee zwängte sich an ihr vorbei und richtete das Licht ihres Halsbands auf das Loch: Ein kleinerer Gang führte nach oben und von ihnen weg. »Sieht aus, als ob der Gang sich verzweigen würde.«
    Talia pflückte eine Eichel und warf sie nach ihr.
    Sie setzten ihren Weg nach unten fort und kamen dabei noch an anderen Seitengängen vorbei. Die einzige Möglichkeit, sie zu erforschen, wäre zurückzugehen und noch ein paar von Trittibars Schrumpfsporen einzunehmen.
    Danielles Kopf begann zu schmerzen; durch das lange Abwärtskriechen dröhnte ihr das Blut im Schädel. »Warum macht jemand ein Wirtshaus bloß so unzugänglich?«
    »Das hier ist Elfstadt«, antwortete Talia, als sei damit alles erklärt.
    Gellendes Gelächter war der erste Hinweis darauf, dass sie sich ihrem Ziel näherten. Die Luft nahm einen rauchigen Geruch an, und Danielle hörte ein tiefes Summen, das sie an Kolibris erinnerte.
    »Wir sind da!«, verkündete Schnee. Das Licht aus ihrem Halsband erlosch.
    Weiter vorn drang durch ein breites Loch pulsierendes Licht in sämtlichen Farben, das innerhalb eines einzigen Herzschlags von Blau über Rosa zu Grün überging.
    »Lasst mich vorgehen!«, sagte Talia. Sie zog ihr Schwert und kroch an den Rand des Lochs. »Na wunderbar!«
    »Was ist?«, fragte Danielle.
    Talia steckte die Waffe weg und schüttelte den Kopf. »Es ist eine Koboldkneipe.«
    »Warum sollte Arlorran sich in einer Koboldkneipe aufhalten?«, wunderte sich Schnee.
    Talia packte Schnee an den Handgelenken. »Lasst es uns herausfinden!« Sie stemmte sich mit einem Bein gegen die andere Seite des Lochs und ließ Schnee in dessen Inneres herunter, anschließend ließ sie ihre Sachen hinterherfallen und blickte Danielle an. »Du bist dran, Prinzessin!«
    Danielle rutschte vorsichtig an den Rand. Ein Strahl Blau raste unter ihren Füßen vorbei und verschwand.
    Talia umfasste Danielles Hände. »Sieht aus, als ob’s ein Stück nach unten ginge. Beug die Knie und lass deine Beine den Aufprall absorbieren, dann wird dir nichts passieren!«
    Danielle nickte und versuchte sich

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