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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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du nie spezifiziert.«
    Arlorran nahm seine Kappe ab und rieb sich den Schädel. »Hab ich das gesagt? Nun hört mal, das scheint mir aber schwerlich fair, einen armen, betrunkenen Gnom derart auszunutzen! Ich meinte doch –«
    »Wie viele Elfen haben im Lauf der Jahrhunderte dasselbe mit armen, naiven Sterblichen gemacht?«, fragte Talia. »Du hast ein Versprechen gegeben. Solange wir deine Hilfe brauchen, bist du verpflichtet, sie uns zur Verfügung zu stellen!«
    Arlorran blickte finster drein; seine kleinen Hände ballten sich zu Fäusten und zerknüllten die Kappe. Er sah aus, als ob er hinüberrennen und Talia mit bloßen Händen erdrosseln wollte, allerdings war er viel zu klein, um an ihren Hals zu kommen. Zumindest schien er aber geneigt, ihr ordentlich die Kniescheiben zu versohlen.
    »Bitte!«, sagte Danielle.
    Arlorran warf seine Kappe auf den Boden. »Hätte dich persönlich über den Rand stoßen sollen!«, grummelte er.
    »Und was dich angeht«, fügte er mit einem wütenden Seitenblick auf Schnee hinzu, »das war das letzte Mal, dass ich mir die Nacht um die Ohren geschlagen habe, um dir altgnomische Romanzen vorzutragen!« Er stapfte zur Mitte der Plattform. »Na schön, dann kommt halt! Ich hab nicht das ganze Jahr Zeit!«
    Danielle sah die anderen an. Schnee zuckte die Schulter und zerrte Charlotte auf die Beine.
    »Nicht so fest, du blöde Dirne!«, beschwerte sich Charlotte. Wie oft hatte Danielle sich die gleichen Beschimpfungen anhören müssen?
    Talia raffte die Siebensachen der Gruppe zusammen, ohne Charlotte dabei auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen.
    »Ergreift meine Hände!«, forderte Arlorran sie auf. »Alle müssen einander berühren! Etwas dichter, wenn ich bitten darf! Wir wollen doch nicht, dass jemand zurückbleibt!«
    Danielle nahm eine Hand des Gnoms in die ihre und legte ihre andere Hand auf Schnees Arm. Talia machte das Gleiche auf Arlorrans anderer Seite, sodass Schnee die Hände frei hatte, um Charlotte festzuhalten. Charlotte versuchte sich loszureißen, aber ein rascher Ruck an den Fesseln ihrer Handgelenke zerrte sie zurück. Leise fluchend und mit finsterer Miene fügte sie sich.
    »Das sollte besser ein ordentliches Paar Flügel werden!«, brummte Arlorran. Er seufzte, murmelte etwas in seinen Bart, und dann fielen sie.
    Danielle hatte kaum Zeit, Atem zu holen, als sie sich auch schon in Dunkelheit wiederfand, stehend auf etwas, was sich wie Stein anfühlte. Sie hatte die Beine schon angewinkelt, auf einen Aufprall vorbereitet, der nie kam, und nur Arlorrans Griff war es zu verdanken, dass sie nicht völlig das Gleichgewicht verlor. Der Gestank nach verdorbenem Fisch stieg so überwältigend in ihre Nase, dass es ihr förmlich den Magen verknotete.
    »Nur die Ruhe, Ladys! Gebt mir nur ein oder zwei Sekunden, um eine Laterne anzuzünden!«
    Bevor er das konnte, erblühte Licht in Schnees Halsband.
    »Klar, so geht’s auch«, meinte Arlorran. »Entschuldigt bitte den Gestank.« Er bückte sich durch einen überwölbten Durchgang in der Wand. Dicke Lammfellteppiche bedeckten den Boden im angrenzenden Zimmer und dämpften seine Schritte. Man hörte ein Rasseln; gleich darauf kam er zurück und wischte sich die Hände aneinander ab. »Hab die Rauchfänge aufgekurbelt. Gleich sollte ein bisschen Luft in den Laden kommen.« Er blickte verlegen drein. »Letzte Nacht habe ich mir ein bisschen Kraken mit Reis gebraten; altes Undinenrezept. Scharf genug, um einem die Zunge aus dem Kopf zu brennen, aber der Geruch setzt sich überall fest.«
    »Klingt ganz nach deiner Art von Essen«, sagte Schnee zu Talia.
    Talia beachtete sie nicht. »Wo sind wir?«
    »Bei mir zu Hause. Im Schlafzimmer, um genau zu sein. Wohin sonst würde ich mit vier reizenden Damen im Schlepptau gehen?« Er zeigte auf Charlotte. »Sorgt nur dafür, dass die gefesselt bleibt! Zu blutdürstig für meinen Geschmack.«
    »Und du bist zu kurz und zu hässlich für meinen!«, giftete Charlotte ihn an.
    »Nehmt ihr die Halskette ab!«, sagte Danielle. »Ich bin nicht sicher, was sie darstellt, aber sie hilft ihr, ihre Zaubersprüche zu wirken.«
    »Schon erledigt!« Mit einem Ruck hatte Talia Charlotte die Lederschnur mit dem Stein vom Hals gerissen und reichte sie Schnee. Sie packte Charlotte über dem Ellbogen und drehte sich wieder zu Arlorran um. »Ich meinte, wo in Elf Stadt.«
    »Zehn, vielleicht fünfzehn Meilen westlich des Goblin-Kontrollpunkts«, antwortete Arlorran. »Genau auf der Grenze

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