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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Telefon eisern geschwiegen hat. Deshalb findet sie, dass es das kleinere Übel ist, bei mir zu bleiben. Es mag für sie noch angehen, dass er sie nicht unter einer Nummer anruft, die er nicht kennt, doch sie kann es nicht ertragen, dass er nicht die Nummer wählt, die er als Kurzwahl auf Platz Eins bei seinem Festnetzanschluss und seinen Mobiltelefonen eingespeichert hat. Obwohl sie sich auf einen Kompromiss eingelassen und ihr Handy mitgebracht hat.
    Ihr ursprünglicher Zorn ist verraucht, und sie sitzt die ganze Zeit wie ein Häufchen Elend vor dem Fernseher. Noch nie habe ich sie so unglücklich erlebt.
    Ich arbeite das Wochenende durch. Doch in Gedanken bin ich nicht bei der Arbeit, sondern bei mehreren kindischen Plänen, die den Riesenfehler wieder gutmachen sollen, den wir begangen haben. Am Montagabend, eine Woche, nachdem Grace tränenüberströmt auf meiner Türschwelle stand, überlasse ich sie auf dem Sofa kauernd dem Fernseher. Als Trost stelle ich ihr eine Packung Kleenex, eine Flasche Frascati und ihr Handy hin. Dann verziehe ich mich mit der Ausrede, meine Vorräte überprüfen zu müssen, nach unten ins Restaurant. Kaum bin ich in der Küche, hänge ich schon am Telefon, um Tanya und Louis zu einer Krisensitzung zu rufen.
    Louis, der sowieso auf dem Weg zu uns war, trifft als Erster ein. Er sieht sehr besorgt aus. »Wie geht es ihr?«, erkundigt er sich schuldbewusst. »Ich habe ihr was zu lesen und eine große Schachtel Pralinen mitgebracht, um sie aufzuheitern.«
    Ich schüttle den Kopf. »Ich habe sie noch nie so unglücklich erlebt. Die Trennung von Arty hat sie mitgenommen, aber das hier ist eine ganz andere Dimension.« Ich schenke Louis eine Tasse Tee aus der Kanne ein, die auf dem Tisch steht.
    »Hallo, ich bin‘s!« Tanyas Kopf taucht in der Tür auf. »Was gibt’s denn so Dringendes?«, fragt sie, als sie eintritt. »Ich war gerade sehr beschäftigt.«
    »Das sehe ich«, spotte ich, als ihr schicker Burberry-Trenchcoat beim Hinsetzen aufgeht und ich erkenne, dass sie darunter nichts außer ihrer Unterwäsche und einer gesunden Bräune trägt.
    »Das letzte Mal, als wir so eine Besprechung hatten, haben wir Pläne für Stuarts Vernichtung geschmiedet«, sagt sie lachend, als ich ihr ein Glas Wein reiche, doch ihr Lachen klingt nicht fröhlich.
    »Heute steht etwas ganz anderes auf dem Programm, Freunde.« Ich halte inne und sehe von einem zum anderen, da es mir wirklich ernst ist. »Es geht um Grace und Stuart«, verkünde ich zögernd, als sie mich neugierig ansehen. »Ich will sie wieder zusammenbringen.«
    »Was willst du!«, kreischt Tanya.
    »Es fällt mir schwer, das zuzugeben«, beim Anblick der entrüsteten Tanya hebe ich abwehrend die Hände, »aber ich bin davon überzeugt, dass es nur eines gibt, das Grace wieder glücklich machen könnte.«
    Louis schüttelt seufzend den Kopf. »Ganz deiner Meinung«, sagt er. »Auch mir fällt es schwer, das zuzugeben, aber ich habe das Gleiche gedacht.«
    »Aber wir haben sie doch gerade erst vor einer Heirat bewahrt, die sie erst recht unglücklich gemacht hätte!«, hält Tanya uns entgegen.
    »Tut mir Leid, Tan«, erkläre ich nachdrücklich. Die Überzeugung, endlich das Richtige zu tun, macht mich unnachgiebig. »Stuart hat sie glücklich gemacht. Wir haben sie unglücklich gemacht.«
    Tanya sieht mich einen Moment lang herausfordernd an, dann verzieht sich ihr Gesicht. »Ihr habt ja Recht...«, schnieft sie. »Ihr habt ja so Recht. Ich komme mir so mies vor!« Sie stößt das »mies« laut hervor, lässt melodramatisch den Kopf auf meine Schulter sinken und schnieft in mein T-Shirt. »Was haben wir nur angerichtet!«
    »Tja, wir haben den Schaden angerichtet, und jetzt bringen wir ihn wieder in Ordnung.«
    »Und wie?«
    »Indem wir ihr die Wahrheit sagen?«
    »Das können wir nicht!« Tanya richtet sich ruckartig auf und starrt mich angesichts dieses Vorschlags mit entsetzt aufgerissenen Augen an.
    »Sie würde es verstehen. Wir haben es ja nur getan, weil wir sie lieben.«
    »Wir können es ihr nicht einfach ins Gesicht sagen«, widerspricht Tanya. »Ich glaube wirklich nicht, dass das die Lösung ist. Wir müssen subtiler vorgehen.«
    »Mit subtil ist da wohl nicht viel. Ich muss schließlich zugeben, dass ich ihren Verlobten angemacht habe«, murre ich verdrießlich.
    »Schon, aber du wärst ja nicht bis zum bitteren Ende gegangen, oder? Wir hatten ja nur gehofft, dass er sich auf eine Nummer im Stall einlässt...«
    »Um

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