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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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um mich schlagend wegzerrte, habe ich sie gehasst, doch mein Konto und mein Geschmackssinn waren ihr hinterher sehr dankbar.
    Tanya hat sichtlich die gleichen Schuldgefühle. Sie bleibt noch, nachdem Grace nach Hause zurückgeeilt ist, um sich unter die Decke zu kuscheln und ungestört das übliche Gute-Nacht-Telefonat mit ihrem Stuart führen zu können. Zusammen leeren wir die zweite Flasche des Abends.
    »Ich bin sicher, er ist ein anständiger Kerl, aber ich bin genauso sicher, dass er nicht der Richtige für Grace ist.« Betrübt schüttelt sie den Kopf. »Vielleicht sollten wir uns besser nicht einmischen, aber ich kann nicht mit ansehen, wie sie aus den falschen Gründen eine feste Beziehung eingeht.«
    »Stimmt. Wenn sie mit dem Kerl eine Affäre haben muss, okay. Das ist ihr gutes Recht, und wir dürfen uns nicht einmischen. Und solange sie glücklich ist, würden wir das auch nicht. Aber das ist so, als würde man Madonna mit Steve Davies verkuppeln. Wir wissen ja, dass so was im Chaos endet, sobald es nicht mehr aufregend und neu ist, Mrs. Langweilig zu sein... »Meinst du, wir hätten uns besser aus der Gestaltung dieses ›Tete-a-tetes‹ rausgehalten?«
    Tanya nimmt einen großen Schluck Wein und schüttelt nachdrücklich den Kopf. »Ganz sicher nicht. Wir behalten die Sache ja auch nur ganz vorsichtig im Auge, das ist alles. Es wäre schließlich nicht gut für die beiden, zu schnell zu intim zu werden, oder?«
    »Vielleicht mischen wir uns besser nicht ein?«
    »Wir mischen uns nicht wirklich ein, sondern stellen nur sicher, dass das Ganze nicht außer Kontrolle gerät. Wir handeln in Grace‘ Interesse, sozusagen.«
    »Wir können einfach im Hintergrund Posten beziehen und darauf achten, dass alles glatt läuft.«
    »Wie ein Oberkellner bei einem wichtigen Bankett«, fügt Tanya hinzu. »Um sicherzustellen, dass alles seinen Gang geht und die Etikette nicht verletzt wird.«
    »Aus geziemender Entfernung«, ergänze ich.
    »Wir mischen uns doch nicht... wir doch nicht!« stimmt Tanya zu.
    »Sie sind da!«, ruft Mel uns in bester Jack-Nicholson-Manier zu und kommt Teller balancierend herein. Tanya, Louis und ich stürzen zur Tür und stecken die Köpfe hindurch, einer über dem anderen, wie Indianergesichter am Totempfahl.
    Stuart hält Grace die Tür auf. Er hat sich von seiner geliebten Cordhose getrennt, trägt aber immer noch das drei Jahre alte Armani-Sakko. Er scheint seinen Kleiderschrank nach der reichlich zerknitterten Hose durchwühlt zu haben, die wohl mal dazu gepasst hat, jetzt aber aufgrund mangelnden Gebrauchs einen Tick dunkler als das Sakko ist. Das Polohemd hat einem Hemd weichen müssen, und wenn mich nicht alles täuscht, trägt er sogar eine Krawatte!
    Louis, Tanya und ich sehen uns mit hochgezogenen Brauen an- Auf unseren Gesichtern spiegelt sich ein und dieselbe Sorge: Stuart in Hemd und Krawatte kommt einer riesigen Anstrengung gleich.
    »Bist du sicher, dass du sie in die Schmuseecke setzen willst?«, fragt Tanya beunruhigt.
    »Wir haben es Grace bereits versprochen.«
    »Aber die ist viel zu romantisch.«
    »Dann sollten wir sie besser schnell entromantisieren, was«, befindet Louis und schlüpft durch die Küchentür.
    Mel geht ebenfalls wieder hinaus, um Grace und Stuart zu ihrem Tisch zu fuhren. Sie hält die beiden lange genug an der Bar fest, damit Louis hastig die Kerzen auspusten, die Deckenbeleuchtung einschalten und die Vase mit den roten und gelben Rosen verschwinden lassen kann, die den Tisch schmückte. Dann tauscht er »Diva« von Annie Lennox gegen eine entzückend schrille Scheibe von Motörhead aus, woraufhin meine anderen Gäste überrascht von ihren Tellern aufblicken.
    Ich halte das für einen Overkill. Bevor alle das Restaurant verlassen, hole ich »The Ace of Spades« aus dem CD-Spieler und schiebe etwas weniger Hartes hinein, wenn auch nichts so Herzergreifendes wie »Diva«. Ich kann sehen, wie Mel kichernd zur Küche zurückkehrt, nachdem sie Grace und Stuart an ihren Tisch gebracht hat.
    »Du wirst nicht glauben, was Louis gemacht hat.« Sie packt mich am Arm und zieht mich hinter sich her durch die Schwingtüren der Küche.
    »Wollen wir wetten?«, entgegne ich. »Sag schon.«
    »Als er Stuarts Jacke nahm, hat er sie neben die Heizung gehängt und einige unverpackte Pralinen in die Tasche geschmuggelt«, kichert sie. »Sobald er also hineinfasst...« Sie tut so, als würde sie in ihre Jackentasche greifen. Ihr Gesicht verzieht sich hei der Vorstellung

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