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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Louis‘ Geheiß den Inhalt aus. Eines der weichen blauen Dinger gebe ich Tanya, die auf dem Rücksitz zusammengepfercht ist, eines behalte ich selbst, und das dritte reiche ich Louis. Er zieht es sich mit einer Hand über, während er mit der anderen schaltet und mit den Knien steuert.
    »Kapuzenmützen!«, rufe ich, als Louis die Wolle über sein stacheliges blaues Haar stülpt.
    »Willst du etwa, dass Grace uns sieht?«
    »Lieber das, als mich von der Polizei wegen versuchten Einbruchs einbuchten zu lassen!«
    »Marineblau?«, ruft Tanya enttäuscht von hinten. »Nicht wirklich meine Farbe. Hast du keine in Schwarz?«
    »Also, ich zieh die nicht auf.«
    »Aber ich habe sie extra dafür gekauft«, nuschelt Louis, den Mund voller blauer Wolle.
    Seufzend ziehe ich mir das unförmige Teil über, um Louis nicht vor den Kopf zu stoßen, denn ich kann sehen, wie seine Unterlippe in dem Mundschlitz seiner juckenden, schrecklichen Kopfbedeckung zittert.
    Dieses modische Accessoire hat nur einen Vorteil. Als wir geparkt haben und die Straßen zu Grace‘ Haus entlang laufen wie ein paar Möchtegern-Mitglieder einer Sondereinheit, verdeckt die Mütze wenigstens die Schamröte, die mir ins Gesicht schießt.
    »Wir sind drei Engel für Charlie«, kichert Louis, der von Schatten zu Schatten schlüpft und die Hände vor sich verschränkt hat, als würde er eine Knarre halten.
    »Eher drei Deppen für Charlie!«, grolle ich. »Was musstest du auch so weit weg parken?«
    »Na ja, ich hab mir gedacht, dass Grace sich nicht über mein Auto wundert, wenn ich es vor meinem Haus abstelle. Hätte ich aber vor ihrem Haus geparkt...«
    »Ah ... Louis, ich kann mir nicht vorstellen, dass Grace um diese nachtschlafende Zeit durch die Straßen läuft und nach deinem Auto Ausschau hält.«
    »Genau«, stöhnt Tanya, die in Miu-Miu, Gucci und einem Restposten der Army aus einem Ramschladen hinter uns hertrippelt. »Ich weiß ja, dass du die extra gekauft hast, Louis, aber ich muss meine jetzt abziehen.« Sie schiebt einen manikürten Fingernagel unter den Wollkragen ihrer Mütze und kratzt sich abwesend. »Es macht mich wahnsinnig, wie die juckt!«
    Ich huste kläglich. »Sei froh, dass es nur juckt. Bei mir fühlt es sich an, als hätte ich einen Pelzball verschluckt.«
    »Schon gut, schon gut, ihr könnt sie abnehmen«, lenkt Louis ungnädig ein. »Aber macht mir keinen Vorwurf, wenn ihr bei Crimewatch im Fernsehen auftaucht.«
    Wir verschaffen uns mit dem Schlüssel, den Grace mir bei ihrem Einzug gegeben hat, Zugang zu ihrem abgeriegelten Garten. Grace‘ dreistöckiges Haus stammt aus der Viktorianischen Epoche; die Küche liegt im Souterrain und die Wohnebene im Hochparterre.
    Nach einigem pantomimischen Hin und Her beschließen wir, dass Louis auf die metallene Mülltonne steigen und ins Wohnzimmer lugen wird, um uns zu berichten, was er sieht. Dummerweise schmiegt sich seine grüne Boot-Cut-Hose aus Schlangenlederimitat ein bisschen zu eng an seinen kleinen Knackarsch und er kann den nötigen großen Schritt nicht machen, um auf seinen Ausguck zu gelangen. Also steigt er schließlich auf einen der Griffe.
    »Kannst du was sehen?«, fragt Tanya ungeduldig, während er gefährlich schwankt und das eine Bein nach hinten streckt wie eine Ballerina, um das Gleichgewicht zu halten.
    »Pssst. Noch nicht.«
    Dann kommt ein leiser, unterdrückter Aufschrei und ein lauter, eher unterdrückter Aufprall, als Louis vom Rand der Mülltonne fällt. Sekunden später taucht Grace‘ Gesicht am Fenster auf.
    Ich höre, wie Tanya neben mir »Mist!« murmelt, als wir versuchen, uns lautlos in den Schatten eines großen Flieders zurückzuziehen. Als Louis anfängt, wie eine Katze zu maunzen, halte ich mir hastig die Hand vor den Mund, um ein Kichern zu unterdrücken.
    »Miau, Miau«, heult er wenig überzeugend.
    Auch Tanya fängt an zu kichern und bedeckt ihr Gesicht mit dem orangefarbenen Kragen ihrer Wildlederjacke von Harvey Nichols, um nicht gehört zu werden.
    Nach ein paar Minuten zieht Louis ein Kohlblatt aus der Hosentasche und rappelt sich hoch. Er reibt sich das linke Knie und verzieht das Gesicht. »Ich glaub, ich hab mir den Knöchel verstaucht.«
    »Du siehst ein bisschen blass aus.«
    »Woher willst du das wissen, ich hab doch die Kapuzenmütze auf?«
    »Dein Gesicht schimmert hindurch wie eine fluoreszierende Glühbirne.«
    Da Louis so schlaff wie das weggeworfene Kohlblatt wirkt, beschließen wir, dass nun ich an der Reihe bin mit

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