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Drei Frauen und los: Roman (German Edition)

Drei Frauen und los: Roman (German Edition)

Titel: Drei Frauen und los: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delia Ephron
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ein Bonbon aus, Tracee öffnet den Mund, er schiebt es hinein und sieht ihr zu, während sie lutscht. »Weißt du jetzt, was ich meine?«
    Sie gibt ihm einen Kuss und schiebt dabei das Halsbonbon von ihrem Mund in seinen. »Ich hätte gern noch eines«, sagt sie.
    Tim bietet Lana an, sie in die Stadt zu fahren und auf dem Rückweg wieder abzuholen. Sie lehnt ab. Sie will nicht riskieren, Tucker zu begegnen. Clayton hat ihr erzählt, dass er wieder im Dienst ist. Tracee hat sie es noch nicht gesagt.
    Sie will auch nicht irgendwelchen Mitgliedern der Anonymen Alkoholiker über den Weg laufen. Sie ist nicht mehr dort gewesen und hat auch nicht vor, jemals wieder hinzugehen. Manchmal, wenn sie nachts im Bett liegt, schreit sie in ihrer Vorstellung den Polizeichef wieder an und beschimpft jedes einzelne Mitglied, weil es mitgemacht hat.
    »Verbring doch den Tag mit mir«, sagt Rita, als Lana trotzig aus dem Fenster starrt.
    »Es ist zu heiß.«
    »Ich weiß. Ich werde Marcel mit ein bisschen Wasser besprühen. Mal schauen, ob er das mag. Ich würde das genießen. Wir üben gerade einen Tanz ein.«
    Lana schüttelt den Kopf. Sie hat genug von der Bar. Der Geruch von Alkoholika stößt sie ab. Es gibt nichts mehr, was sie noch aufräumen und sortieren könnte. Nachts sieht sie ihr früheres Ich. Diese grässliche Candy, die Lana am ersten Abend konfrontiert und zu retten versucht hat, trinkt sich zweimal in der Woche fast ins Koma. Das nimmt Lana persönlich. Tracee hat sie in diese Sache hineingeritten, und jetzt ist sie verrückt nach einem Typen, der den Besuch eines Möbelhauses für ein aufregendes Sonntagsvergnügen hält. Sie könnte Clayton bitten, sie zum Weiher zu fahren, aber sie weiß, wenn sie entspannt am Wasser liegt, in dieser ruhigen, schönen Umgebung, dann wandern ihre Gedanken mit Sicherheit zu ihrem Vater und der Tatsache, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben will.
    Nachdem Tim und Tracee gefahren sind und Rita mitgenommen haben, um sie am Lion abzusetzen, spaziert Lana zum Büro des Motels.
    Marlene liegt in ihrem Fernsehsessel und sieht aus wie ein Gummiboot, mit dem man aufs Meer hinausfahren könnte. Sie hat an, was sie immer anhat, Shorts und ein viel zu enges Trägerhemd, sie hat die schwarze Strickmütze bis auf die Augenbrauen hinabgezogen und schaut Paula Deans Sendung im Kochkanal. Der Raum, nur von einer funzeligen Deckenlampe erleuchtet, riecht nach Sardinen, die Marlene direkt aus der Dose isst, wobei sie sich nach jedem Bissen den Mund mit einer Papierserviette abwischt. Jede einzelne der vergilbten Verdunklungsjalousien an den Fenstern ist heruntergezogen, die Klimaanlage verbreitet laut ratternd und surrend eisige Kälte. Sie funktioniert eine Million Mal besser als das Gerät im Zimmer der Frauen.
    Lana hievt sich auf die Theke, schwingt ihre Beine auf Marlenes Seite hinüber und hält die Augen auf den Fernseher gerichtet.
    »Wer hat dir erlaubt, hier fernzusehen?«, fragt Marlene.
    »Du hast einen Kabelanschluss. Unser Fernseher ist Mist. Wir haben überhaupt keinen Empfang, falls du das schon vergessen hast.«
    Marlene hebt einen ihrer dicken Arme, richtet die Fern bedienung auf den Fernseher und drückt »Mute«. Sie scheint zu überlegen, ob sie etwas sagen soll, tut es aber nicht. Dann drückt sie die Taste erneut, und Paula, die ständig »ihr alle«, »meine Lieben« und »ihr Süßen« sagt, fängt mitten im Satz wieder zu reden an.
    »Paula Dean ist eine Kunstfigur«, sagt Lana. »Eine dicke, fette Angeberin.«
    »Kümmere dich um deinen eigenen Scheiß.«
    »Sie ist im Fernsehen. Das geht jeden was an.«
    »Paula ist eine Heldin«, sagt Marlene.
    »Wie bitte?«
    Im Fernsehen wickelt Paula eine Packung Frischkäse aus, lässt sie in eine Schüssel fallen, gibt einen Haufen Zucker dazu und redet über Käsekuchen, während der Mixer brummt.
    »Wieso ist sie eine Heldin?«
    »Verschwinde«, sagt Marlene.
    »Komm schon, ich will’s wissen.«
    »Früher war sie so wie ich. Jetzt ist sie ein ganzer Medien konzern.«
    Lana lacht. »Inwiefern war sie wie du?«
    »Agoraphobisch, du Klugscheißerin. Das ist jemand, der nie nach draußen gehen will.«
    Agoraphobie. Lana braucht einen Augenblick, um das zu begreifen. Dann registriert sie das Höhlenartige im Raum, in den seit ewigen Zeiten kein Sonnenstrahl mehr gefallen ist. Sie springt von der Theke und zieht an einer Jalousie, die mit einem Schnappen nach oben fährt.
    »He!«, ruft Marlene.
    *
    Normalerweise dauert die Fahrt zu

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