Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Frauen und los: Roman (German Edition)

Drei Frauen und los: Roman (German Edition)

Titel: Drei Frauen und los: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delia Ephron
Vom Netzwerk:
ruhen. Das macht sie an.
    Danach liegt sie glücklich und wohlig an ihn geschmiegt da, als Tim sich von ihr löst. »Um vier Uhr muss ich Debi unterrichten.« Er macht eine Geste, als hätte er ein Lenk rad in der Hand. »Bleib hier, solange du willst. Ach was, bleib doch einfach für immer.«
    Er zieht seine Jeans und das Hemd an und geht ins Badezimmer, wo er sein Gesicht nass macht und abtrocknet. Dann kommt er wieder ins Zimmer.
    Tracee döst, sie hält das Kissen umarmt. Sie schlägt die Augen auf, streckt sich genüsslich und winkt ihm mit den Fingern zu.
    »Ich wollte nur sagen«, sagt Tim, »dass ich dich liebe und dich sofort heiraten würde, wenn du willst.« Damit geht er hinaus und lässt Tracee verblüfft und tief bewegt zurück.

34
    Ein paar Wochen später bekommt Tucker seine Dienstmarke zurück.
    »Ich hoffe, ich mache keinen Fehler«, sagt der Polizeichef. Er überreicht ihm die Marke, die Dienstwaffe und die Autoschlüssel. Sie sind auf der Straße und blinzeln in die Sonne, als stünden sie vor einem Saloon in Dodge City. »Ich muss dich wohl nicht an deine Pflichten erinnern.«
    »Nein, bestimmt nicht«, sagt Tucker. »Danke, dass ich eine zweite Chance kriege. Ich werde beweisen, dass es eine gute Entscheidung war.«
    Als Erstes fährt Tucker zur Tankstelle, um den Dienstwagen aufzutanken. Dort sieht er Lanas Auto stehen. Er weiß, dass es ihr gehört – jeder in der Stadt weiß, dass das Auto an Bills Tankstelle der Kellnerin im Lion gehört. Genau deshalb ist Tucker auch hierhergefahren und nicht zur Texaco, obwohl das näher gewesen wäre. Er verwickelt Bill in ein Gespräch, und der erzählt ihm, dass er die Tür an Lanas Mustang ausgetauscht hat und noch auf Ersatzteile wartet, um einen neuen Kotflügel anzuschweißen.
    »Sehr nette Frau«, sagt Bill. »Sie hat ein Alkoholproblem – na ja, hatte eins –, aber vor ein paar Wochen ist sie vorbeigekommen und hat dreihundert von dem, was sie mir schuldet, auf den Tisch gelegt, damit ich mit der Reparatur anfangen kann. Und als meine Frau und ich diese Zirkusnummer in der Bar angeschaut haben, hat sie unsere Rechnung übernommen.«
    Tucker schaut nach, in welchem Staat das Kennzeichen ausgestellt wurde. Maryland. Er notiert sich die Nummer. »Weißt du, wie sie mit Nachnamen heißt?«
    »Du weißt es nicht?«, fragt Bill. »Sie ist doch mit deinem Dienstwagen davongefahren, darum dachte ich …«
    »Ich war besoffen.«
    »Sie ist bei den Anonymen Alkoholikern. Vielleicht solltest du auch mal hingehen.«
    »Gib mir einfach ihren Nachnamen, ja?«
    »War nur ein Vorschlag. Ich hol die Quittung.«
    Auf dem Weg zu Bills Büro wechselt Tucker das Thema und erkundigt sich nach dem Unterschied zwischen echtem und synthetischem Öl. Er will von Bill keine persönlichen Ratschläge mehr hören.
    »Hier ist der Name. Lana Byrne.« Bill zeigt Tucker die Quittung. »Ich versteh nicht, warum du gegen sie ermittelst. Was ist mit der anderen?«
    »Tracee?«, fragt Tucker.
    »Nein. Die Dame mit dem Löwen. Das ist ein echtes Wunder.«

35
    Am nächsten Morgen verlassen Rita und Marcel den Lion zu ihrem täglichen Spaziergang. Statt nach links biegen sie nach rechts ab und besuchen den Baum. Marcel rast am Stamm entlang nach oben. Vor Schreck lässt Rita beinahe die Leine los. Er setzt sich mit dem Hinterteil auf einen dicken Astknoten, senkt die Pfoten auf den darunterliegenden Ast und hält so das Gleichgewicht. Als sie den Baum eingepflanzt haben, hat Rita vergessen, auf den Ausblick zu achten. Marcels »Savanne« ist der Parkplatz und die zweispurige Landstraße dahinter. Sie hat sich auch nicht überlegt, wie sie ihn von dem Baum wieder herunterbekommt. Darüber, wie Löwen von Bäumen steigen, hat sie nichts gelesen. Wird er springen? Und welche Folgen kann das haben? Wird er sich weigern, wieder herunterzukommen? Sie macht sich Sorgen, dass sie ihn ‒ oder vielleicht auch sich selbst ‒ in eine schwierige Lage gebracht hat.
    Nach einer Weile streckt Marcel seine langen Glieder aus, legt den Kopf darauf und schaut auf Rita herunter. Es kommt ihr so vor, als würde er lächeln.
    Sie wartet, bis er sich, ihrer Ansicht nach, richtig entspannt hat, dann zieht sie mit einem Ruck an der Leine. Marcel springt herab und landet überraschend leichtfü ßig.
    »Du bist wirklich bemerkenswert«, sagt sie zu ihm.

36
    »I want to hold you close under the rain. I wanna kiss your smile and feel your pain.«
    Clayton hat die Jukebox aufrüsten und das Lokal verkabeln

Weitere Kostenlose Bücher