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Drei Frauen und los: Roman (German Edition)

Drei Frauen und los: Roman (German Edition)

Titel: Drei Frauen und los: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delia Ephron
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ist leer. Ab und zu fährt ein Auto vorbei.
    »Wirf einen Stringtanga auf den Boden.«
    Tracee zieht einen aus der Schublade und lässt ihn fallen. Er landet vor dem Bett.
    »Ausgezeichnet«, sagt Lana.

43
    Ein Toyota kommt sehr langsam die Winstead Road entlang und biegt in den Parkplatz ein. Er fährt an Tuckers Einsatzwagen und an Claytons Chevy Bel Air vorbei und kurvt vor die Eingangstür, wo er stehen bleibt. Rita steigt aus. »Danke fürs Mitnehmen, Debi.«
    »Wenn du wieder mal in die Bibliothek musst, ruf einfach an, jederzeit. Ich fahre so gern. Ich fahre überallhin. Grüß Marcel von mir.«
    Rita hievt einige Bücher heraus und stößt die Wagentür mit dem Hinterteil zu.
    »Soll ich dir helfen?«
    »Nein, geht schon. Danke noch mal.«
    Sie betritt den Lion und bleibt stocksteif stehen.
    Sie weiß, wer er ist, noch ehe er sich umdreht. Natürlich erkennt sie ihn. Jede Frau erkennt ihren eigenen Ehemann. Außerdem führen dreißig gemeinsame Jahre zu einer großen Vertrautheit.
    Tucker und Clayton sehen sie noch vor Harry, und als sie plötzlich still werden, schwingt er auf seinem Barhocker herum. »Ich habe dich gefunden«, sagt er.
    Die Bücher fallen ihr aus den Armen auf einen Tisch. Sie beschäftigt sich einen Augenblick damit, sie zu stapeln, sie genau auszurichten, und als sie aufblickt, kommt Harry im Wiegeschritt auf sie zu. Das zunehmende Alter hat ihn langsamer und krummbeiniger gemacht, das hatte sie vergessen. Selbst die Wiederentdeckung seiner verlorenen Frau lässt ihn nicht viel schneller gehen.
    »Du siehst anders aus«, sagt Harry, »mit den Haaren und so, aber du bist es noch immer.«
    Rita überkommt Hilflosigkeit, ein Gefühl der Übelkeit tief im Magen, weil sie vielleicht nicht weiß, was sie will, oder es zumindest nicht sagen kann. Sie konzentriert sich ganz auf Marcel, und das hilft. Quer durch den Raum geht sie auf die große Katze zu, die in Erwartung ihrer Gesellschaft bereits zur Käfigtür schlendert.
    »Ich gehe nicht nach Hause, Harry. Ich bin jetzt eine Löwenbändigerin.«
    »Das habe ich gehört. Von Tucker hier.«
    »Ich habe ein paar Stichworte bei Google eingegeben, und da fand ich die Vermisstenanzeige«, sagt Tucker. »Im Kirchenblatt.«
    »Offenbar kann man sich heutzutage nicht mehr verstecken«, sagt Rita.
    »Das ist wirklich und wahrhaftig gut so«, sagt Harry.
    Es ist wie ein Standbild – Rita mit gezücktem Schlüssel, bereit, den Käfig aufzuschließen, Harry, der überlegt, ob jeder weitere Schritt sie hineintreiben könnte.
    »Ich habe die Kinder mitgebracht«, sagt Harry. »Und deine Enkel. Sie waren im Lastwagenmuseum. Müssten jeden Moment kommen.« Ganz plötzlich wechselt er die Richtung, geht auf seine wiegende Art zur Tür, öffnet sie. Er hebt einen Arm und winkt.
    Clayton sieht zu, als wäre das alles ein Theaterstück. Als würde es nicht jemandem passieren, den er kennt, und schon gar nicht jemandem, über den er Tag und Nacht fantasiert. Er kann Harry nicht ausstehen. Sein Gesicht ist so unbeweglich wie Granit. Er hat bisher kaum einmal gelächelt, andererseits, warum sollte er lächeln, wenn er hier ist, um seine durchgebrannte Frau zurückzuholen? Ehe er sich gesetzt hat, hat er den Barhocker abgestaubt, und Clayton hat seinen Abscheu beim Anblick von Lanas kunstvoll arrangierten Schnapsflaschen bemerkt. Er hat eine Zitronenlimo bestellt, als würde der Lion aussehen wie ein Lokal, in dem man Zitronenlimo serviert und nicht Getränke für Männer. Außerdem traut Clayton sowieso niemandem, der in einem Raum, in den keine Sonne fällt, die Augen zusammenkneift. Harry hat Marcel, der bei seinem Eintreten gebrüllt hat, den Rücken zugedreht. Vielleicht verstand Harry, was für Clayton offensichtlich war: Marcel mochte ihn von Anfang an nicht. Dieses Gebrüll hatte Biss. So hat das Tier noch nie gebrüllt, seit Clayton es kennt. Marcels Ohren waren zurückgelegt, seine Lippen drohend verzogen. Und auch wenn Harry den Löwen ignorierte, hielt Marcel doch den Blick unverwandt auf ihn gerichtet. Er blieb so, bis Rita hereinkam. Während sie warteten, überließ Harry das Reden Tucker. Er selbst trank kleine Schlucke von seinem Eiswasser (das er bestellt hatte, weil es kein Zitronenlimo gab) und unterstrich das Gesagte nur mit gelegentlichen religiösen Ausrufen wie »So Gott will« oder »Amen«. Tucker überlegte, auf welche Weise Lana, Tracee und Rita sich wohl »zusammengetan hatten«, wie er sich ausdrückte, aber Harry war gar nicht

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