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Drei Hände Im Brunnen

Drei Hände Im Brunnen

Titel: Drei Hände Im Brunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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dass wir Nachforschungen über eine seiner Mieterinnen anstellten, die behauptete, in letzter Zeit Pech gehabt zu haben und knapp bei Kasse zu sein. Er hatte den Verdacht, dass sie ihrem Freund Unterschlupf gewährte, ohne ihn an der Miete zu beteiligen. Ein Blick auf die Dame hatte mir bereits verraten, dass es gut vorstellbar war. Sie war ein Schätzchen, und in meiner sorgenfreien Jugend hätte ich die Ermittlung auf Wochen ausgedehnt. Der Vermieter hatte vergebens versucht dem Freund aufzulauern. Mich kostete das nur eine Stunde der Überwachung. Ich hatte mich um die Mittagszeit eingefunden. Wie erwartet, tauchte prompt ein verstohlen um sich blickender Bengel in einer geflickten Tunika auf. Er konnte es nicht ertragen, sein Mittagsmahl zu verpassen. Ein Wort mit dem Wasserträger des Mietblocks bestätigte, dass der Bursche dort wohnte. Ich marschierte hinein, stellte die Missetäter, die bei Eiern und Oliven saßen, und schloss den Fall ab.
     
    Ein wohlhabender Papyrushändler verdächtigte seine Frau, ihn mit seinem besten Freund zu betrügen. Wir hatten sie beobachtet; ich war davon überzeugt, dass der Freund unschuldig war, obwohl die Dame höchstwahrscheinlich regelmäßig von ihrem Verwalter gevögelt wurde. Der Klient war überglücklich, dass ich seinen Freund rein gewaschen hatte, wollte nichts über den ehebrecherischen Sklaven hören und bezahlte mich auf der Stelle. Das Geld wanderte in Petros und meine gemeinsame Kasse, sogar inklusive des großzügigen Trinkgeldes.
     
    Auf dem Rückweg zur Brunnenpromenade machte ich in den Bädern Halt, benutzte ausgiebig meinen Strigilis, hörte mir ein wenig unwichtigen Klatsch an und scherzte mit Glaucus. Er war mit einem anderen Kunden beschäftigt, und ich blieb nicht lange. Als ich in unsere Zentrale zurückkehrte, war Petronius Longus immer noch nicht wieder aufgetaucht. Ich würde mir eine Menge Sorgen über seine Aufenthaltsorte machen müssen; es war, als müsste ich auf einen liebeskranken Halbwüchsigen aufpassen. Ich hoffte, seine Abwesenheit läge daran, dass er einen Versöhnungsversuch mit seiner Frau unternommen hatte. Viel wahrscheinlicher war jedoch, dass der Hund sich heimlich zu Balbina Milvia geschlichen hatte.
     
    Zufrieden mit meinem Tagewerk, schloss ich das Büro ab, wechselte ein paar Worte mit Lenia und schlenderte über die Straße. Ich war der Koch im Haus, solange es uns an einer Horde greinender Sklaven mangelte. Helena hatte die Fischsteaks mit Olivenöl und Kräutern mariniert. Ich briet sie über den glühenden Kohlen unserer Kochbank, und wir aßen sie mit grünem Salat, der mit Essig, Olivenöl und einem Spritzer Fischsoße angemacht war. Nach unserem Spanienabenteuer hatten wir genug Öl und Soße, die ich allerdings sparsam verwendete. Ein gutes Haifischsteak sollte nicht überwürzt werden.
     
    »Hast du sie ordentlich gewässert?«
     
    »Natürlich«, antwortete Helena. »Ich konnte ja sehen, dass sie eingesalzen waren. Wenn mir auch so bestimmte Gedanken über das Waschwasser durch den Kopf gegangen sind …«
     
    »Denk nicht daran. Sonst machst du dich verrückt.«
     
    Sie seufzte. »Tja, wenn Lollius Recht hat und Leute schon seit Jahren ermordet, zerstückelt und ins Wasser geworfen werden, sind wir wahrscheinlich daran gewöhnt.«
     
    »Die Torsos müssen direkt in den Fluss geworfen worden sein.«
     
    »Wie beruhigend«, murmelte Helena. »Ich mach mir Sorgen um die Gesundheit des Babys. Ich werde Lenia fragen, ob wir Wasser aus dem Wäschereibrunnen schöpfen dürfen.«
     
    Sie wollte, dass der Horror endete. Genau wie ich. Sie wollte, dass ich ihn beendete; ich bezweifelte, dass mir das gelingen würde.
     
     
    Wir warteten eine Weile, damit es nicht so aussah, als wurden wir auf ein Abendessen spekulieren, und gingen dann vom Aventin hinüber zum Haus von Helenas Eltern. Ich dachte, wir würden uns nur ein billiges Abendvergnügen gönnen, merkte aber bald, dass Helena Justina präzisere Pläne hatte. Zum einen wollte sie genauer herausfinden, wie es um Claudia Rufina stand. Claudia und beide Brüder von Helena waren zu Hause und bliesen Trübsal, weil ihre Eltern Gäste aus ihrer eigenen Generation bewirteten und das Haus voll köstlicher Essensdüfte hing, während die Jugend sich mit den Resten begnügen musste. Wir saßen mit ihnen herum, bis Aelianus sich zu langweilen begann und beschloss, in ein Konzert zu gehen.
     
    »Du könntest Claudia mitnehmen«, meinte Helena.
     
    »Ja, natürlich«,

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