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Drei Hände Im Brunnen

Drei Hände Im Brunnen

Titel: Drei Hände Im Brunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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noch heute Nacht vor den Richter zu schleifen unter dem Vorwurf, eine konsuläre Ermittlung zu behindern, die Justiz zu beleidigen und freie Bürger der Gefahr der Entführung, Entstellung und dem Tod auszusetzen.«
     
    »Na, wenn das so ist. Dann machen Sie es aber kurz«, murmelte Pias Freund. Sie sagte nichts, tappte jedoch mit uns mit, falls er etwas von sich gab, wofür sie ihn später verprügeln wollte.
     
     
    Das unerfreuliche Paar blieb an der Kreuzung der Via Piscinae Publicae stehen, am unteren Ende, nachdem wir am Circus Maximus vorbeigegangen waren. Nach links führte eine Straße zum Forum Boarium und dem Fluss. Rechts lag die Via Latina. Vor uns, auf der anderen Seite der Kreuzung, änderte die Straße ihren Namen. Die linke Abzweigung ging zum Forum und kam gegenüber dem Colossus und der Baustelle für das neue flavische Amphitheater heraus. Die rechte Abzweigung war die Straße der Drei Altäre.
     
    »Als ihr hier ankamt, gingt ihr scharf rechts die Via Latina hinunter, um am Ende der Straße der Ehre und Tugend vorbeizukommen und dann in die Zyklopenstraße einzubiegen?« Sie nickten. Da sie nicht wussten, dass die Freundin meines Bruders in der Straße der Ehre und Tugend wohnte, schienen sie überwältigt von dem Ausmaß meiner Ortskenntnis zu sein. »Und vor euch war Asinia?«
     
    Wieder nickte der Mann. »Sie muss gerade in die Straße der Drei Altäre eingebogen sein.«
     
    »Wäre es für sie nicht schneller gewesen, den anderen Weg zu nehmen?«
     
    »Sie ging nicht gern allein über das Forum«, warf Pia ein.
     
    »Jupiter! Sie zog eine ruhigere Straße vor, damit niemand sie schreien hörte, falls sich ein Perverser über sie hermachte?«
     
    »Asinia war scheu.«
     
    »Du meinst, sie war starr vor Angst, weil sie allein war, und du wusstest das!« Die welterfahrene Pia hätte ebenfalls wissen müssen, dass eine nervöse Frau, die allein durch die Straßen geht, es geradezu herausfordert, von der Art Männern bemerkt zu werden, die aus den abartigsten Gründen Frauen gern verängstigt sehen. Von dem Moment an, als sie sich von ihrer Freundin trennte, war Asinia ein leichtes Opfer für jede Art von Belästigung. Vielleicht war ihr das schon bei früheren Gelegenheiten bewusst geworden. Vielleicht huschte sie deshalb lieber durch ruhige Straßen, weg von der Menge.
     
    »Wie viele Menschen waren in der Nacht unterwegs?«
     
    »Nicht viele. Ein bisschen mehr als jetzt.«
     
    »Die Vorstellungen waren beendet? Die meisten waren bereits nach Hause gegangen?«
     
    »Wenn sie nichts anderes zu tun hatten.« Pias Verehrer kicherte und betatschte sie in Vorfreude auf eine schweißtriefende Vereinigung. Ich achtete nicht weiter darauf.
     
    Ich hatte Petro nicht bemerkt, aber er musste uns entdeckt haben, denn plötzlich tauchte er auf und hörte zu. Ich stellte ihm Pias feurigen Liebhaber vor, so gut ich konnte.
     
    »Oh, den kenne ich«, schnaubte Petronius. »Er heißt Mundus.« Er erwähnte nicht, was Mundus getan hatte, um die Aufmerksamkeit der Vigiles zu erringen. Doch sein Gesichtsausdruck gab mir einige Hinweise darauf.
     
    Ich berichtete Petro, was ich in Erfahrung gebracht hatte. Er ließ sich von Mundus alles noch mal erzählen und versuchte dann das Gleiche mit Pia. Sie war immer noch verstockt, aber wir hatten den Eindruck, dass es jetzt aus Wut geschah und nicht aus Hinterlist.
     
    »Ich verstehe nicht, wieso ihr euch beim Tempel von Sol und Luna von Asinia verabschiedet habt, aber ihr dann wieder gefolgt seid, als sie hier ankam?«
     
    »Wir wollten erst zum Knutschen in den Tempel«, erklärte Mundus, als wäre das offensichtlich. »Wir dachten, wir könnten die Sache schon mal kurz im Tempel anheizen, dann was zu essen kaufen und mit zu Pia nehmen, bevor wir richtig in den Sack hauen. Aber als wir die Stufen hochkamen, war der Portikus voll mit alten Männern, die hübsche Jungs vögelten, also haben wir das Anheizen gelassen.«
     
    Petronius schüttelte sich angewidert.
     
    Offenbar konnten wir nichts Brauchbares mehr aus diesem sauberen Pärchen rausholen. Wir waren bereit, sie gehen zu lassen. »Nur noch eins«, sagte ich streng, um Mundus’ Aufmerksamkeit zu behalten, bevor er sich ganz in Pias schmuddligen Kleidern verlor. »Bist du absolut sicher, dass der Mann, der Asinia angesprochen hat, zu Fuß war?«
     
    »Ja, Legat.«
     
    »Keine Sänfte?«, hakte Petro nach. »Keine Kutsche? Kein Karren in Sicht?«
     
    »Er hat’s doch schon gesagt.« Pia hatte

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