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Drei Haselnuesse für Aschenbroedel

Drei Haselnuesse für Aschenbroedel

Titel: Drei Haselnuesse für Aschenbroedel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Stein
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es hinter ihm wieder ins Schloss.
    Winzek legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Du bist traurig“, sagte er.
    Aschenbrödel raffte ihr Kleid und rannte die Treppe hinauf. Aber trotzdem entkam sie Winzeks Worten nicht.
    â€žLeider kann ich dir nicht helfen.“
    Niemand konnte ihr helfen, so war es nun einmal. Aschenbrödel kniete sich in der Stube vor die verschütteten Körner. Eine Welle der Bitterkeit überkam sie. „Ach herrje! Das schaffe ich nicht mal in einer Woche.“ Mutlos machte sie sich an die Arbeit. Den Mais in die eine Schüssel, die Linsen in die andere.
    Klack, klack, klack , fielen die trockenen Körner in die Schüsseln, doch der Haufen auf dem Boden schien nicht kleiner zu werden.
    Klack, klack, klack , machte es, obwohl sie gar keine Körner aufgehoben und in die Schüsseln geworfen hatte.
    Klack, klack, klack . Das kam vom Fenster. Aschenbrödel stand auf. Wie ein weißer Wirbelwind flatterten die Tauben vor dem Fenster umher und schlugen ihre Schnäbel gegen das Glas. Klack, klack, klack. Lass uns herein, herein, herein!
    Nur zu gern kam Aschenbrödel dieser Aufforderung nach. Sie öffnete die Fensterläden weit und schon flatterten die Vögel herein. Gurrend setzten sie sich auf ihre Schultern und auf den Boden, mitten hinein in die Körnermenge.
    â€žMeine lieben Täubchen.“ Aschenbrödel stand ganz still, während die Tauben sie umflatterten und ihr mit den glatten Schwingen über die Wangen strichen. „Seid ihr wieder gekommen, um mir zu helfen?“
    Wie zur Bestätigung setzte sich eine der Tauben auf ihre ausgestreckte Hand, legte den Kopf schief und gurrte. Aschenbrödel streichelte sanft über das weiche Federkleid.
    â€žDen Mais in die eine Schüssel, die Linsen in die andere. Hopp!“ Sie gab die Taube wieder frei, die sogleich zu ihren Schwestern hinüberflatterte. „Ohne euch wäre ich nie rechtzeitig damit fertig geworden.“ Aschenbrödel fühlte sich so leicht, als hätte sie selbst Flügel und schwebte durch den Raum zur Tür. „Habt vielen Dank!“, wisperte sie den Tauben zu.

Die zweite Haselnuss
    Die Eule Rosalie blickte sie aus ihren großen, dunklen Augen an, als hätte sie ihr etwas Wichtiges zu sagen. Aschenbrödel zog das Schatzkästchen zu sich heran und umschloss es mit beiden Händen. Kalt war es in der alten Scheune, doch auf dem Gutshof hatte sie nichts halten können. Sie war über den verlassenen Hof gerannt, hatte sich durch die kleine Pforte gestohlen und war hierhergelaufen, um bei ihren Schätzen zu sein, ihren Erinnerungen. Unter den wachsamen Blicken von Rosalie öffnete sie das Kästchen.
    â€žVater hat immer gesagt, dass ich auf Nikolaus zum ersten Ball reiten werde wie ein Husar.“ Sie nahm die weiße Brosche ihrer Mutter aus dem Kästchen. Kühl fühlte sie sich unter ihren Fingerspitzen an. Doch während sie die Brosche drehte und wendete, wurde sie langsam wärmer.
    â€žUnd Mutter hat versprochen, mir ein wunderschönes Tanzkleid zu nähen“, verriet sie der Eule. „Mit einem Schleier. Dazu einen Mantel und rosa Tanzschuhe.“ Aschenbrödel seufzte. „Und geblieben ist mir nur der Nikolaus.“ Sie legte die Brosche zurück in das Kästchen und blickte zu Rosalie. Die Eule schaute sie ernst an. Aschenbrödel strich über den Rand des Kästchens.
    â€žAber nein, ich hab ja noch viel mehr Schätze bei dir im Versteck. Vor allem drei Zaubernüsse.“ Sie griff nach dem Zweiglein, das Winzek ihr geschenkt hatte. „Eigentlich nur noch zwei.“
    Und wenn nun nur die erste Nuss verzaubert gewesen war und die anderen beiden ganz gewöhnliche Haselnüsse wären?
    â€žHuh-huh!“, machte Rosalie.
    Aschenbrödel blickte auf. „Du meinst also auch …?“ Sie fasste Mut und brach die nächste Haselnuss von dem Zweiglein ab. Aschenbrödel holte tief Luft und warf die Nuss über ihre Schulter. Schnell schloss sie die Augen.
    Wie beim ersten Mal ertönte die feine Melodie, kaum dass die Nuss mit einem lauten Klappern auf dem Boden gelandet war.
    Aschenbrödel kniff die Augen fester zusammen und presste beide Fäuste an ihren Mund. Die Melodie klang noch immer durch die Scheune, schwebte durch die kühle Luft, kitzelte sie im Nacken. Mit einem Ruck drehte Aschenbrödel sich um und öffnete die Augen.
    Vor ihr auf dem

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