Drei Kids und ein Daddy zum Heiraten
fiel ihm jedoch auf, dass er mit dieser Situation deutlich besser zurechtkam als gedacht. Zu seiner eigenen Verwunderung fühlte er sich immer entspannter, was Amanda anging, umso mulmiger ihm beim Gedanken an die vor ihm liegende Aufgabe der Kinderbetreuung wurde.
Vielleicht lag es daran, dass sie – ganz anders als er – wirklich in ihrem Element zu sein schien, wenn sie sich gleichzeitig um alle drei Kinder kümmerte.
Während er ihren Anblick genoss – ihre dunkelblonden Haare, die auf ihren preiselbeerroten Schal fielen – murmelte er: „Diese Art von Verantwortung macht dir anscheinend überhaupt nichts aus.“
Amanda erwiderte sein Lächeln. Sie sah hübsch und gepflegt aus in ihrem langen Wintermantel, während sie Chloe half, in den Kindersitz zu klettern. „Ich hätte gedacht, dass dich das genauso wenig aus dem Konzept bringt. Schließlich sind wir beide in großen, chaotischen Familien aufgewachsen.“
Riley hob Amber aus dem Einkaufswagen und trug sie auf die andere Fahrzeugseite. „Wir waren nur sechs Kinder.“ Fünf Jungen und ein Mädchen.
„Nur sechs“, scherzte Amanda und schnallte Cory in seinem Babysitz an.
Riley zuckte die Achseln, während er mit dem Dreipunktgurt an Ambers Sitz kämpfte. „Verglichen mit den neun in deiner Familie …“ Da waren sechs wirklich nicht viel.
Als sie sich vergewissert hatten, dass alle sicher saßen, schlossen sie die Türen und gingen zum Kofferraum, um die Einkäufe zu verstauen. „Und jetzt kümmern wir uns vorübergehend um drei“, meinte Amanda.
Riley gefiel ihre neugewonnene Freundschaft. Aber in Krisenzeiten taten sich die Leute wohl immer zusammen. „Was wohl auch nicht so schwer wäre, wenn ich wenigstens etwas Erfahrung im Babysitten hätte.“
Als sie die Windelpackungen neben die Dosen mit dem Milchpulver warfen, streiften sich ihre Schultern. „Keine Sorge, Doc. Ich bring dir bei, was du wissen musst.“
Die Nähe zu Amanda machte es Riley schwer, sich auf seine augenblickliche Aufgabe zu konzentrieren – anstatt sich erneut vorzustellen, wie er sie küsste. „Du bist wirklich gerne mit Kindern zusammen, nicht wahr?“
Amanda legte den Kopf etwas zurück, um ihn anzusehen. Offenbar hatte sie keine Ahnung, was in ihm vorging. „Ich liebe Kinder“, sagte sie leise.
„Was die Frage aufwirft …“ Riley hielt inne, um ihr Gesicht zu studieren. „… warum du noch keine eigenen hast.“
Riley bemerkte, wie ihr Lächeln verblasste und ihr Blick sich verdüsterte. „Bisher war noch nicht der richtige Zeitpunkt“, entgegnete sie leise.
Mehr wollte sie offenbar nicht dazu sagen. Riley spürte, dass ein Themenwechsel angebracht war und meinte: „Die Kinder scheinen dich zu mögen.“
Amanda nahm eine weitere Windelpackung und warf sie in den Kofferraum, während die Traurigkeit nur etwas aus ihren Augen zurückwich. Sie errötete. „Alle Kinder mögen mich.“
Ganz plötzlich hatte Riley das Gefühl, dass sie ihn abwies. Diese Erkenntnis beunruhigte ihn.
Die letzten Stunden hatten ihn mit Amanda auf eine Art und Weise vereint, wie er es nie für möglich gehalten hätte. Und dabei war ihm noch etwas anderes klargeworden. Etwas Erwachsenes. Er wollte Amanda noch näher sein. Wollte ihr in die Augen blicken und wissen, dass die Zeit der gegenseitigen Streiche Vergangenheit war.
Und dass auch sie bereit war, zu einer erwachseneren Beziehung überzugehen. Eine, in der es möglich war, intim und ehrlich miteinander zu sprechen, ohne ständig wachsam sein zu müssen.
Im Moment war sie noch ein Rätsel, das er lösen wollte. Und als ersten Schritt wollte er verstehen, was in ihrem hübschen Kopf vor sich ging und ihr Verhalten bestimmte. „Du meinst, weil du Krankenschwester bist?“, fragte er.
Zu seiner Enttäuschung schien sich Amanda emotional noch weiter von ihm wegzubewegen, als sie mit tiefer, kampfesmüder Stimme entgegnete: „Weil es mir liegt. Ich bin das geborene Baby-Cowgirl.“ Sie hielt inne und ihre Zähne gruben sich in ihre sinnlich weiche Unterlippe. „Wahrscheinlich hängt es damit zusammen, dass ich die zweitälteste von neun Kindern bin. Ich habe meine ganze Kindheit damit verbracht, mich um meine jüngeren Geschwister zu kümmern. Eigentlich ist es doch ganz normal, dass ich dabei so einiges aufgeschnappt habe.“
Und nun dachte sie wohl, dass er dieses Geschick – und damit auch sie – zu seinem eigenen Vorteil missbrauchen wollte. Vielleicht sogar, dass er nur so nett war, damit sie ihm
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