Drei Kids und ein Daddy zum Heiraten
hatten sie fast alle Briefe beantwortet. Bei einigen war ihnen das sehr leichtgefallen, bei anderen wiederum nicht.
Amanda und Riley hatten beschlossen, sich erst einmal warmzuschreiben und die schwierigeren Briefe für den Schluss aufzuheben.
„Shelby Huff wünscht sich ein Kätzchen“, verkündete Amanda.
Riley runzelte die Stirn. „Sie wurde wegen eines schweren Asthmaanfalls eingeliefert.“
„Genau. Deshalb kann sie unmöglich eine Katze halten. Vielleicht sollte der Weihnachtsmann ihr stattdessen eine Plüschkatze vorschlagen? Oder ein Buch oder eine DVD über Katzen?“
„Vielleicht“, gab Riley zurück, der bereits nach dem Telefon griff. „Lass uns aber zuerst ihre Eltern anrufen und fragen, wie sie die Sache sehen.“
Mr und Mrs Huff sprachen sich für eine Plüschkatze sowie einen Film aus, in dem ein Kätzchen zusammen mit einer Bande von Hunden von Zuhause ausriss. Beide Geschenke hatten sie nämlich bereits gekauft. Riley und Amanda schrieben also folgenden Brief:
Liebe Shelby. Ich weiß, dass du wegen deines Asthmas keine Katzen haben darfst. Deshalb schicke ich dir ein ganz besonderes Geschenk, mit dem du deine Liebe zu Katzen ausleben kannst, ohne wieder krank zu werden. Alles Liebe, der Weihnachtsmann
„Das sollte doch eigentlich reichen“, sagte Amanda, während sie die Adresse auf den Umschlag mit der vorgefertigten Absenderadresse des Weihnachtsmannes schrieb, und ihn zuklebte.
Riley widmete sich den übrigen Briefen, die noch unbeantwortet waren. „Hier ist einer von Laurel.“
Neugierig ließ Amanda ihren Stift sinken. „Was schreibt sie?“
Riley öffnete ihn und las ihn laut vor.
Lieber Weihnachtsmann, bitte beschere meiner Freundin ein fröhliches Weihnachtsfest. Alles Liebe, Laurel.
Riley seufzte. „Wenn Laurel einen Fehler hat, dann den, dass sie sich zu sehr um die Probleme der anderen kümmert.“
Amanda biss in ein köstliches Stück Spritzgebäck mit grüner Glasur. „Anderen zu helfen, ist doch eine gute Sache.“
Riley lehnte sich in seinem Stuhl zurück und streckte die Beine aus. „Ehrlich gesagt, beschäftigt mich das. Ich kenne Micki seit Jahren. Sie hat Weihnachten immer mit ihrer Schwester und dem Rest ihrer Familie in Boulder, Colorado, verbracht. Niemals würde sie Weihnachten ohne sie verbringen.“
Amanda zuckte mit den Schultern und holte sich etwas Milch aus dem Kühlschrank. „Vielleicht ist Mickis Schwester woanders hingefahren.“
„Vielleicht. Aber hätte sie Micki dann nicht zumindest eingeladen, mitzukommen? Schließlich hat Micki keine anderen Verwandten.“
„Vielleicht hat sie das und Micki wollte ihnen nur nicht zur Last fallen?“
„Vielleicht hatten Micki und ihre Schwester einen Streit“, überlegte Riley und rieb mit seinem Fingerkuppen an seinem leeren Glas.
„Hast du die Telefonnummer von Mickis Schwester?“
„Nein“, gab Riley zurück. „Aber ich weiß, dass sie Adelaide Rowan heißt. Der Familienname ihres Ehemannes lautet Wiley.“
„Dann schlag ihre Nummer doch einfach nach. Ruf sie an, wünsche ihnen frohe Weihnachten. Und dann sagst du ihnen, wie sehr du dich freust, dass Micki an der medizinischen Fakultät von Galveston angenommen wurde.“
Riley überlegte. „Denkst du, das wäre angemessen?“
Amanda zuckte mit den Schultern. „Wenn du recht hast, dann ist vielleicht genau das nötig ist, um Micki rechtzeitig zu Weihnachten mit ihrer Familie zu versöhnen.“
Riley nickte entschlossen, ging zu seinem Computer und schlug die Telefonnummer nach. Er aktivierte die Mithörfunktion, dann wählte er und erhielt folgende Tonbandansage: „Diese Nummer ist nicht vergeben.“ Eine neue Nummer wurde nicht angesagt.
Mürrisch rief Riley die Telefongesellschaft an, um sich nach einem neuen Eintrag zu erkundigen. Es lag keiner vor. Auch weitere Suchanfragen im Internet blieben ergebnislos.
„Willst du vielleicht Micki danach fragen?“, erkundigte sich Amanda.
„Später vielleicht“, gab Riley zurück. „Doch zuerst bitte ich Kevin um Hilfe.“
Am nächsten Morgen waren Riley und Amanda gerade mit dem Frühstücksabwasch beschäftigt, als sie auf einmal leise Töne hörten.
Beide hielten abrupt inne und lugten ins Wohnzimmer, wo die beiden älteren Kinder auf dem Boden saßen und mit ihren Spielzeugen spielten. „Ist das … Feliz Navidad?“, fragte Riley und seine Augen blitzten erstaunt.
„Allerdings.“ Amanda lächelte.
Heimlich schlichen sie sich näher heran und hörten angestrengt zu.
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