Drei Kids und ein Daddy zum Heiraten
Weihnacht wuchs. „Was gibt’s? Hast du Mickis Schwester und ihren Schwager ausfindig gemacht?“
„Nein.“ Kevins Blick verdüsterte sich. „Genau deshalb will ich mit dir reden …“
Als sie zurück ins Haus gingen, war Riley noch immer schockiert von dem, was er gerade erfahren hatte. Er wusste jetzt, was er zu tun hatte und ging zu Micki, die noch immer mit den Kindern spielte. „Micki, könntest du mir mal eben helfen?“
Micki sah zu ihm auf. Ihre stellenweise aufgequollenen Augen ließen ihn vermuten, dass sie geweint hatte. Immerhin kannte er jetzt den Grund dafür.
Micki wirkte überrascht, war aber so hilfsbereit wie eh und je. „Klar.“
Kevin zwinkerte ihr zu, als er sich zu Amber, Chloe und Laurel setzte. „Ich halte deinen Platz warm“, scherzte er fröhlich. „Ich werde die drei schon unterhalten.“
„Na mal sehen!“, entgegnete Laurel, während sich Riley und Micki zur Vorderseite der großen viktorianischen Villa begaben.
„Gehen wir am besten in das Büro meines Vaters“, schlug Riley vor. Das war der einzige Ort, von dem er sicher wusste, dass sie dort ungestört waren.
Micki wirkte allmählich besorgt, als sich die zweiflügelige Tür hinter ihnen schloss. „Stimmt etwas nicht?“
Riley lehnte sich mit der Hüfte an den massiven Schreibtisch seines Vaters. „Ich dachte, das kannst du mir vielleicht sagen.“
Stille breitete sich aus. Dann begann Mickis Oberlippe zu zittern.
Auf einmal ergab so vieles Sinn. „ Du hast die Kinder bei mir gelassen“, sagte er langsam. „Habe ich recht?“
Mickis Augen füllten sich mit Tränen. „Sei bitte nicht böse auf mich. Ich habe keinen anderen Ausweg gesehen.“
„Warum beginnen wir nicht einfach am Anfang?“, schlug Riley freundlich vor.
Micki schluckte angestrengt. „Okay. Meine Schwester und ihr Mann starben im letzten September bei einem Autounfall. Ich bekam die Vormundschaft für Chloe, Amber und Cory zugesprochen. Also habe ich die drei Kinder mit nach Austin gebracht, wo sie zunächst bei mir und Laurel eingezogen sind. Ich hab’s wirklich versucht, aber nicht einmal mit Laurels Hilfe konnte ich ihnen Vater und Mutter zugleich sein.“ Mickis Kinn bebte. Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Sie wischte sie mit einem Finger trocken. „Mir wurde klar, dass ich jemand anders finden musste, um für die Kinder zu sorgen. Jemanden, der Kinder liebt, selbst eine Familie will, aber noch keine hat.“
„Warum hast du mich denn nicht einfach gefragt?“
„Laurel und ich dachten, dass du vielleicht Nein sagst. Du warst noch nicht verheiratet und hattest gerade deinen neuen Job angetreten. Außerdem hattest du keine Erfahrung als Vater. Andererseits …“ Schulterzuckend hielt Micki inne. „Wir dachten, wenn wir dir die Kinder als eine Art Weihnachtsgeschenk überlassen und dich bitten, ihnen ein schönes Fest zu bereiten und wir dir dabei helfen würden, dann würde sich alles zum Guten wenden. Wir waren sicher, du würdest sie so sehr lieben lernen wie wir und sie dann behalten wollen. Wir hatten nie damit gerechnet, dass du denken würdest, Amanda habe die Kinder bei dir gelassen. Oder dass du sie dazu bringen würdest, dich zu heiraten.“
In einer reumütigen Geste fuhr Riley mit seiner Hand über sein Kinn. „Das war ein klein wenig dramatisch, nicht wahr?“
„Allerdings“, gab Micki begeistert zurück. „Im Krankenhaus redet man noch immer davon. Doch sogar das scheint ja gut zu funktionieren.“ Micki hielt inne und musterte ihn eindringlich. „Weil du sie liebst, nicht wahr, Riley?“, bemerkte sie mit einer Zufriedenheit, die Rileys eigener Konkurrenz machte. „Du liebst Amanda und die Kinder.“
Amanda wusste nicht genau warum, aber sie spürte, dass zwischen ihrem Aufbruch und ihrer Ankunft bei der Familienfeier der McCabes etwas Wichtiges passiert war.
Micki wirkte verändert. Genau wie Riley. Leider hatte sie keine Gelegenheit, mit ihnen zu sprechen, als sie mit dem großen Geschenkkorb hereinkam.
Mit verstellter und natürlich fröhlicher Stimme begrüßte sie als Weihnachtsfrau die Familienmitglieder und Freunde, überreichte allen, die dem Weihnachtsmann geschrieben hatten, ihre Antwortschreiben und verteilte die Geschenke von Kate und Sam McCabe an die Kinder.
„Möchtest du auf dem Schoß der Weihnachtsfrau sitzen?“, fragte Riley Amber, als Amanda den Ehrenplatz am Kamin einnahm.
Amber erklärte sich freudestrahlend bereit.
Sie hatte Mühe, stehenzubleiben, während sie Amandas
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