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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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erst ein bisschen näher kennenlernten«, sagte er stöhnend, ließ sich aber nicht davon abhalten, ihren Hals mit seinen Zähnen zu attackieren. »Wir sollten uns erst alles erzählen – unsere Lebensgeschichten, unsere Hoffnungen und Träume, unsere Vorlieben und Abneigungen. Verdammt, Naomi, ich muss dich haben.«
    »Ja. Nein. Warte.« Ihr eigenes Verlangen, das er in ihr geweckt hatte, erschreckte sie.
    »Lass uns bei Ja weitermachen.«
    »Nein, bitte.« Sie legte ihm abwehrend die Hände auf die Brust und merkte, wie er vor Anspannung vibrierte. Als sie den Blick hob und ihm in die Augen schaute, sah sie wildes Begehren darin. »Bitte«, sagte sie ganz ruhig und fing erst an zu zittern, nachdem er einen Schritt von ihr zurückgetreten war. »Es tut mir leid.«
    »Das muss es nicht. Vielleicht geht ja alles ein bisschen zu schnell.« Er nahm sein Weinglas und trank einen großen Schluck. »Ich glaubte nur, wir wären im Gleichschritt.«
    Jetzt ist er verärgert, dachte sie betrübt. Er versucht zwar dagegen anzugehen, aber es gelingt ihm nicht. »Nein, es tut mir wirklich leid, wenn du jetzt enttäuscht bist. Mir war eben nicht klar, warum du mich eingeladen hast, warum du …«
    »War dir auch nicht klar, warum ich dich das letzte Mal geküsst habe? Hast du denn nicht gemerkt, wie ich dich geküsst habe?«
    »Ich weiß es nicht.« Ihre Stimme klang fast verzweifelt, während sie ihre Ellbogen umklammerte und gegen eine törichte Mischung aus Beschämung und Verwirrung ankämpfte. »Ich weiß es einfach nicht. Ich habe keine Erfahrung mit solchen Dingen. Es tut mir leid, aber ich habe das, was du anscheinend mit mir vorhast, noch nie gemacht.«
    Seine Wut schwand schlagartig, die Verwunderung war einfach zu groß. »Du hast es noch nie gemacht? Noch nie?«
    »Nein.« Die Beschämung siegte. »Ich muss gehen.«
    Und weil er immer noch ganz verdattert war, schaffte sie es, an ihm vorbeizuhuschen.
    »Naomi, warte. Verdammt.« In der Eingangshalle bekam er sie zu fassen. »Warte doch«, bat er und zog sie an sich. »Gib mir eine Minute, bitte.«
    »Ich werde mich nicht noch einmal entschuldigen«, stieß sie hervor.
    »Nein, ich möchte mich entschuldigen, wenn du mir nur eine Minute Zeit gibst.« Er ließ sie los und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Er musste sich beruhigen, auf der Stelle. Um über die Überraschung, die Schuldgefühle und, Gott helfe ihm, über die Erregung, die ihre Worte in ihm ausgelöst hatten, hinwegzukommen.
    »Es tut mir leid.« Sie war noch unberührt. Guter Gott, und er wäre um ein Haar wie ein Wilder über sie hergefallen. »Naomi, es tut mir leid, dass ich dich so bedrängt habe. Bestimmt habe ich dich erschreckt.«
    »Ein bisschen. Ja.«
    »Es wird nie wieder geschehen.« Er strich mit der Hand über ihre Wange, so sanft wie nur möglich, damit sie nicht erneut Angst bekam. »Ich werde dich nie wieder bedrängen. Warum gehen wir es nicht einfach ein bisschen langsamer an?«
    Sie musterte ihn einen Moment, dann schloss sie die Augen und machte ihre zehn Atemzüge. »Und wie?«
    »Wir nehmen unseren Wein mit nach oben, und während wir etwas trinken, schauen wir uns den Raum an, in dem die Bibliothek untergebracht werden soll. Ich zeige dir auch die Pläne. Und hinterher essen wir, was ich gekocht habe.«
    »Du bist mir nicht mehr böse?«
    »Nein, natürlich nicht. Und ich hoffe, du bist mir auch nicht böse. Wirst du bleiben und mir eine Chance geben, dich … besser kennenzulernen?«
    »Na gut.« Sie lächelte zaghaft. »Ich bleibe.«
    »Also, dann hole ich jetzt den Wein.«
    Einigermaßen beruhigt ging er wieder in die Küche. Es braucht Zeit, tröstete er sich. Er musste sich ihr Vertrauen erst verdienen. Er glaubte nicht, dass es an der Situation etwas ändern würde, wenn er ihr sagte, dass er sie jetzt noch mehr begehrte. Jetzt, nachdem er wusste, dass er der Erste sein würde.
    »Sei vorsichtig, MacGregor«, ermahnte er sich, als er die beiden Gläser nahm. »Sei sehr vorsichtig.«

24. K APITEL
    Es wäre sinnlos, vor Scham fast in den Boden zu versinken, weil sie ihm ihren völligen Mangel an Erfahrung mit Männern gestanden hatte. Eine klügere Frau hätte wahrscheinlich einfach nur gesagt, dass sie mehr Zeit brauche oder dass sie sich nicht sicher sei, ob sie eine Affäre wolle.
    Und manche, konnte Naomi sich vorstellen, hätten diesen Kuss genossen und noch ein paar mehr mitgenommen, um den Mann dann anschließend kühl abblitzen zu lassen.
    Später, Darling.

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