Drei Maenner fuers Leben
Goldsmith hinunter und plauderte mit ihr.
Tüchtig, sympathisch. Unglaublich sexy in dem adretten moosgrünen Kostüm und diesem glänzenden schwarzen Haar, das sie heute hochgesteckt hatte.
Sodass es ihren wunderschönen schlanken Nacken frei ließ.
Und er musste sofort aufhören, in dieser Weise an sie zu denken.
Er hatte gewusst, dass sie beschäftigt sein würde. Eigentlich hatte er von der Kanzlei aus direkt nach Hause fahren wollen, denn es gab keinen Grund für ihn, in der Buchhandlung noch vorbeizuschauen … außer dass er Lust gehabt hatte, sie zu sehen.
Hatte er sich nicht geschworen, ihr Zeit zu geben? Und doch war er jetzt hier, nur ein paar Tage nachdem er sich in seiner Küche über sie hergemacht hatte, und strich um sie herum wie ein verliebter Kater.
Es war demoralisierend. Es war dumm.
Es war unwiderstehlich.
Er warf einen Blick auf die Menschenschlange, die sich vor dem Signiertisch gebildet hatte, und kam zu dem Ergebnis, dass die tüchtige Miss Brightstone bis zum Schluss der Veranstaltung bei ihrer Autorin ausharren würde. Deshalb beschloss er, einen kleinen Rundgang durch die Geschäftsräume zu machen.
Als Naomi aus dem Augenwinkel sah, wie er davonging, zwang sie sich, ihre Schultern vor Enttäuschung nicht hängen zu lassen. Wahrscheinlich war er nur wegen eines Buchs gekommen, denn schließlich war das hier immer noch eine Buchhandlung. Dann hatte er die Menschenansammlung gesehen und war neugierig näher getreten.
Jetzt würde er sein Buch kaufen und den Laden verlassen. Und alles, was sie zuwege gebracht hatte, war, über seine Füße zu stolpern.
Sie riss sich zusammen und wandte sich an einen in der Schlange wartenden Kunden, um mit ihm zu plaudern.
Es war bereits nach neun Uhr abends, als endlich alles vorbei war. In Naomis Augen war es eine höchst erfolgreiche zweistündige Veranstaltung gewesen … die vierzig Arbeitsstunden Vorbereitungszeit erfordert hatte. Wovon sich jede Minute gelohnt hat, entschied sie, nachdem sie die Autorin persönlich zur Tür begleitet hatte.
Jetzt war alles, wonach sie sich noch sehnte, ein ruhiges Plätzchen, wo sie sich hinsetzen und kurz die Augen schließen konnte.
»Das war ja ein voller Erfolg.« Ian hatte auf sie gewartet, aber die Zeit nicht vertan. Er trug in der Hand eine prallvolle »Brightstone’s«-Tragetasche, die ihm den Arm nach unten zog.
»Ich wusste gar nicht, dass du noch hier bist.«
»Ich habe mich ein bisschen umgeschaut.« Er schwang schmunzelnd die Tasche. »Wenn ich in diesem Tempo weitermache, sollte ich in meiner Bibliothek besser gleich noch ein paar Regale dazustellen.«
»Die Firma dankt. ›Brightstone’s‹ weiß dich als Kunden zu schätzen«, sagte sie mit einem Lächeln und konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, an ihrem Haar herumzunesteln. »Hast du alles gefunden, was du wolltest?«
Ja, dich. »Ich denke, schon. Und als kleinen Extraservice habe ich noch ein bisschen für dich spioniert.«
»Spioniert?«
»Na ja, gelauscht. Du hast eine höchst zufriedene Kundschaft. Ich konnte hören, wie sich ein paar Frauen unterhielten. Sie haben die Veranstaltung in den höchsten Tönen gelobt und sprachen schon davon, dass sie das nächste Mal wiederkommen werden.«
»Wundervoll. Genau das wollten wir erreichen.«
»Bist du jetzt endgültig fertig, oder hast du noch etwas zu tun?«
»Nein, für heute mache ich Schluss.« Sie atmete aus. »Gott sei Dank.«
Er lachte vergnügt. »Was hältst du davon, wenn ich dich zu einer Tasse exzellentem ›Brightstone’s‹-Kaffee einlade?« Er sah, wie sie überrascht blinzelte, und beschloss, seine Schuldgefühle beiseitezuschieben und ihr doch einen kleinen Schubs zu geben. »Ich möchte dir nämlich die neuen Pläne für die Bibliothek zeigen.«
»Oh, die würde ich gern sehen. Sollen wir damit in mein Büro gehen?«
Wo er allein mit ihr war? Keine so gute Idee, entschied er. »Ich hätte nichts gegen das Café einzuwenden.«
»In Ordnung. Aber der Kaffee geht aufs Haus. Es ist das Mindeste, was wir für so einen guten Kunden tun können.«
Sie ging ihm voran und bemerkte, dass die Kinderecke aufgeräumt werden musste. Wäre Ian nicht bei ihr gewesen, wäre sie kurz stehen geblieben und hätte die Spielsachen und Bücher selbst eingeräumt.
»Müde?«, fragte er, während sie die paar Stufen zum Café hinaufgingen.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, im Gegenteil, ich fühle mich ziemlich aufgekratzt. Ich habe heute das Werbebudget für dieses neue
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