Drei Maenner fuers Leben
verlobt.«
»So? Und woher weißt du das schon wieder?«
»Weil ich …« Daniel spürte die Falle und machte eilig einen Rückzieher. »Ich habe in meinem Leben gelernt, dass Hintergrundwissen sich immer auszahlt. Schließlich habe ich ein Interesse an diesem Schiff, oder etwa nicht? Was zugleich heißt, dass ich ein Interesse an denen habe, die dort arbeiten. Das ist doch wohl nicht so schwer zu verstehen? Wenn das Mädchen irgendeinen Klavierspieler namens Pentwhistle heiraten will, ist das ihre Sache, aber man sollte wenigstens Bescheid wissen.«
»Und jetzt weißt du Bescheid, nicht wahr? Nur damit du nicht auf den Gedanken kommst, irgendwelche unausgegorenen Pläne in deinem Kopf herumzuwälzen. Die Idee, dass du Catherine Mary Farrell und mich verkuppeln könntest, kannst du getrost abhaken.«
»Unausgegorene Pläne? Unausgegoren? Ist das eine Art, mit seinem Großvater zu sprechen? Also wirklich, ich sollte dir den Hosenboden stramm ziehen.«
»Das hast du mir schon oft versprochen.« Grinsend griff Duncan wieder zu seinem Zigarillo und zündete es sich an. »Wann tust du es denn endlich?«
»Wenn du das nächste Mal in Reichweite bist, Bürschchen. Und glaub ja nicht, dass ich es vergesse. Da sitzt du auf deinem Pott und lässt dir von einem, der Pentwhistle heißt, eine wunderbare Frau vor der Nase wegschnappen. Wirklich, es ist eine Schande. Das Mädel ist auf Zack. Es hat Mumm in den Knochen und Köpfchen. Es verdient nur den Besten.«
»Und ich bin der Beste, ja?«
»Ha! Ein Halunke bist du. Du wirst deiner armen alten Granny das Herz brechen, wenn du deine ganze Zeit auf diesem Schiff vertrödelst, statt endlich einmal an die Zukunft zu denken.«
»Und ihr Babys zu machen, mit denen sie ›Hoppe, hoppe Reiter‹ spielen kann. Ich kenne den Sermon, MacGregor.« Als Daniel sich mit dröhnender Stimme gegen Duncans Anschuldigungen verwahrte, lachte Duncan nur. »Ich liebe dich, Grandpa.«
»Das solltest du auch.« Daniel gluckste und beschloss, seine Taktik zu ändern. »Wirklich, Duncan, ich sorge mich doch nur um dich. Ich möchte meinen Lieblingsenkel glücklich sehen, damit ich beruhigt sterben kann.«
Duncan war sich sehr wohl bewusst, dass jeder von Daniels Enkeln sein Lieblingsenkel war. »Du stirbst nie. Und wenn du es tust, kommst du zurück und spukst bei deinen Urenkeln herum, bis sie sich gepaart und fortgepflanzt haben. Aber jetzt halt dich besser an Ian oder einen von den anderen. Ich bin dir auf die Schliche gekommen.«
»Gut, gut.« Daniel grinste ins Telefon. »Dann geh und spiel mit deinem Schiffchen.«
»Genau das habe ich auch vor. Sag Grandma alles Liebe von mir.«
»Mach ich. Pentwhistle. Ha!«, rief Daniel beim Auflegen mit einem Schnauben, das Duncan mit schallendem Gelächter beantwortete.
14. K APITEL
Duncan Blade glaubte an Romantik, an die Kraft und Schönheit, die ihr innewohnten, an die kleinen Besonderheiten und Gesten, die mit ihr einhergingen. Sein Bruder sagte oft, dass die Romantik Duncans Religion sei. Und obwohl er selbst so weit nicht gehen würde, hatte er absolutes Vertrauen in die Kraft der Gefühle.
Außerdem waren Frauen seiner Erfahrung nach dafür äußerst empfänglich.
Er schickte ihr Blumen in die Kabine, als sie in Memphis Station machten, Parfüm, als sie nach Natchez kamen, eine herzförmige Schmuckschatulle, als sie in Baton Rouge einliefen.
Und während sie über den Fluss auf all diese Orte zuglitten, suchte er immer wieder Cats Nähe, lud sie zum Abendessen auf seinem Privatbalkon ein, zu einem Mondscheinspaziergang auf Deck, zu einem späten Imbiss nach ihrer Show.
Ihre Antwort war immer dieselbe: Vergiss es, Süßer.
Cat Farrell war eine harte Nuss, die sich nicht knacken ließ.
Nicht nur, dass mich das verrückt macht, sinnierte Duncan, während er von seinem Fenster aus den Blick über den Hafen von New Orleans schweifen ließ, ich sehe auch keinen Sinn darin. Die Gefühle, die einer beim anderen erweckte, ließen sich unmöglich ignorieren. Von ihm jedenfalls nicht. Seit dem Vorfall vor einer Woche in seinem Büro hatte sie ihm zu seiner Enttäuschung nicht eine einzige Gelegenheit gegeben, sie zu fassen zu bekommen.
Nicht, dass sie ihm aus dem Weg gegangen wäre. Sie war nicht der Typ, der sich in seiner Kabine verschanzte oder sich hinter dem Rücken anderer versteckte. Sie war immer präsent, spazierte auf dem Schiff herum, plauderte mit den Passagieren oder der Mannschaft, probte im großen Salon.
Sie war nicht verlegen
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