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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Shorts. Zum Glück wusste sie, wie sie ihn anpacken musste. Sie schlüpfte in ihre Sandaletten, stopfte sich ein bisschen Bargeld in die Tasche, dann schnappte sie sich ihre Kappe und ihre Sonnenbrille.
    Als sie die Tür öffnete, hob Duncan gerade die Hand, um bei ihr anzuklopfen.
    »Ah. Gut, dass du schon auf bist.«
    Die Tatsache, dass sie sich ihm so ganz unerwartet gegenübersah, versetzte ihr einen kleinen Schock, und das war höchst ärgerlich. Aber sie schwenkte dennoch lässig ihre Sonnenbrille am Bügel und legte den Kopf schräg. »Warum sollte ich noch nicht auf sein?«
    »Weil du normalerweise selten vor Mittag aus dem Bett findest.«
    Sie lächelte nur. »Und warum wolltest du dann um neun Uhr früh an meine Tür klopfen?«
    »Um dich zu wecken. Aber da du bereits fertig bist, haben wir mehr Zeit. Lass uns gehen.«
    »Wohin?«
    »Warst du schon mal in New Orleans?« Ohne dass sie es merkte, zog er hinter ihr die Tür ins Schloss.
    »Nein, aber das gedenke ich heute nachzuholen.«
    »Großartig. Wir fangen wie richtige Touristen mit Beignets im ›Café du Monde‹ an. Sind diese Schuhe auch wirklich bequem?«
    »Ja. Aber ich hatte eigentlich vor, allein zu gehen, Süßer.«
    »Dann musst du dich jetzt eben umstellen«, sagte er vergnügt und lotste sie in Richtung Treppe. »Ich kenne mich in New Orleans gut aus. Es ist eine meiner Lieblingsstädte«, erzählte er, während er mit ihr bereits übers Deck zur Anlegebrücke schlenderte. »Nachts finde ich es dort am schönsten, aber an einem schwülen Sommertag ist es auch herrlich. Es hat unheimlich viel Atmosphäre. Magst du Fisch?«
    »Ich mag alles.«
    »Gut. Ich kenne ein tolles Lokal, in dem wir zu Mittag essen können.«
    »Hör zu, Duncan, ich …«
    Mitten auf der Brücke blieb er stehen, drehte sich zu ihr um und fasste nach ihren Handgelenken. Dann ließ er seine Hände an ihren Armen nach oben gleiten und nagelte sie mit einem dieser intensiven Blicke fest. »Verbring den Tag mit mir.«
    Oh ja, dachte sie mit einem inneren Aufseufzen. Dieser Mann hatte etwas. »Gut, aber du bezahlst.«
    Während sie den Hafen verließen und in die Stadt hineingingen, kam es ihr vor, als watete sie durch einen heißen, dampfenden Fluss, so hoch war hier die Luftfeuchtigkeit. Dennoch genoss sie jeden Schritt. Die Häuser im French Quarter waren prachtvoll, elegant und wirkten fast feminin mit den verzierten schmiedeeisernen Balkonen und den vielen Blumen. Die Luft war schwer vom Blütenduft, vermischt mit dem süßlichen Geruch von Verwesung. Die Straßen waren eng, die Parks üppig grün, das Tempo schläfrig und langsam.
    Sie hatte drei Beignets verdrückt und mehrere Schluck von Duncans Café au lait getrunken. Sie hatte dem Cajun-Französisch gelauscht und den klappernden Hufen der Pferde, die die Kutschen um den Jackson Square zogen. Sie waren bereits einmal um den Platz herumgegangen, hatten sich die Sachen angeschaut, die die Künstler am Straßenrand feilboten, und über eine Kohlekarikatur von Elvis gelacht.
    Weil der Tag es verlangte, wanderten sie Hand in Hand unter riesigen, Schatten spendenden Bäumen und auf sonnenüberfluteten Bürgersteigen dahin.
    Sie blieb stehen, um drei Jungen zuzuschauen, die mit schweißnassen Gesichtern auf einem Platz steppten, ihre Füße bewegten sich so rasend schnell, dass man ihnen kaum mit Blicken folgen konnte. Und sie registrierte, dass Duncan Scheine statt Münzen in ihren Schuhkarton warf.
    Großzügig, dachte sie.
    »Diese Kids betteln sich womöglich jeden Nachmittag ein Vermögen zusammen«, bemerkte sie.
    »Sie verdienen es. Bist du schon bereit fürs Mittagessen?«
    Sie lachte. »Ich bin immer bereit, Süßer.«
    Sie hatte erwartet, dass er mit ihr in ein vornehmes Restaurant mit weiß gedeckten Tischen und diskret umherhuschenden Kellnern gehen würde. Stattdessen führte er sie in ein schummriges, überfülltes Café mit ramponierten Holztischen ohne Tischdecken, wo es nur Papierservietten gab und die Speisekarte mit Kreide auf einer Schiefertafel stand.
    Es war nicht weit von einer Kaschemme entfernt und genau ihr Stil, wie sie fand.
    Die Frau hinter dem Tresen hatte enorme Ausmaße. Die Schürze, die sie trug, war groß wie ein Zelt, und die Flecken und Spritzer darauf erinnerten Cat an ein abstraktes Gemälde.
    Ihr schwarzes Vollmondgesicht, glatt und glänzend wie Satin, verzog sich zu einem breiten Lächeln, als sie Duncan erkannte.
    »Da ist ja mein hübscher Junge! Komm und gib Mama ganz schnell

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