Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Familiensinn. Und keine von ihnen hatte einen Schimmer von Blackjack.
    »Honey, Sie können doch nicht bei vierzehn stehen bleiben, wenn der Geber eine Zehn aufdeckt. Sie möchten doch gewinnen, oder?«
    »Nichts lieber als das.« Sie kicherte vergnügt, und ihre Schwestern kreischten. »Okay, Hübscher, versuchen Sie bei mir Ihr Glück.«
    Er gab ihr eine Sechs, was ihre Schwestern zu Beifall veranlasste, dann erklärte er jeder Schwester genau, was sie machen sollte.
    Am Schluss zahlte er zwei von ihnen aus, während er bei den anderen beiden abkassierte. Dann teilte er die Karten von Neuem aus. Unter normalen Umständen hätte ihm nichts mehr Spaß gemacht, als mit einem Quartett aus vier attraktiven Blondinen zu spielen und zu flirten. Aber er war nicht so recht bei der Sache. Seine Gedanken wanderten immer wieder aus dem Casino hinaus und in den Salon dahinter.
    Sie würde jetzt in einem winzigen Fummel mit dem Mikrofon in der Hand in der Mitte der Bühne stehen und singen. Ihre Stimme würde den Raum erfüllen und sich verströmen. Tief und voll und geschmeidig.
    Ihm wurde klar, dass er sie nicht nur sehen wollte. Er wollte sie auch hören. Er wollte sich an einen Tisch irgendwo in einer dunklen Ecke setzen und ihr einfach nur lauschen.
    »Ich habe zwölf!« Die Schwester am Tischende mit den riesigen blauen Babyaugen klimperte mit den Wimpern und verlangte Aufmerksamkeit. »Was soll ich jetzt machen, Duncan?«
    »Gehen Sie ein Risiko ein. Ich decke die Neun auf, deshalb brauchen Sie jetzt mindestens neunzehn.«
    »Okay, aber machen Sie’s sanft mit mir.«
    Er schlug sie mit einem König und lächelte mitfühlend.
    »Oh, puh.« Sie zog eine niedliche Schnute. »Vielleicht bin ich bei anderen Spielen ja besser.«
    Signal erhalten, dachte er. Das war klar und deutlich. Und was, zum Teufel, war nur los mit ihm? Er fühlte sich nicht im Mindesten versucht, seinerseits mit einem Signal zu antworten. Und verspürte nichts als Erleichterung, als Gloria neben ihn trat.
    »Kartengeberwechsel, meine Damen!«, rief sie vergnügt. Als ihr ein Chor von enttäuschten »Ooohs« entgegenscholl, musste Gloria kichern. »Sag den Damen Gute Nacht, Duncan.«
    »Gute Nacht, Ladys!« Dann wandte er sich an seine Geschäftsführerin. »Du übernimmst ab jetzt hier die Oberaufsicht.«
    »Alles klar. Warum gehst du nicht in den großen Salon und schaust dir den Schluss der Show an? Das willst du doch ohnehin schon seit einer Stunde.«
    Er kniff sie freundschaftlich in die Nase. »Gut möglich. Gloria wird sich jetzt Ihrer annehmen, meine Damen«, sagte er in die Runde, und vier große blaue Augenpaare folgten ihm zur Tür.
    »Dann ist er also schon vergeben?«
    Gloria schaute die Blondine, die ihr gegenübersaß, mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ja, das ist er. Er weiß es nur noch nicht. Ladys, machen Sie Ihre Einsätze.«
    Duncan schlüpfte leise in den Salon und versuchte sich an das schummrige Licht und Cats leidenschaftliche Stimme zu gewöhnen. Sie sang davon, dass sie den falschen Mann liebe, aber in ihrer Stimme lag mehr Trotz als Kummer.
    Er hatte vorgehabt, sich an der Seite nach hinten zur Bar zu schlängeln, sich einen Whiskey geben zu lassen und sich damit irgendwohin zu setzen. Aber er blieb stehen, wo er war, im Schatten der Bühne, die links von ihm lag.
    Sie wusste, dass er hier war. Sie hätte schwören mögen, dass sich die Atmosphäre in dem Moment verändert hatte, in dem er zur Tür hereingekommen war. Ihre Haut hatte angefangen zu prickeln. Dann entdeckte sie ihn, und als ob sie sich beide auf die Probe stellen wollte, begegnete sie seinem Blick und hielt ihn fest. Ließ den Song aus sich herausströmen, in ihn hinein.
    Erst als der Beifall aufbrandete, wurde ihr klar, dass sie den Blickkontakt abbrechen musste. Sie hielt das Mikrofon etwas tiefer, um zu verhindern, dass ihr zitterndes Ausatmen weitergetragen wurde, dann wandte sie sich dem Publikum mit einem strahlenden Lächeln zu.
    Sie wusste, dass sie jetzt ein paar Sätze sagen musste, denn das tat sie immer, in verschiedenen Variationen und der jeweiligen Stimmungslage angepasst. Deshalb sollte sie sich jetzt besser darauf konzentrieren und nicht auf den gefährlichen Mann, der in der Nähe des Eingangs im Dunkeln stand.
    Er hatte gerade Atem geholt, als sie auch schon ein intimes Gespräch mit denen, die vorn an den Tischen saßen, begann.
    Sie betörte sie mit ihrem Charme, rief nach den Scheinwerfern, damit ein Paar angestrahlt werden konnte, das

Weitere Kostenlose Bücher