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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihren eleganten Stuckverzierungen zu sehen, das blank polierte Walnussholz, die Unmengen von Büchern.
    Im ersten Stock standen seiner Erinnerung nach die Biografien, Geschichtswerke, Bildbände und Reiseführer sowie die einheimischen Autoren. Und einen Stock höher befand sich eine Fundgrube seltener Bücher.
    Das Geschäft ging offensichtlich gut, ein Umstand, der ihn ein bisschen überraschte. Vor einem Jahr etwa hatte er gelesen, dass die alte Bostoner Institution in ernsthaften Schwierigkeiten stecke und allem Anschein nach nicht in der Lage sei, mit den Großhandelsketten und Bücherabteilungen in den Kaufhäusern Schritt zu halten. Aber jetzt schlenderte eine erkleckliche Anzahl von Kunden durch die Regalreihen, einige warteten an dem eleganten Tresen vor der Kasse, und andere hatten sich in den einladenden Sitzecken niedergelassen und blätterten in Büchern.
    Das war doch neu, oder? Diese gemütlichen Sessel und die schweren alten Tische? Und im hinteren Teil des Raums, der ein bisschen erhöht lag und wo früher ebenfalls Regale gestanden hatten, befand sich jetzt ein kleines Café.
    Und bei der Musik, die leise im Hintergrund spielte, handelte es sich nicht um ernste, klassische, sondern um helle Flöten- und Harfenklänge.
    Neugierig wanderte er durchs Erdgeschoss und registrierte, dass sich die Kinderbuchecke bis auf einen Korb mit buntem Plastikspielzeug und entzückenden großformatigen Drucken, auf denen Märchenszenen zu sehen waren, nicht verändert hatte.
    Und hier stand eine riesige Vitrine mit ausgefallenen Lesezeichen, Leselampen, Briefbeschwerern und einer Vielzahl von Geschenken für den Bücherfreund. Nachdem er sie umrundet hatte, stieg ihm verführerischer Kaffeeduft in die Nase.
    Geschickt, sehr geschickt, dachte er. Es würde eine Menge Willenskraft erfordern, das Geschäft zu verlassen, ohne eine Kostprobe genommen oder ohne etwas gekauft zu haben. Er sagte sich jedoch, dass er weder Zeit für das eine noch für das andere hatte, und machte sich auf den Weg zur Kasse.
    »Ich suche Miss Naomi Brightstone. Ich bin Ian MacGregor. Sie erwartet mich.«
    »Miss Brightstone ist in ihrem Büro im ersten Stock. Möchten Sie, dass ich sie hole?«
    Höfliches, tüchtiges Personal war offensichtlich noch immer an der Tagesordnung. Ian lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein, vielen Dank. Ich gehe nach oben.«
    »Ich sage ihr Bescheid, dass Sie kommen, Mr. MacGregor.«
    »Das wäre nett.« Während er die gewundene Treppe hinaufging, sah er in Gedanken plötzlich seine Mutter vor sich, wie sie von hier oben zu ihm hinabsah und ihm mit einem Lächeln versprach, dass sie anschließend Eis essen gehen würden, wenn er sich noch etwas gedulde.
    »Rocky Road«, murmelte er. Dort hatte er immer sein Eis essen wollen, und seine Mutter hatte ihn stets an die Hand genommen, wenn sie die Straße zu dem Eissalon überquerten.
    In diese Erinnerung versunken, betrat er den ersten Stock, und ihm fiel auf, dass dieser nicht mehr so düster und einschüchternd wirkte wie früher. Er glaubte aber nicht, dass es daher kam, dass der ganze Raum jetzt mehr als doppelt so groß war.
    Man hatte zusätzliche Lichtquellen angebracht, und die Regale waren nicht mehr dunkelbraun, sondern aus honigfarbenem Holz. In einer Ecke standen zwei lange Tische mit Stühlen, die dem Raum eine gemütliche Bibliotheksatmosphäre verliehen. Das halbwüchsige Pärchen, das dort saß, schien allerdings mehr aneinander interessiert als an den Büchern, die aufgeschlagen auf dem Tisch lagen.
    Beim Anblick der beiden Jugendlichen erinnerte Ian sich an Verabredungen zum Lernen in weitaus weniger gemütlichen Ecken seiner Schulbibliothek.
    Für noch etwas schien der Tag nicht genug Stunden zu haben, fiel ihm dabei ein. Nicht fürs Lernen natürlich, aber für Verabredungen. Das musste sich dringend ändern.
    Die Frauen fehlten ihm.
    »Mr. MacGregor?«
    Er drehte sich um und sah eine Frau auf sich zukommen. Eine adrette kleine Person, stellte er bei sich fest. Wie aus dem Ei gepellt in ihrem roten Kostüm und den bequemen halbhohen Schuhen. Das glänzende schwarze Haar, das ihr ebenmäßiges hübsches Gesicht frei ließ, hatte sie sich zu einem dicken Zopf geflochten, der ihr über den Rücken hing.
    Die Lippen über den ganz leicht vorstehenden Zähnen waren voll, und ihr Lippenstift hatte dieselbe Farbe wie ihr Kostüm. In den Ohrläppchen trug sie schlichte goldene Kreolen, und die Hand, die sie ihm jetzt hinstreckte, war schmal und

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