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Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Titel: Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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hinaufkamen.
    Dort war alles so, wie ich es zurückgelassen hatte. Valerie saß vor dem aufgeschlagenen Physikbuch am Schreibtisch. Die leere Seite der neuen Physikdatei wartete auf meinem Laptop, der Cursor blinkte. Alles war wie zuvor. Ich weiß nicht, warum, einen Moment lang hatte ich so ein komisches Gefühl.
    Aber dann seufzte Philippa. »Los, bringen wir es hinter uns!«, und wir machten uns zu dritt an die Arbeit. Valerie tippte, das konnte sie wirklich schnell. Trotzdem war ich erleichtert, als sie abgeholt wurde.

Streit aus heiterem Himmel

    N a, das sind ja Sachen, die ich da von euch höre«, sagte Vivienne am nächsten Morgen mit vorwurfsvoller Stimme, als sie sich neben Mats und mich an die Bushaltestelle stellte.
    Ich dachte, ich hätte mich verhört. Was meinte sie damit? Ob Miss Perfekto mitbekommen hatte, dass Mats und ich am Sonntagnachmittag im Teich schwimmen waren? Aber das konnte ihr eigentlich völlig egal sein. Worauf wollte sie hinaus? So lässig wie möglich sagte ich: »Ach, gibt es da etwas zu hören?«
    Vivienne strich sich anmutig eine blonde Haarsträhne zurück, blickte mich kurz an und winkte kopfschüttelnd ab. »Nein, nein, ich mische mich da nicht ein!«
    Mats lachte kurz auf und rief: »Oh ja, das merkt man, Vivienne.«
    Ich fand, das war eine schlagfertige Antwort. Trotzdem fragte ich mich, was Vivienne nur damit gemeint hatte. Dann hielt der Schulbus vor uns, die Türen öffneten sich zischend und wir quetschten uns hinein, während der Bus anfuhr.
    »Hey, Quentin, wir wussten ja nicht, dass es so schlimm um dich steht!«, grölten ein paar Jungs von ganz hinten aus dem Bus.
    »Klar, selbst drei nackte Mädels lassen ihn ganz kalt!«, brüllte einer aus Mats’ Stufe von einem der vorderen Sitzplätze.
    Mit einem Schritt war Mats neben ihm. »Klappe!«, sagte er laut und deutlich und seine Fäuste waren geballt, während weitere Jungs brüllten: »Pass bloß auf, sonst will er noch was von dir!« Sie lachten laut und schlugen sich gegenseitig auf die Schultern. Die Jungs hinten im Bus grölten laut.
    Mir kam es so vor, als ob alle im Bus Mats anstarrten, er tat mir so leid. Und das Schlimmste war, es gab nichts, was ich tun konnte. Oder fast nichts.
    Linn, Philippa und ich stellten uns neben Mats. »Was haben die nur auf einmal?«, murmelte Mats und umklammerte die Haltestange über ihm so fest, dass die Knöchel seiner Hand weiß wurden.
    Philippa blickte sich um. »Irgendjemand hat da etwas ausgeheckt! Nur wer und was?«
    Als der Bus an der Schule anhielt, fasste Linn Mats’ Arm. »Lass dich von denen nicht provozieren, Mats!«, und ihre Stimme klang ängstlich, wie ich es noch nie gehört hatte.
    Beim Aussteigen grölten die Jungs wieder, aber Mats reagierte darauf nicht und ich bewundere ihn, dass er das geschafft hat. Jacob wartete auf dem Schulhof auf Mats und ich war froh, dass er nicht alleine in seine Klasse gehen musste.
    Dann schellte es, und als wir über unseren Flur im vierten Stock gingen, riefen einige Jungen aus der Parallelklasse immer wieder im Chor: »Mathilda krallt sich Scott! Das ging aber flott.«
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Linn fiel auch nichts ein. Aber Philippa schrie: »Geht’s noch?«, und schlug sich an den Kopf. »Aus welchem Zoo seid ihr Schwachmaten denn ausgebrochen?« Was war heute nur plötzlich los? Ich hatte doch gar nichts gemacht.
    Als wir in unsere Klasse kamen, waren meine Knie weich. Aber es passierte nichts. Philippa und ich hielten unser Physikreferat zusammen mit Valerie, die so nervös war, dass sie sich oft verhaspelte. Ich vergaß gleich einen ganzen Absatz und war erleichtert, als wir zum Schluss unsere Hand-outs verteilten und es hinter uns hatten.
    Mats und Jacob sahen wir weder in der ersten noch in der zweiten Pause. Und das war seltsam. Wir checkten alle drei heimlich unsere Handys (während der Schulzeit ist das verboten), aber da waren keine neuen Nachrichten. In den letzten Stunden fiel mir noch etwas auf: Scott sah mich immer von der anderen Seite des Klassenzimmers an, wenn er dachte, dass ich es nicht bemerken würde. Was war heute nur für ein seltsamer Tag! Und es kam noch viel schlimmer.
    Als ich nachmittags zur Musikschule wollte, lief mir Mats über den Weg. Aber er drehte mir den Rücken zu. Ich lief zu ihm hin. »Wie ist es weiterge …« Dann sah ich Mats an und verstummte. Er war unheimlich blass und er sah mich mit so viel Verachtung in seinen Augen an, dass es mich wie ein Schlag traf.
    »Was

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