Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Titel: Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
auf die andere Straßenseite.
    Ich schellte bei den Quentins und stürmte die Treppen zu Mats’ Zimmer hinauf. Meine Absätze hämmerten auf die Treppenstufen und mit jeder Stufe wurde ich wütender und wütender. Außer Atem riss ich Mats’ Zimmertür auf und stürmte herein.
    »Was ist?«, schrie er und sprang hastig von seinem Bett auf.
    »Das hier ist!«, rief ich und hielt ihm den Ausdruck vor die Nase.
    »Raus hier. Ich will dich nicht sehen, Mathilda! Sofort raus hier.« Mats machte einen Schritt auf mich zu.
    Aber ich blieb vor ihm stehen. »Erst wenn du mir sagst …«
    »Nein, du gehst! Jetzt sofort!« Mats schubste mich zurück. Ich stolperte über seine Schultasche, die auf dem Boden lag, verlor das Gleichgewicht und fiel hin.
    Mats sah ganz erschrocken zu mir herab. »Ich – das wollte ich nicht«, stammelte er und wollte mir seine Hand reichen. Aber ich nahm sie nicht und rappelte mich schnell auf. Nun war ich erst richtig wütend! Ich stellte mich vor Mats und hielt ihm den Ausdruck hin. (Der war jetzt zwar zerknittert, aber das war ganz egal.)
    »Ist es das, was du mir vorwirfst? Ja?«, fragte ich und meine Stimme war ruhig, gefährlich ruhig.
    Mats warf einen Blick auf das Blatt, blickte mich kurz an und nickte.
    Da explodierte ich. »Denkst du wirklich, dass ich das geschrieben hätte?«, brüllte ich wutentbrannt. »Denkst du das wirklich von mir?« Ich holte kurz Luft. »Nein, das habe nicht, Mats Quentin, denn jemand Drittes hat heimlich diese Nachricht auf meinem Laptop geschrieben! Aber da du sie mir nie gezeigt hast, habe ich davon bis heute nicht mal was geahnt!«
    Mats stand wie vom Blitz getroffen vor mir. »Math…«, fing er an. Doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Ich will dich nie mehr sehen«, brüllte ich und stürmte aus seinem Zimmer, alle Treppen bei den Quentins hinunter und bei uns wieder hinauf.
    Keuchend stand ich in meinem Zimmer, meine Wut war verpufft, aber nun holte mich die Traurigkeit ein. Und das war viel schlimmer, denn die erdrückte mich. Ich wollte es nicht, aber ich fing an zu schluchzen und dann konnte ich damit nicht mehr aufhören. Philippa und Linn, die auf mich gewartet hatten, umarmten mich beide und verzichteten darauf, nachzufragen.
    Was war das? Hatte es da an meine Tür geklopft?
    Schon ging die Tür langsam auf. Mats kam herein, sein Gesicht war weiß. »Mathilda, ich …«, fing er an. Philippa und Linn verzogen sich leise.
    »Raus hier!«, schluchzte ich. »Ich will dich nicht mehr sehen«, und stürmte auf Mats zu, während er genau da stehen blieb, wo er war.
    »Nein«, sagte er entschieden. »Erst will ich mich bei dir entsch…«
    »Raus hier«, schrie ich und stieß mit den flachen Händen gegen seine Brust. Auf einmal fühlte ich seinen Herzschlag. Schnell, pochend. Ich ließ meine Hände sinken.
    »Mathilda, bitte, ich will mich bei dir entschuldigen.« Mats senkte den Kopf. »Ich weiß, dass ich es nicht wiedergutmachen kann, aber es tut mir so leid. Ich bin ein totaler Idiot.« Er drehte sich auf der Stelle um und ging zur Tür.
    »Mats!«, rief ich, doch meine Stimme klang gar nicht wie meine Stimme. Jedenfalls flitzte ich zur Tür und erwischte so gerade noch Mats’ Hand. Die war genau so kalt wie meine.
    Mats zog seine Hand aus meiner. Ich erschrak und dachte, er würde fortgehen. Doch er drehte sich zu mir herum. »Es tut mir …«
    Weiter kam er nicht, denn ich umarmte ihn einfach. Und Mats umarmte mich. Ich schmiegte mein Gesicht an seinen Hals und er vergrub seins in meinen Haaren. So standen wir zusammen, bis wir wieder ruhig atmeten.
    Über meinem Ohr hörte ich Mats’ Stimme: »Mathilda, du musst unbedingt mehr essen«, und er strich mir ganz leicht über meinen Rücken.
    Ich lachte leise. Denn auch bei ihm spürte ich jede Rippe. »Du aber auch!«, flüsterte ich. Aber etwas war noch viel wichtiger: »Was machen wir jetzt? Ich meine mit Valerie, die das alles angezettelt hat.«
    Mats und ich haben gemeinsam überlegt und dann über mein Schüler- VZ Konto diese Nachricht an Valerie geschrieben.
    Von: Mathilda
    An: Valerie
    Betr.: Wir wissen, was du getan hast
    Am: 14.10.11 um 19:15 Uhr
    valerie, wir wissen jetzt, was du am 27.9.11 getan hast! das ist cybermobbing. entweder du schreibst heute noch allen, dass diese nachricht von dir stammt und sagst es morgen in der schule, was du getan hast, oder wir berichten morgen allen, was du unter meinem namen heimlich geschrieben hast. dann melden wir dich bei schüler-vz und sorgen

Weitere Kostenlose Bücher